t w e n t y

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Die nächsten Tage vergingen langsam, Harry und Louis verbrachten wie zuvor jede freie Minute zusammen und weiterhin kam es nicht zu einem Gespräch über den fast- Kuss, was aber keinen von den beiden zu stören schien.
Es kam Harry eher vor, als wäre alles ein Fiebertraum gewesen, aber das war er nicht.
Er hat beinahe seinen Kindheitsfreund geküsst und dabei so viel Zuneigung und Wärme gespürt, dass er sie immernoch fühlen kann.
Es beschäftigt ihn zwar, nicht zu wissen, wie die beiden nun zueinander stehen, aber ihr Verhältnis beeinträchtigt dies keinesfalls.
Stattdessen tauschten sie immer mehr Zärtlichkeiten und Berührungen aus, ohne eine Grenze zu überschreiten, und näherten sich immer weiter an.

Heute war Mittwoch, der 23.12, und alle waren in Aufregung.

Es war der erste Tag seit fast zwei Wochen, an dem die beiden sich nicht sehen können, weil Dee und Mike, sowie Johnnah in totalem Weihnachtsstress sind und die jungs als Hilfe brauchen.
Das kam Harry allerdings ziemlich gelegen, da er noch ein paar Dinge für Louis' Geburtstag vorbereiten muss.

Draußen liegt eine dichte Schneedecke, als er das Haus verlässt und sich auf den weg zum nächsten Einkaufslafen macht.

Als er später wieder zurückkommt, ist Dee gerade in der Küche zugange und Mike ist dabei, den Baum aufzustellen.
Es ist eine langjährige Tradition, den Baum erst dann aufzustellen, wenn es auch wirklich soweit ist.
Das macht es zwar etwas schwerer, früh in Weihnachtsstimmung zu kommen, aber Traditionen bricht mal nunmal nicht.

Harry hilft ihm, den Baum gerade hinzustellen und verzieht sich dann in sein Zimmer, um alles für Louis Geburtstags Geschenk vorzubereiten.
Er ist an diesem Abend lange auf, und muss sich eingestehen, ziemlich nervös zu sein.
Er weiß nicht, wie Louis auf seine Überraschung reagieren wird, aber es ist offensichtlich, dass sie von Herzen kommt.

***

Am nächsten morgen wacht er, für seine Verhältnisse, ungewöhnlich früh auf, und schiebt es einfach auf die Tatsache, dass nun endlich heilig Abend ist.
Mit einem breiten Grinsen hüpft er die Treppen runter und wird sofort von seiner Tante und seinem Onkel empfangen.
"Frohe Weihnachten Harry!"
"Frohe Weihnachten." Antwortet dieser und schließt sie einmal fest in die Arme.

Zusammen bereiten sie ein ausgiebiges Frühstück vor und hören während des Essens Weihnachtslieder.
Über Nacht hat es noch weiter geschneit weshalb draußen eine hohe Decke von Schnee liegt, die so schön aussieht, als wäre sie aus einem Kinderbuch.

Nach dem Frühstück ruft Harry seine Mutter an und wünscht auch ihr eine frohe Weihnacht.
Ihr Gespräch dauert erstaunlicherweise über eine Stunde und Harry erinnert sich kaum an das letzte Mal, wo er so lange mit seiner Mutter geredet hat, aber es machte ihn glücklich.
Sie redeten über alles mögliche, Harry erzählte von Louis und Anne grinste zufrieden am anderen Ende der Leitung, was Harry natürlich nicht sehen konnte.
Das verabschieden fällt beiden schwer, da sie sich in den letzten Wochen immer mehr vermisst haben, doch am Ende bringen sie es doch übers Herz.

Sobald er sein Handy weggelegt hat, zieht er sich an und macht sich im Bad fertig.
Er hat sich für ein schlichtes, weißes Hemd entschieden, über das er einen lilanen Pulli zieht, dazu eine helle Hose und weiße Chucks.
Zuletzt legt er sich, zusätzlich zu seiner Papierflieger Kette, die er wie immer unter dem Pulli versteckt, seine Perlen Kette um, und geht wieder runter.

Dort schmückt er zussamen mit Dee und Mike den Baum und hilft ihnen anschließend noch ein bisschen beim backen, ehe er sich wieder den Umsetzungen für Louis' geschenkt widmet, das er nun endlich fertig macht.

***

Am späten Nachmittag machen sie sich dann zusammen auf den weg zu den tomlinsons nach Hause und hatten das vorbereitete Essen und die Kekse als Dankeschön für die Einladung dabei. Harry war, ohne wirklich zu wissen wieso, ganz aufgeregt und klopfte deshalb ein paar mal zu viel an die Haustür.

Jay öffnet ihnen diese mit einem strahlen im Gesicht die und begrüßt alle drei herzlich, als auch schon Daisy und Pheobe angelaufen kommen, um über Harry herzufallen.
"Hazzy spiel mit uns!" Quietscht Daisy aufgeregt und Harry stimmt natürlich zu. "Okay aber lasst mich erstmal zu eurem Bruder."
Da Harry es nicht mochte, Geburtstagsgrüße per WhatsApp zu versenden, wenn es nicht unbedingt sein muss, hat er damit gewartet bis er es Louis persönlich sagen kann, weshalb das nun Priorität für ihn hat.

Dee und Mike verschwanden mit Jay in der Küche und Harry machte sich auf den Weg nach oben, die beiden Zwillinge ungeduldig auf ihn wartend.
Er klopft kurz und tritt dann in Louis Zimmer ein, wo dieser mit Kopfhörern auf dem Bett liegt.
Als er den jüngeren in der Tür bemerkt, fängt er breit an zu lächeln und steht auf, nachdem er sein Handy aus gemacht hat.
"Hey du." Sagt er leise als er in ihrer Umarmung versinkt und unauffällig an Harry schnuppert, der nach einer Mischung aus Vanille und Lebkuchen riecht.
"Alles gute zum Geburtstag und frohe Weihnachten Lou." Sagt der größere ebenso leise und drückt ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
"Frohe Weihnachten."

Kurz darauf lösen sie sich aus ihrer Umarmung, hatten allerdings keine Zeit noch irgendwas zu sagen, als Louis Geschwister nach Harry riefen, der bei der Lautstärke ein wenig aufschreckt.
Dann verdreht er allerdings spielerisch die Augen und wand sich wieder Louis zu. "Ich hab gesagt, ich würde mit ihnen spielen, kommst du mit?"
Nickend wendet sich Louis von dem jüngeren ab, zog sich einen Pulli über und folgt ihm die Treppen hinunter.

Dort standen schon Lottie, Fizzy, Daisy und Pheobe schon gänzlich angezogen und wippten ungeduldig hin und her.
"Da seid ihr ja endlich, kommt wir wollen einen Schneemann bauen."
Kurz tauschen die beiden jungs einen vielsagenden Blick aus und schlüpften dann so schnell in ihre Jacken und Schals, wie es ihnen möglich war.

Sie rannten Ewigkeiten durch den Garten, machten Schneeengel, bauten mini Schneemänner und veranstalteten eine riesige Schneeballschlacht, als sie erschöpft auf den Rasen fielen.
Die Mädchen waren immer noch dabei, herumzutoben, doch Harry und Louis waren außer Atem, und saßen nun im Schnee.
Das sie später davon einen nassen Hintern bekommen werden, war ihnen mehr als egal.

"Ich habe das vermisst." Gibt Louis zu, als er den Mädchen dabei zusieht, wie sie sich gegenseitig in den Schnee schubsen und ausgelassen lachen.
"Ich hatte nie jemanden, mit dem ich das machen konnte. Das alles hier." Führt er fort und nickt in Richtung seiner Schwestern. "Ich habe nie jemanden als wichtig genug angesehen, das mit ihm zu teilen. Diese Momente mit irgendwem sonst zu teilen, als mit dir. Komisch irgendwie, aber niemand war so wie du." Nachdenklich dreht er seinen Kopf zu Harry, der ihn verständnisvoll anschaute.

"Danke Lou, dass du so ehrlich zu mir bist. Ich habe auch immer an dich gedacht, weißt du. Ich hatte auch niemanden, mit dem ich neue Erinnerungen schaffen wollte.
Aber wir können das jetzt wieder machen, das weißt du oder?"
"Ja, das weiß ich." Flüstert Louis darauf nur und lächelt mild, seine Augen ließ er über Harrys Gesicht streifen, bis er an seinen Lippen hängen bleibt.
Er lehnt sich langsam etwas nach vorn, als würde er so um Erlaubnis bitten, und gibt dem jüngeren einen unschuldigen Kuss auf den Mundwinkel, als dieser im entgegen kommt.

Es war vielmehr als ein Abschluss ihres Gesprächs, als irgendwas sonst, aber trotzdem jagte es eine gänsehaut über ihre beiden Körper.

"Kinder!" Trällert es kurz darauf aus dem Haus und Jay steckte ihren Kopf durch die Gartentür. "Essen ist fertig."

Und damit half Louis Harry dabei, aufzustehen, sammelte seine Schwestern ein, und zusammen betraten sie das warme Haus.

promise☕︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt