Jeongguk,
20.12; 17:20 UhrSeokjeon war hier so was wie der Therapeut. Er sah nicht aus, wie einer. Eher wie ein Model, was er wohl gemein hatte mit seinem Bruder Seokjin. Vielleicht wahr das auch einfach nur so ein Engels-Ding. Was wusste ich schon?
Tae und ich waren jetzt schon seit ein paar Tagen hier und ich fand es fast zum Lachen, wie gut ich mich einfügte. Wenn man darüber hinwegsah, dass die meisten mir auswichen, weil sie wussten, wer ich war, so kam ich doch gut klar mit dem Rest. Es war erstaunlich. Ich fühlte mich ihnen gegenüber nicht feindselig und wenn ich genauer darüber nachdachte, dann war ich nicht mal meinen Opfern gegenüber wirklich feindselig gewesen. Ich kannte also weder Güte noch wirkliche Boshaftigkeit. Ich war neutral.
Auch eine Info mit der ich nicht wirklich was anzufangen wusste, aber hey, zum Glück hatte ich jetzt einen Therapeuten, der mir noch mehr schöne Sachen gesagt hatte. Zum einen hatte er, warum auch immer, eine gute Meinung von mir. Dann hatte er meine Testergebnisse vorliegen gehabt und siehe da, ich war wirklich besessen af.
Und ach ja, ich würde sterben.
Nicht, dass er es wirklich so gesagt hatte. Doch er meinte, ich musste mich mit dem Gedanken anfreunden, dass es nicht gut für mich aussah. Genau sagen konnte man das erst nach dem Reinigungsritual. Doch dieser Dämon, oder was auch immer mir innewohnte, hatte meine Seele kaputt gemacht. Er hatte bereits jetzt kaum was übrig gelassen und das war übrig war, war immer noch ein böser Teil einer Seele, die nie hätte brechen dürfen. Nach dem Reinigungsritual würde alles, was böse war, raus sein. Doch wie sollte ich leben, wenn ich nur noch einen Prozent einer Seele hatte?
Richtig, gar nicht.
Ich schloss die Tür hinter mir und wollte mich eigentlich direkt in das Zimmer verpissen, welches mir zugeordnet worden war, doch ich kam nicht weit, denn im Fenster saß Namjoon.
"Hey Kleiner", sprach er mich an und ich zog eine Augenbraue hoch, "na wie ist es gelaufen?"
"Kleiner", wiederholte ich abfällig. Ich fragte mich nicht mal, wie er es sich wagen konnte, nein, eher wie er darauf kam, mich mit einem Kosenamen anzusprechen. "Was willst du?", fragte ich und verschränkte meine Arme. Ich konnte die Frage nicht mal wirklich beantworten. Wie sollte es schon gelaufen sein, wenn man so gut wie tot war? "Was juckt es dich überhaupt? Bist du nicht einer von denen, die mich tot sehen wollten?"
"Easy", antwortete er gedehnt und lachte leise. Ich neigte den Kopf. Auch er war anders. Ich konnte es nicht ganz festmachen, aber es weckte mein Interesse. Wie nah war er wohl der Void gewesen? "Ich sitze hier nur im Fenster und du kamst raus. Mehr Grund brauche ich nicht für eine Konversation." Das nannte man dann wohl extrovertiert. Anderen Grund gab es sicherlich nicht um zu socializen. "Du siehst unzufrieden aus, was ist los?"
Ich verdrehte die Augen. "Ich hasse extrovertierte Menschen", ließ ich ihn mit einem leichten Grinsen wissen. Das war lustig, denn wie ich hatte feststellen müssen, war ich auch extrovertiert, auch wenn ich Dank Dämonenviech als Introvertierter gelebt hatte. Grund mehr, dass ich jetzt ganz abgefuckt war. Ich ging zu ihm und setzte mich mit ins Fenster. Ich dachte über seine Frage nach.
"Unzufrieden?", hakte ich nach, "Ja, kann sein."
"Jaja, ich auch", meinte er nur mit einem Nicken und einem kleinen Schnauben. "Es ist schon viel, was du fühlst, wenn Unzufriedenheit durchkommt." Na, da kannte sich wohl wer aus. Ich musterte ihn eingehend. Dann überlegte ich, was ich dazu sagen sollte? Sollte ich ihm auf den Zahn fühlen, einfach um selbst nichts sagen zu müssen? Oder sollte ich einfach mit ihm reden? Ich entschied mich für letzteres, auch wenn ich nicht wusste wieso.
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Metanoia
Fanfiction//Metanoia// [meh-ta-noy-ah] - Greek (n.) the journey of changing one's mind, heart, self, or way of life; spiritual conversation. Is it possible to rescue a broken soul? !bxb !echt nicht besinnlicher Aventskalender !angst und drama !but a fluff as...