14.Kapitel

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“-an… ia-…an… Ria-chan…” Sachte klopfte mir meine Chefin auf den Oberarm. Verwirrt blinzelte ich und sah sie an. Besorgte braune Augen sahen mir entgegen. “Ria-chan ist alles in Ordnung? Ich hab dich jetzt bestimmt vier oder fünfmal angesprochen, aber du hast überhaupt nicht reagiert.” Immer noch leicht verwirrt sah ich sie an. “Oh.” Ich räusperte mich kurz. “Ähm ja, es geht mir soweit gut.”, stammelte ich vor mich hin. Skeptisch sah sie mich an und seufzte dann. “Nun gut. Du hast in einer halben Stunde Feierabend und ich wollte dir nur sagen das du dir wieder ein paar von den Quarkbällchen mitnehmen kannst.” Sie lächelte mich an. “Ach und Ria-chan. Was oder wer auch immer dir so in den Gedanken hängt, du kannst immer mit mir reden.” Damit drehte sie mir den Rücken zu und ging wieder nach hinten in die Backstube.

Backstube.
Ich errötete und sah auf die Uhr die über der Theke hing. Tatsächlich noch eine halbe Stunde bis es fünfzehn Uhr war und ich Feierabend machen konnte. Damit Frau Ukudai sich nachher nicht damit befassen musste neue Tüten für die Backwaren zu holen, wenn sie allein war, ging ich schnell in das Lager und holte einen Karton. Ich füllte die Stapel die auf der Theke lagen auf und brachte den Rest wieder zurück. Danach ordnete ich die Backwaren in den einzelnen Auslagen wieder ordentlich an. Ich wischte die Theke noch ab und saugte mit einem kleinen Handstaubsauger die Krümel weg die davor lagen. Gerade als ich den Staubsauger ausgeleert hatte und ihn wieder unter der Theke verstauen wollte, hörte ich die Glocke die immer klingelte, wenn jemand ins Geschäft kam.

Mir wurde etwas flau im Magen als ich das bekannte Summen vernahm. Schnell verstaute ich den Staubsauger und schloss die Schranktür, als auch schon das Tablet mit den Waren auf der Theke abgestellt wurde. Oikawa sah mich genauso Überrascht an wie ich ihn. “Ria-chan Was machst du den hier?”, fragte er nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte. “Ähm… ich arbeite hier.”, murmelte ich schüchtern und strich die Schürze glatt, die ich trug. “Und was machst du hier?” “Oh, ich komme vom Training. Ich wollte hier in das Sportgeschäft. Meine Knieschoner fransen schon wieder leicht aus.” Melodramatisch legte er sich eine Hand auf die Brust und atmete geräuschvoll aus. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und kicherte leise. “Wie lang musst du noch arbeiten?” Fürsorglich lächelte er mich an. Ich drehte mich zur Uhr. “Noch zehn Minuten. Wieso?” Ich sah ihn aufmerksam an. “Na dann werd ich warten.”, meinte er fröhlich. Ich schüttelte nur den Kopf und kassierte ihn noch ab.

“Ria-chan du hättest mir ruhig einen kleinen Freunde- und Familien Rabatt geben können.”, regte er sich künstlich auf und biss von seinem Milchbrötchen ab. “Du hast gleich fünf von den Quarkbällchen bekommen und das sogar kostenlos.”, jammerte er mit vollem Mund weiter. Ich kaute den Bissen den ich gerade im Mund hatte runter. “Ich arbeite ja auch da und war heute länger da, da eine Kollegin ausgefallen ist.” “Darum geht’s doch gar nicht.” Wild fuchtelte er mit seinen Händen vor sich rum. Irritiert sah ich ihn an und wollte schon nachhaken, als er einfach weiter sprach. “Ich hab gerade gesagt Das wir Freunde sind und du reagierst überhaupt nicht darauf”, echauffierte er sich, “jeder möchte gern mit mir befreundet sein und nun komm ich schon auf dich zu und du ignorierst das einfach.” Er drehte sich zu mir, nachdem er mitbekommen hatte, das ich stehen geblieben war. War ich im ersten Moment noch positiv Überrascht, änderte sich das mit jedem Wort das er sagte ins Negative.

Ich fand ihn gerade nur einfach sehr eingebildet und arrogant. Ich fragte mich warum ich überhaupt mit ihm mitgegangen war. Ich kannte ihn doch bis auf die paar mal, die ich ihn in der Schule getroffen hatte gar nicht. Das einzige das ich wusste war, das er Iwaizumis bester Freund war. Ich seufzte als ich an Iwaizumi dachte. Er war mit Sicherheit sehr sauer, nachdem ich ihn heute morgen einfach rausgeschmissen hatte. Ich rieb mir über die Stirn. Was war das gestern Abend überhaupt? Nachdem ich mich zu ihm gedreht hatte und sein Geruch mich voller Wucht getroffen hatte, war mein Verstand anscheinend in den ruhemodus gefahren. Das einzige was ich noch wahrnahm war er, seine Augen, sein Geruch und dann seine Lippen. Ich weiß nicht was ich fühlen sollte oder was das überhaupt für Gefühle waren, die mein Herz zum pochen und mein Puls zum rasen brachten.

My broken Heart (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt