Ich lag ausgestreckt auf meinem Bett und seufzte immer wieder auf. Meinem Fuß war, Gott sei Dank, nichts Schlimmeres passiert. Obwohl man eine Verstauchung wahrscheinlich, doch auch als Schlimm betrachten konnte. Ich war aber wirklich froh, dass ich mir den Fuß nur verstaucht hatte und nicht doch noch etwas Schlimmeres dazu gekommen war.
Schmerzmitteln sei Dank, konnte ich aber gerade ziemlich entspannt hier herumliegen und die Decke anstarren. Warum musste Iwaizumi auch diese fiese Gegenfrage stellen? Ich wusste ja nun, dass er mich mochte, aber war das für mich genauso? Was für eine dämliche Frage! Klar mochte ich ihn, wenn man das Wochenende rückblickend betrachtete, schrie es sogar, wie gern ich ihn wirklich hatte.
Ich seufzte zum wiederholten Male und drehte mich auf die Seite. Auch heute hatte Iwaizumi wieder bewiesen, was für ein unglaublich toller Mensch er war. Es war süß von ihm, dass er mich wirklich gar nicht allein lassen wollte, aber im Krankenhaus war er vernünftig geblieben und wartete brav im Warteraum. Immer, wenn ich aus den Behandlungszimmern kam, fragte er mich gleich aus und war immer ein bisschen erleichtert, als ich ihm sagen konnte das nichts Schlimmes passiert war und das es meinem Fuß soweit gut ging.
Das Grummeln meines Magens riss mich aus meinen Gedanken und schwerfällig hievte ich mich aus meinem Bett. Iwaizumi war so lieb und hatte mir sein Bento überlassen, da er nicht wollte, dass ich heute noch zu lang in der Küche stand und kochte. Ich musste lächeln, als ich an seine Überfürsorgliche Art dachte und wie er nach einer kurzen Diskussion, seine Bentobox einfach in meinen Kühlschrank stellte.
"Iss es ja auf!", hatte er befohlen und war dann gegangen.
Leider hatte er nicht bedacht, dass ich ja morgen in der Schule auch noch etwas zu essen brauchte und ich mir so oder so, noch etwas machen müsste. Ich schmunzelte und nahm mir die Bentobox aus dem Kühlschrank. Da mein kleiner Tisch wieder unter meinem Bett stand, setzte ich mich einfach an meinen Schreibtisch und fing dort an zu essen. Genussvoll schloss ich meine Augen und schlemmte mich durch die wenigen Köstlichkeiten.
Ich schwebte gerade auf Wolken, dank dem tollen Essen, als mich das nervige Klingeln meines Handys abrupt, wieder ins hier und jetzt beförderte. Genervt schnaubte ich und zog das unheilvolle Ding aus meiner Tasche. Ich war schon kurz davor Iwaizumi, meine Meinung zu Geigen, weil er meine Schlemmtour zunichtegemacht hatte, als mir auf meinem Telefon eine fremde Nummer entgegenstrahlte. Skeptisch zog ich meine Augenbrauen zusammen, seufzte dann aber und nahm den Anruf an.
Bevor ich allerdings etwas sagen konnte, schallte mir ein freudiges 'Juhu Ria-chan' entgegen. Perplex starrte ich in die Bentobox vor mir. „Oikawa?“, fragte ich überrascht und dieser lachte leise. „Live und in Stimmfarbe“, gluckste er und auch ich musste schmunzeln. „Wie komm ich zu der Ehre?“, stellte ich die nächste Frage. „Nachdem ich es jetzt endlich geschafft habe, deine Nummer Iwa-chan abzuluchsen, wollte ich eigentlich nur wissen wie es dir geht?“ War er am Anfang noch so fröhlich wie eh und je, wurde er zum Ende hin immer ernster. Ich holte tief Luft und antwortete ihm dann. „Mein Fuß ist zum Glück nur verstaucht, aber ein wenig Schiss hatte ich schon.“
„Das glaub ich dir gern“, sagte Oikawa verständnisvoll. „Weißt du, als ich noch jünger war, ich glaub sieben oder acht, da ist mir die Kniescheibe rausgesprungen und seit dem habe ich immer wieder damit zu kämpfen. Deshalb kann ich deine Angst, da schon nachvollziehen.“ Ich hatte, um ehrlich zu sein absolut nicht damit gerechnet, aber jetzt verstand ich auch seine Aktion in der Schule. Ich lächelte und schob gedankenverloren eine Eierrolle, mit den Stäbchen in der Box hin und her. „Iwaizumi ist aber wirklich sehr gut darin einem die Angst zu nehmen“, sagte ich leise lachend. „Ich weiß nicht, ob es nur gespielt war, aber seine Nervosität hat mich schon sehr beruhigt.“ Oikawa lachte leise. „Nein, ich denke nicht das es gespielt war. Er macht sich immer zu große Sorgen und bei dir sogar noch mehr.“ Ich konnte sein Zwinkern förmlich hören und meine Wangen wurden sehr, sehr warm. „Sa – Sag doch sowas nicht", stammelte ich ins Telefon und Oikawa lachte.
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My broken Heart (Abgebrochen)
FanfictionRia - ein sehr ruhiges und zurückhaltendes Mädchen, mit großen Problemen, wird dazu angehalten einem anderen Schüler Nachhilfe zu geben, damit sie einen Verbündeten, einen Freund, oder was auch immer sich ihre Lehrerin vorgestellt hat, findet.