6.Kapitel

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Ich saß in der Mittagspause auf der Bank, auf der Iwaizumi und ich das letzte mal auch gegessen hatten und wartete auf ihn. Wir hatten zwar nur ausgemacht das wir wieder zusammen essen würden, aber nicht wo und dennoch hoffte ich das er auch hierher kommen würde. Zur Not konnte ich ihm ja auch immer noch eine Nachricht schreiben. Bei diesem Gedanken schlich sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Ich nahm mir mein Handy und sah mir meine wenigen Kontakte an. Mir kam es noch immer ziemlich unwirklich vor das ausgerechnet ich seine Nummer haben sollte.

“Echt jetzt? So hast du mich eingespeichert?” Ich schrack so heftig zusammen das ich mit einem leisen Schrei mein Handy wegschmiss, aufsprang und dabei aber über meine Tasche fiel und sehr unelegant auf meinen Knien und Händen landete. Völlig fertig atmete ich schnell ein und aus. “Iwa-chan, du kannst doch das arme Mädchen nicht so erschrecken.”, hörte ich eine empörte Stimme, während ich aufstand. Peinlich berührt strich ich meinen Rock glatt und bettete zu sämtlichen Göttern, das die beiden meinen Slip, während meiner Showeinlage nicht zu Gesicht bekommen haben.

Ich putzte gerade meine Hände ab, da sie voller kleiner Steinchen und Grad waren, als sich auf einmal der Junge mit den schönen Schokoladenfarbenen Haar in mein Sichtfeld schob. “Brauchst du ein Taschentuch?”, fragte er fürsorglich. Den Kopf gesenkt, schüttelte ich diesen nur und ging zwei Schritte von ihm weg. Er wollte wahrscheinlich gerade wieder etwas sagen, als er ziemlich grob daran gehindert wurde. “Lass es Bakakawa, du siehst doch das sie das nicht möchte.” “Aber Iwa-chan, deswegen musst du mich doch nicht gleich schlagen.”, hörte ich ihn weinerlich sagen.

“Hier dein Handy. Es ist nicht kaputt und hat auch keinen Kratzer.” Mit etwas Abstand stand er vor mir und hielt es mit entgegen. Zaghaft nickte ich und nahm es an mich. “Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so sehr erschrecken. Ich war nur neugierig und wollte wissen weshalb du gelächelt hast.” Er verbeugte sich vor mir und ich konnte ihn nur sprachlos anstarren. Auch wenn ich es schon dreist fand, das er nur weil er neugierig war, einfach so in meine Privatsphäre eingedrungen war, konnte ich ihm dennoch nicht wirklich böse sein. Nicht nachdem er sich so aufrichtig entschuldigt hatte. Allerdings war meine Stimme anscheinend verloren gegangen, denn ich bekam einfach kein Wort raus und starrte ihn nur an.

Da es mittlerweile schon komisch wurde, weil ich nichts tat, streckte ich meine Hand aus und berührte Iwaizumi zaghaft an seiner Schulter. Als er sich aufrichtete zog ich meine Hand schnell zurück, umklammerte mit beiden mein Handy und drückte es gegen meine Brust. Beschämt schaute ich Iwaizumi an und atmete tief durch. “Sch-schon gut.”, meinte ich leise und er lächelte mich breit an. “Lass uns endlich essen, bevor die Pause vorbei ist.”, sagte er während er die paar Schritte zurück ging und sich auf der Bank nieder ließ. Aus dem Augenwinkel sah ich das der andere Junge uns mit offenem Mund anstarrte. Da ich aber auch Hunger hatte, folgte ich Iwaizumi und ließ mich neben ihm nieder, nachdem ich meine Tasche aufgehoben hatte.

Gerade als ich mein Bento auspacken wollte, fiel mir der Beutel mit der DVD auf. Meinen ganzen Mut zusammennehmend fischte ich sie raus und stellte meine Tasche neben mich. Leicht drehte ich mich zu Iwaizumi und hielt ihm das mitgebrachte entgegen. Mit hochgezogener Augenbraue sah er fragend zwischen mir und dem Geschenk hin und her. “Das ist für dich.”, sagte ich leise und hielt es ihm weiterhin hin. Gespannt sah ich Iwaizumi an, als er den Beutel entgegen nahm und hinein sah. Ich registrierte nur nebenbei das der andere Junge sich neben mir niederließ.

Geschockt sah Iwaizumi mich an. Mein Mut von eben schrumpfte zusammen, so als hätte er nie existiert und ich biss mir auf die Lippe. Fest krallte ich mich in meinen Rocksaum, es war falsch gewesen ihm diesen Film zu schenken. Ich hatte nicht gedacht, das ich mich so verschätzt hatte. Bevor ich weiter in meinen Trüben Gedanken versinken konnte, wurde ich ruckartig hochgerissen und fand mich eingeklemmt zwischen starken Armen und einer Muskelbepackten Brust wieder. Panisch riss ich meine Augen auf und hielt die Luft an. Die Hände zu Fäusten geballte und völlig verkrampft stand ich da und wartete ab.

My broken Heart (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt