Taehyung
08.12; 17:52 UhrIch saß auf dem Bett, dass das Institut mir zugewiesen hatte und versuchte ein paar Sachen zu komponieren. Es lenkte mich ab, auch wenn meine Konzentration eher unbefriedigend war. Ich war jetzt den dritten Tag hier und ich versuchte mich irgendwie zu entspannen, aber eher das Gegenteil war der Fall. Tatsächlich war jeder Tag, an dem ich hier war, ein Tag, an dem ich Jeongguk nicht sehen konnte, denn er würde kaum hier herkommen. Dementsprechend wollte ich eigentlich gerne raus hier. Ich wusste Jeongguk würde genauso zu mir wollen, wie ich zu ihm, doch hier rein konnte er eben nicht, würde ich jedoch einen Fuß vor die Tür setzen, dann würde es sicher nicht lange dauern und er würde zu mir kommen. Auch dessen war ich mir sicher.
Eine andere Sache, die mich daran hier zu sein störte, war die Tatsache, dass ich dem Institut nicht wirklich traute. Auch, wenn alle sehr nett waren, zog ich es vor nur Jimin zu vertrauen. Seokjin war mir um einiges zu undurchsichtig. Ich wurde aus ihm nicht schlau und ich hatte das Gefühl, dass er überall Fäden zog und das so geschickt, dass die, die er zog nicht mal bemerkten, dass sie gezogen worden. Was er wohl dazu sagen würde, wenn ich sagte, ich wollte nach Hause? Würde er mich gehen lassen? Oder würde er mich genauso als Lockvogel benutzen wollen, wie Hoseok es getan hatte?
Jimin schien der einzige zu sein, den interessierte, was ich wirklich wollte. Er setzte sich für mich ein und hatte mich unter seine Fittiche genommen. Ich weiß nicht, was das mit uns beiden war, doch ich hatte das Gefühl, wir hatten irgendwie ein besonderes Band zueinander, wo auch immer das herkommen mochte. Mochte er sich anfangs nur aus Mitleid um mich gekümmert haben, so glaubte ich inzwischen wirklich, dass er mich mochte und ich mochte 'den kleinen mit den Tattoos' auch.
Dementsprechend war es auch kein Wunder, dass er der Erste war, der mir durch den Kopf schoss, als ich grade meine Hände wieder an das Keyboard legen wollte, dass auf meinem Bett lag, und Panik bekam. Wobei Panik nicht das richtige Wort war.
Ich hatte Todesangst.
Mit zitternden Knien kletterte ich aus dem Bett. Ich musste nicht lange überlegen, warum es mir so ging. Mir konnte hier nichts passieren, aber Jeongguk war da draußen und er war in Gefahr. Ich konnte es spüren. Mich hatte so ein Gefühl bereits einmal überfallen, das war schon Ewigkeiten her, doch natürlich hatte ich damals noch nichts damit anfangen können. Doch jetzt wurde mir klar, woher es rührte. Was war wohl los? Hatten Jeongguk sich vielleicht lebensgefährlich verletzt? Oder ... hatten die Hawks ihn und wollten ihn auslöschen, so wie sie es angedroht hatten?
Ich schaffte es irgendwie bis zu Tür. "Jimin!", rief ich und ich meine Stimme überschlug sich beinahe. Nur schwerlich konnte ich verhindern zu schluchzen. "Jimin!" Ich stolperte in den Flur und die Tür am Ende des Flures ging auf. "Tae?!" Jimin warf einen Blick durch den Flur und stürzte auf mich zu, als er mich entdeckte. "Was ist los Tae?!" Ich wischte mir die Tränen von den Wangen und versuchte Luft zu bekommen. Warum war ich nur so eine Heulfreak?
"J-Jeongguk. Sie haben ihn", brachte ich irgendwer er vor. "Wer?" Jimin wirkte ein bisschen überfordert mit mir. Unsicher umrahmte er kurz mein Gesicht, bevor mich einfach in den Arm nahm.
"Woher weißt du das? Bist du dir sicher? Oder hast du vielleicht schlecht geträumt?", wollte er wissen und ich schüttelte heftig den Kopf. "Sie müssen es sein. Jeongguk ist in Gefahr!" Ich verschluckte mich fast an meinen eigenen Worten. "Sie wollen ihn töten. Ich spüre, dass ich sterbe. Wir sterben", versuchte ich verzweifelt zu erklären und der Tränen irgendwie Herr zu werden, doch es war eher ein verzweifeltes Unterfangen. Ich spürte, dass ich sterben würde, sollten sie Jeongguk wirklich hinrichten. So viel zu meinen zwei Prozent.
Jimin zog sein Handy aus der Tasche und tippte etwas in Windeseile, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. Er führte mich zurück in mein Zimmer und setzte sich mit mir auf mein Bett und hielt mich fest, während ich weiter weinte. Sollte es so enden? Die Hawks brachten Jeongguk einfach um, ohne dass ich ihn noch mal sehen durfte? Alles, was mir mit meiner zweiten Hälfte vergönnt war, waren zwei lausige Begegnungen?? Nach all dem Leid, dass ich hatte auf mich nehmen müssen?
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Metanoia
Fanfic//Metanoia// [meh-ta-noy-ah] - Greek (n.) the journey of changing one's mind, heart, self, or way of life; spiritual conversation. Is it possible to rescue a broken soul? !bxb !echt nicht besinnlicher Aventskalender !angst und drama !but a fluff as...