Aus der Sicht des Shinigami:
In langen Sätzen sprang ich über die Dächer der Häuser in London, dicht gefolgt von diesem Teufel. Es war eigentlich nicht meine Absicht, einen Teufelsbutler zu bekommen, aber als ich plötzlich angegriffen wurde, war das meine einzige Chance zu überleben. Normalerweise arbeitete ich zusammen mit meinem Arbeitspartner und besten Freund, Alan. Ich wusste ja, dass es gefährlich ist, alleine Seelensammeln zu gehen, besonders wenn sich in einer Stadt so viele Teufel aufhalten, wie heute Nacht in London. Das ist nämlich die Aufgabe eines Shinigami. Wir bekommen ein bestimmtes Gebiet in der Menschenwelt zugeteilt, dazu gibt man uns eine Liste mit den Namen der Menschen, die an einem bestimmten Zeitpunkt sterben werden. Wir müssen diese Menschen bis zu diesem Zeitpunkt ausfindig gemacht haben und in dem Moment, in dem der Mensch sterben sollte, müssen wir mithilfe der Death Scythe (unserer Todessense) herausfinden, ob der Mensch den Tod verdient hat oder nicht. Dazu lassen wir sein ganzes Leben noch einmal abspielen, wie einen Film. Wir Shinigamis nennen das "Cinematic Record". Eigentlich eine einfache Aufgabe. Das Einzige auf das wir achten müssen ist, dass und die Teufel diese Seelen nicht wegschnappen, die fressen so etwas gern. Igitt! Ich kletterte an der Fassade eines Hauses entlang und schlüpfte durch ein Fenster in meine Wohnung. Alan wohnte direkt unter mir. Man könnte meinen, dass wir in der Welt der Shinigamis leben würden, aber während unserer Arbeitszeit halten wir uns immer irgendwo bei den Menschen auf. Das ist der Grund, warum wir ständig umziehen müssen. In meiner letzten Wohnung funktionierte der Kühlschrank nicht richtig, ich musste meine Sachen immer irgendwo bei Alan unterbringen, das war echt lästig. Ich war wirklich froh, dass hier alles funktionierte. "Kann ich Euch behilflich sein, Herr?" Erklang plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen. Den hatte ich ja ganz vergessen! Ich bin unbewusst zum Küchenschrank gelaufen und hatte mich auf einen kleinen Stuhl gestellt, um an den "Earl Grey Tea" zu kommen, den ich jede Nacht nach der Arbeit mit Alan zusammen trank. Ich spürte, wie sich meine Wangen rot verfärbten, als der Stuhl unter mir zu schaukeln begann. Dieser Teufel (wie hieß der nochmal?) Fing mich im letzten Moment auf, bevor ich mit dem Kopf auf den Linoleumboden knallte. Verdammt, das wurde immer peinlicher! "Danke. Ähm... Sebby, nicht wahr? Könntest du bitte Tee machen?" Fragte ich und wandte mich schnell ab, damit er mein Tomatengesicht nicht sehen konnte. "Ich persönlich bevorzuge den Namen Sebastian." Antwortete er. "Aber wie Ihr wünscht, Herr." Ich lief schnell aus der Küche, damit ich nicht weiter mit ihm ins Gespräch kommen musste. Nach einer Weile kam er zu mir ins Zimmer, wo er eine Tasse Tee auf dem Regal abstellte. Dann kam er zu mir und setzte sich neben mir auf mein kleines Sofa. "Hör mal," fing er an. Ich sah auf. "Eric. Es gibt da ein kleines Problem, das wir klären müssen. Ich weiß, du genießt es, mich in dieser Position leiden zu sehen." Oh ja. Ich genoss es tatsächlich. Ich musste schadenfroh grinsen. "Aber," fuhr er mit ernster Mine fort. "Ja?" Fragte ich scheinheilig nach. Rastet er jetzt aus? Das wird ein Spaß! Ich schielte zu meiner Death Scythe, die an der Wand lehnte. "Aber als Butler ist es meine Pflicht, meinem Herrn überall hin zu begleiten um ihn zu beschützen. Habt Ihr Euch schon mal überlegt, wie das dann mit Eurer Arbeit gehen soll? Euch ist es doch verboten, einen Teufel bei euch zu haben, nicht wahr?" Ich erstarrte. Seine dunklen Augen musterten mich aufmerksam. Tatsächlich ist es einem Shinigami verboten, in Begleitung eines Teufels zur Arbeit zu erscheinen. Wie konnte ich nur so doof sein, diese wichtige Regel einfach zu vergessen? "Du hast recht," gab ich zu und mein Grinsen verschwand. "Das könnte mich sogar meinen Job kosten." "Und, was gedenkt Ihr zu tun, Herr?" Fragte er. Nachdenklich sah ich ihn an. Es gab nur eine Lösung und das könnte etwas kompliziert werden. "Du musst dich anpassen," sagte ich leichthin. "Die einzige Lösung ist, dass du so tust, als wärst du so wie ich. Aber dazu müsstest du die Aufnahmeprüfung als Shinigami bestehen, und das war sogar für mich nicht ganz einfach. Ich habe nur knapp bestanden. " Ich konnte in den Augen des Teufels deutlich erkennen, wie sehr ihm diese ganze Angelegenheit zuwider war. Schadenfreude durchströmte mich."Kontaktlinsen haben noch keinem geschadet," kicherte ich. "Wie lästig. ..!" Murrte Sebastian. "Und wenn schon. Du bist mein Butler, richtig? Also tu, wad ich dir sage!" Mit diesen Worten stand ich auf und machte mich auf den Weg, bei Alan vorbeizuschauen.
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Black Butler - Another Tale
FanfictionIn der modernen Welt des 21. Jahrhunderts ist derTeufel und Butler Sebastian arbeitslos und streift ziellos durch London. Doch dann schließt er unerwartet einen Vertrag mit einem Shinigami. Als wäre das nicht schon schlimm genug muss er, um sein Geh...