Aus der Sicht von Sebastian Michaelis:
Ich erinnere mich noch ganz genau an diese eine Nacht, mit der sich mein ganzes teuflisches Dasein für die nächsten Jahrhunderte veränderte. Es war eine Nacht wie jede in London. Ich erinnere mich daran, wie ich versucht habe, den Mond zu erkennen, doch es war hoffnungslos bewölkt in jener Nacht. Stattdessen hörte ich tief unter mir ein Miauen. Das war diese Katze, die mir schon seit Tagen hinterherlief. Ich liebte Katzen über alles. Und seltsamerweise liebten auch alle Katzen mich. Ich sah die vielen Lichter der Stadt unter mir, die Autos bildeten einen kleinen Stau. Im Moment befand ich mich direkt an der Spitze des Big Ben. Das war mein Lieblingsplatz in ganz London. Außerdem konnte ich von hier aus am Besten ausschau halten, denn ich war schön seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Imbiss. Die Menschen haben es in diesem Fall wesentlich einfacher, ich dagegen bin davon abhängig, Verträge mit ihnen zu schließen, der besagt, dass ich ihnen einen Wunsch erfüllen muss und so lange ihr Butler bin, bis dieser Wunsch erfüllt ist. Danach darf ich dann ihre Seele essen. Es gab nur das Problem, dass heutzutage nur noch sehr selten ein Butler benötigt wird. Dazu kommt noch, dass es viele meiner Art gibt, die es mir gleich tun, deshalb gibt es für uns immer weniger Seelen. Zumal die Shinigamis sie uns eh wegschnappen, deswegen sind sie unsere Feinde. Wie dem auch sei, ich hatte schon seit über 100 Jahren nichts mehr zu essen gefunden. Ich wurde langsam ungeduldig. Ich sehnte mich danach, einen Vertrag schließen zu können, damit dass Pentagramm auf meiner Hand wieder aufleuchten konnte. Ich sah auf meine Hand hinab, es sah wirklich sehr verblasst aus. Ich fluchte. Gab es denn gar keine Seele, die mich brauchte?! Was soll ich jetzt tun?? In diesem Augenblick vernahm ich einen heftigen Schrei, ein paar Häuser weiter. Voller Vorfreude hüpfte ich auf die Straße hinab. Na also. Ich konnte es kaum abwarten und rannte der Stimme nach, bis ich in einer kleinen Gasse gefunden hatte, wonach ich suchte. In dem schwachen Licht eines benachbarten Laternenpfahls konnte ich drei Personen ausmachen. Eine davon schien etwas in Bedrängnis geraten zu sein, da sie sich mehr oder weniger ängstlich an die wand drückte, während sich die anderen beiden mit einer Art Säge näherten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie einfallsreich die Menschen doch sein konnten. Aber dies schien meine Chance auf eine Mahlzeit zu sein, denn diese eine Seele hatte ein Feuer in sich, wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte. Jetzt war nur schnelles Handeln notwendig. Ich konzentrierte mich mit aller Macht auf meine Kräfte. Diesen Teil mochte ich am liebsten, dieses wunderbare Gefühl, wie ich Raum und Zeit um mich herum zum Stillstand bringen konnte. Es war fantastisch. Das habe ich schon viel zu lange nicht mehr tun können. "Du scheinst wohl ein Problem zu haben," meinte ich ironisch. Das Wesen- äähm, der Mensch sah mich mit großen Augen an. "Wer sind Sie?" Flüsterte er schwach. Anscheinend war er irritiert vom plötzlichen Erstarren der Angreifer. "Ich bin der Faden, der dich aus der Hölle zieht, wenn du mich darum bittest." Gab ich zur Antwort. "Schließe einen Vertrag mit mir. Ich werde dein Butler sein und dir einen Wunsch erfüllen und dann im Gegenzug deine Seele verschlingen. Du hast die Wahl zwischen Leben und Tod. " Dann kam, was kommen sollte. Der dumme Mensch antwortete sofort, ohne weiter zu überlegen, was genau er damit überhaupt sagte. "Teufel! Ich will den Vertrag mit dir, damit du mein Leben rettest. Das ist mein Wunsch." Was wohl bedeuten sollte, dass ich sein restliches Leben mit ihm als sein Butler verbringen musste. Aber das war mir jetzt egal, für mich ist das Leben eines Menschen nicht mehr als ein Augenblick. "Nun denn. Ich werde also das Pentagramm in unsere beiden Körper einbrennen." Ohne Zögern packte ich seine Hand. Es glühte auf, als das Mal in unsere Handflächen durch meine Fähigkeiten gebrannt wurde. Es tat jedes mal aufs Neue verdammt weh, aber dieses Zeichen hat unseren Vertrag besiegelt. Von nun an wird es meinen Herrn kennzeichnen, ihn begleiten und uns aneinanderbinden, bis unser Vertrag erfüllt ist. Der Mensch taumelte mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück, mit einer Hand hielt er seine Augen bedeckt. "Wie lautet Euer Befehl, junger Herr?" Fragte ich. "Sie wollten mich töten. Ich will, dass du sie umbringst, jetzt sofort!" Rief er. "Jawohl." Ich ließ die Zeit weiter laufen. Es war ein Leichtes für mich, die sichtlich verwirrten Gegner aus dem Weg zu räumen und so lagen sie schon bald außer Gefecht gesetzt vor uns auf der Straße. Zufrieden machte ich eine Verbeugung. "Es ist getan, junger Herr." Auf einmal begann mein Herr, leise zu kichern. Ich fragte mich, was wohl so lustig war, da bekam ich eine schlimme Vorahnung. Der Grund, warum er den Blick nicht vom Boden gehoben hatte, kam mir jetzt recht logisch vor. Erschrocken schaute ich zu meinen Opfern, dann sah ich zu meinem Herrn. Der nahm jetzt endlich die Hand von den Augen. "Bisschen spät gemerkt, was?" Lachte er. "Du...."keuchte ich. Er nickte. "Pech gehabt, du Teufel. Ab heute bist du mein Diener!" Ich sah auf und blickte direkt in die leuchtend grünen Augen eines schadenfroh grinsenden Shinigamis!
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Black Butler - Another Tale
FanfictionIn der modernen Welt des 21. Jahrhunderts ist derTeufel und Butler Sebastian arbeitslos und streift ziellos durch London. Doch dann schließt er unerwartet einen Vertrag mit einem Shinigami. Als wäre das nicht schon schlimm genug muss er, um sein Geh...