10.Kapitel

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Als ich am nächsten Morgen an der Schule ankam, stand vor dem Tor ein Pulk kreischender Mädchen. Verloren stand ich da, traute mich nicht wirklich an den ganzen Mädchen vorbei zu gehen. Ich fragte mich worauf sie eigentlich warteten, da ich sonst immer früher da war, bekam ich davon nie etwas mit. Um nicht weiter mitten auf dem Gehweg rumzustehen, stellte ich mich, mit dem Rücken, weiter an den Zaun.

Es dauerte zehn Minuten, bis das kreischen extrem lauter wurde und sich die Meute um etwas oder eher Jemanden zusammenscharrte. Ich riss erstaunt die Augen auf, als ich aus dem Geschrei vereinzelt den Namen Oikawa vernahm. Ich hatte nicht damit gerechnet, das er so derart beliebt unter den Mädchen war. Allerdings beschäftigte mich solcherlei auch überhaupt nicht. Ich seufzte genervt auf, da diese riesige Meute das komplette Tor versperrte.

“Jeden Früh der selbe Scheiß mit diesem Kerl.”, hörte ich eine wütende Stimme und als ich mich etwas drehte, sah ich das ebenso wütende Gesicht Iwaizumis. Als er mich dann auch erblickte, wurde der wütende Gesichtsausdruck zu einem erstaunten, was mich schmunzeln ließ. Eilig kam er zu mir gelaufen. “Guten Morgen.”, grüßte ich ihn freundlich als er vor mir zum stehen kam. “Morgen.”, grüßte er zurück, bevor er die Augenbrauen zusammenzog. “Wieso hast du gestern oder zumindest heute morgen nicht mehr auf meine Nachricht geantwortet?” Ich zog nur eine Augenbraue hoch und sah ihn skeptisch an. “War das den wirklich ernst gemeint?” Ernst sah er mich an und nickte. Ich konnte nur ungläubig den Kopf schütteln. “Du glaubst also allen Ernstes das wir Mädels permanent nur ein paar Minuten auf der Toilette verbringen?”, fragte ich sehr skeptisch und wieder nickte er nur ernst. Mir blieb vor lauter Sprachlosikkeit der Mund offen stehen. Langsam schüttelte ich meinen Kopf und konnte ihn nur ungläubig anstarren. “Du weißt aber schon, das Frauen den selben Verdauungsapparat haben wie Männer und das wir das große Geschäft auch nicht in ein paar Sekunden erledigt haben?” Ich zog meine Augenbrauen zusammen als ich das verdächtige zucken um Iwaizumis Mund bemerkte. Ich schnaufte genervt, als er laut anfing zu lachen und sich deswegen sogar den Bauch hielt.

Durch Iwaizumis lautes Lachen, drehten sich die Mädchen zu uns um und starrten uns Stirnrunzelnd an. Die Blicke waren mir unangenehm, weshalb ich meine Arme um mich schlang und die Lippen zusammenpresste. “Uhm… Ich werd dann mal gehen.”, murmelte ich leise und drehte mich schnell um. Bevor ich mich allerdings durch die ganze Masse quetschen konnte, spürte ich eine große warme Hand auf meiner Schulter. “Warte, ich begleite dich.” Iwaizumi kicherte immer noch leicht, aber schirmte mich vor den Blicken ab. Seine Hand drückte meine Schulter leicht und langsam schoben wir uns durch die Menge.

Als wir endlich im Schulgebäude waren, atmete ich erleichtert aus und schaute Iwaizumi dankbar an. “Alles klar?”, fragte er fürsorglich. Ich nickte nur und genoss das Gefühl, seiner Hand auf meiner Schulter. Leider nahm er sie viel zu schnell wieder weg. “Ich geh dann mal in mein Klassenzimmer.”, sagte er und drehte sich um. Bevor er aber losgehen konnte, hielt ich ihn am Jackenärmel zurück. Verwirrt drehte er sich zu mir. “Ist doch noch was?”, fragte er gleich alarmiert. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. “Ich hab nur noch etwas für dich.”, sagte ich leise und öffnete meine Tasche. Zuerst zog ich die Zusammenfassung, die ich in einem extra Heft geschrieben hatte und gab sie ihm. Danach holte ich noch die Bentobox raus und hielt sie ihm hin.

Erstaunt sah er mich an, bevor er kicherte. “Du bist echt unglaublich.”, sprach er erheitert und lachte die ganze Zeit. “Ich hol dich heute zum Mittag ab und dann ist du mit bei mir.”, verkündete er entschlossen und grinste mich an. Ein wenig eingeschüchtert nickte ich. “Gut dann sehen wir uns dann.” Damit drehte er sich um und ging schnellen Schrittes in sein Klassenzimmer.

Ich seufzte und rieb mir über die Stirn. Was dachte er sich dabei bloss? Ich, mit bei ihm Essen? Ich würde doch vor lauter Angst kaum einen Bissen runter bekommen. Das würde nicht gut werden, auch wenn Iwaizumi dabei war. Oder wollte er mich vor den anderen vorführen? Bei seinem Freund Oikawa, hatte er das immerhin auch nicht getan, obwohl er die Chance gehabt hätte. Vielleicht dramatisierte ich gerade auch wieder alles über und ich unterstellte Iwaizumi Dinge die er nie tun würde. Aber eine Garantie das gar nichts passieren würde hatte ich auch nicht.

My broken Heart (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt