Aus der Sicht von Sebastian Michaelis
Mit einem Satz war ich bei ihm und fing ihn auf. Sein Gesicht war kreidebleich. Ich versuchte ihn aufrecht zu halten, doch er wandte sich aus meinem Griff zum Fenster um, von wo aus er weit vorgebeugt einen großen Blutschwall auf den Asphalt hinab erbrach. So blass wie in diesem Moment habe ich Eric noch nie gesehen. Wir kannten uns aber auch noch nicht sehr lange. Er kam sofort auf mich zugestürmt und zog Alan von mir weg. "Herr..." begann ich. "Sebastian, geh raus vor die Tür. Dort bist du viel hilfreicher als hier." fauchte er gestresst. Alan keuchte und würgte erneut. Ohne Widerrede ging ich zur Tür, bevor mir selbst noch schlecht wurde. Ich schloss die Tür hinter mir und wartete ab. Welcher Teufel hat es nur geschafft, ihm eine so heftige Krankheit zu verpassen? Und wie kam Alan überhaupt in eine solche Situation? ! Eine Weile später ging die Tür auf und Alan kam, von Eric gestützt, herausgewankt. Er hatte seine blutige Jacke ausgezogen und trug jetzt nur noch ein blaues T-shirt. An seinen Armen konnte ich deutlich erkennen, wie die dunkel schimmernden Schatten unter seiner Haut wieder ein Stück gewandert sind. Ich spürte, wie sich mir der Magen umdrehte. "Ich gehe jetzt wohl besser nach Hause," sagte Alan und hustete wieder. Ein kleines Blutrinnsal lief ihm am Kinn hinab, das er schnell mit seiner Jacke wegwischte. "Alan... geht es dir wirklich besser? Willst du nicht noch ein wenig hierbleiben?" Fragte Eric ehrlich besorgt. "Nein wirklich, mir geht's gut, mach dir keine Sorgen. Das war nur einer meiner harmloseren Ausbrüche. " Harmlos?! "Aber könntest du trotzdem heute abend wieder vorbeikommen?" Fragte er flehend. Eric lächelte gequält. "Na klar." Sagte er. "Alan, das wird schon wieder. Ich habe schon 5 von 99 Seelen." Erwiderte er und bemerkte, dass diese Aussage keineswegs tröstlich war. "Beeil dich, bitte. Viel Zeit bleibt mir nicht mehr. " flüsterte Alan, umarmte ihn kurz und schloss dann die Tür hinter sich. "99 Seelen?" Fragte ich verwundert. "Ja. Und wenn du erst mal bestanden hast, kannst du gleich mithelfen. Also gut, fangen wir an!" Antwortete Eric entschlossen. "Ich will, dass du diese Regeln hier auswendig lernst!" Er hielt mir einen Zettel hin. Wahrscheinlich hatte er schon alles vorbereitet. "Sehr wohl." Ich nahm den Zettel entgegen.
Rules of Shinigami:
1.Shinigamis müssen Brillen tragen.
2. Shinigamis müssen auf ihre Death Scythe aufpassen.
3. Shinigamis dürfen keine Teufel mit zur Arbeit nehmen.
4. Ein Shinigami kommt niemals zu spät.
5. Töte nie jemanden von deinen Kollegen. Das Angreifen eines Kollegen führt zur Kündigung!
6. Liste, Abstemplungen und Bericht müssen bis spätestens Ende des Monats beim zuständigen Abteilungsleiter abgegeben werden.
7. Ein Shinigami darf nur die Personen töten, die auf der Liste stehen.
8. Kein offenes herumlegen des Death Notes, Gefahr durch Teufel, die Informationen und Seelen stehlen.
9. Kein Zögern durch Emotionen beim Einsammeln der Seelen, Gefahr durch Unachtsamkeit, Teufel können Seele wegschnappen!
10. Zeitplan einhalten!
11. Kleiderordnung!
12. Verantwortungsvolles Umgehen mit der Death Scythe! Gefahr: Partner könnte verletzt werden, durch unachtsame Aufbewahrung der Death Scythe kann ein Teufel damit großen Schaden anrichten!
13. Regelverstöße unverzüglich melden!Ich sagte die Regeln leise vor mich hin, einmal, zweimal. Mehr war nicht nötig, ein Teufel lernt schnell. "Schon fertig? " fragte Eric beeindruckt. Ich nickte. "Gut. Das geht ja schneller als ich dachte. Der zweite Schritt: Passe dich dem Verhalten der Shinigamis an. Hör auf, dich wie ein Teufel zu benehmen. " "Wie benehme ich mich denn immer?" Wollte ich wissen. "Tja, also... du hast manchmal so einen bestialischen Blick. .. und du solltest dir abgewöhnen, so gierig auszusehen, wenn du das Wort "Seele" hörst. Das sind schon mal die wichtigsten Dinge. " erklärte Eric. Ach, sehe ich gierig aus? Das habe ich nie bemerkt. "Echt? Und wie sehe ich aus?" Bohrte ich nach. "Deine Augen beginnen, nach außen tretend zu schielen und du fängst an, zu sabbern... Hey, ich mach nur ein Witz, okay? Also schau nicht so entsetzt!" Lachte er. "Du hast absolut keinen Humor." Er seufzte. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. "Ja, ähm... Den Blick solltest du auch loswerden. Und es liegt zum großen Teil auch an deiner Haltung. Man bekommt den Eindruck, als würdest du dein Gegenüber gleich anspringen und erwürgen. Ich weiß, du magst keine Shinigamis. Aber lass das bitte, das macht echt keinen guten Eindruck." Ich versuchte mich zu entspannen, indem ich mir vorstellte, ich würde dem Shinigami eine reinhauen und ihn in eine Kloschüssel stecken. Ich fühlte mich gleich viel besser. "Jetzt sieht dein Blick richtig entspannt aus." Lobte Eric mich. "Aber etwas fehlt noch." Er suchte kurz in einer Tasche nach etwas und zog dann eine schwarze Brille mit dünnem Rand hervor. "Hier, das war meine allererste Shinigamibrille." Grinste er und überreichte sie mir. "Wir haben nicht genügend Zeit, um dir eine anfertigen zu lassen. Probier sie mal auf!" Ich setzte mir die Brille auf und betrachtete mich im Spiegel. "Du siehst gut aus," Eric lächelte. "Daran muss ich mich erst gewöhnen." Murmelte ich.
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Black Butler - Another Tale
FanfictionIn der modernen Welt des 21. Jahrhunderts ist derTeufel und Butler Sebastian arbeitslos und streift ziellos durch London. Doch dann schließt er unerwartet einen Vertrag mit einem Shinigami. Als wäre das nicht schon schlimm genug muss er, um sein Geh...