Aus der Sicht von Sebastian Michaelis:
Ich hatte noch 5 Stunden, bevor Thomas Wallis sterben sollte. Und ich wusste noch immer nicht, ob er den Tod verdient hat oder nicht. "Grell, was meinst du, sollen wir ihn sterben lassen?" Fragte ich nachdenklich. Er soll schließlich auch mal mithelfen. Ich wartete. "Grell?" Fragend drehte ich mich um und ich konnte es einfach nicht fassen. Er war schon wieder weg! Ich seufzte und drehte mich wieder um. Wenn das William wüsste. Nein, Eric war damals sicher nicht so wie Grell, das konnte ich nicht glauben. Er ist ein anständiger, verantwortungsbewusster Shinigami. Bevor ich heute morgen die Wohnung verlassen habe, habe ich noch bei Alan vorbeigeschaut. Er hat noch geschlafen, aber ich bin trotzdem hereingekommen. Ich musste sehen, ob es ihm gutging, und wissen, wie viel Zeit uns noch blieb. Wenn mein Herr mir befiehlt, ich soll ihn retten, dann werde ich das auch tun. Auch wenn ich Shinigamis noch immer hasse.
"Na, klappt die Arbeit?" Kam eine Stimme von hinten. Im ersten Moment dachte ich, Grell hätte doch noch seinen Weg hierher gefunden. Ich wollte ihn schon anschreien, doch ich stoppte mich schnell, als ich sah, dass es Ronald war, der da stand und erschrocken zusammenzuckte. "Wow, wie siehst du denn aus? Hast du dich in letzter Zeit mal entspannt?" Fragte er besorgt. Ich fragte mich, ob mein Anblick wirklich so schlimm war. "Entspannt? Wie denn?!" Erwiederte ich gereizt. Shinigami in Kloschüssel, Shinigami in Kloschüssel, Shinigami in... "Ist es wegen Sutcliff?" Unterbrach Ronald meinen Entspannungsgedanken. "Wenn du magst, helfe ich dir. William hat mich vorhin abgelöst." Bot er mitfühlend an. "Echt?" In mir stieg die Hoffnung. Er lachte. "Na klar, wir sind doch jetzt Freunde!" Ach ja? Seit wann hält mich ein Shinigami denn für einen Freund? Seine grünen Augen strahlten mich lächelnd an. "Schau doch nicht so, Kollegen helfen einander!" Anscheinend hatte ich ihn wirklich unterschätzt. Ich unterdrückte meinen Ekel gegen Shinigamis und schloss ihn fest in meine Arme. "Das ist das erste mal, dass ich von irgendjemandem ganz ehrlich als Freund bezeichnet werde."
"Ich gebe es auf, Grell zu suchen." Seufzte ich. "Dann lass ihn doch, soll er machen, was er will. Der bekommt sowieso schon Ärger." Grinste Ronald schadenfroh. Ich sah auf. "Echt? Wieso?" "Naja, Will hat ihn verpetzt. Wegen Belästigung bei der Arbeit und so." Erklärte er. "Und so?" Jetzt wurde ich neugierig. Ronald druckste herum. "Du weißt schon, wie Grell eben so ist. Belästigung, Randalierung, Beschädigung von Wills Death Scythe. .. ich weiß ja nicht, was die beiden so getrieben haben, aber es scheint noch ganz lustig geworden zu sein," lachte er. Ob sie gekämpft haben? Grell und William bei Kämpfen zuzusehen ist bestimmt sehr amüsant.
Während ich noch darüber nachdachte, zupfte mich Ronald am Ärmel. "Sebby, schau mal," ich sah zu Thomas Wallis, der gerade eine Katze mit einem Besen aus seinem Garten verscheuchte. "Die arme Katze..." meinte Ronald. Ja, jetzt war ich mir ganz sicher. Thomas Wallis musste sterben. Die Katze witterte mich. Sie stürmte auf mich zu und sprang zufrieden an mir hoch. Ich fing sie auf und streichelte sie glücklich. "Kennst du sie?" Ronald betrachtete die Katze, die es sich auf meinem Arm bequem gemacht hat. "Ja, sie ist immer irgendwo da, wo ich auch gerade bin." Die Katze läuft mir oft hinterher. Es ist dieselbe, die unten am Big Ben auf mich gewartet hat. "Sie ist schön." Er streckte seine Hand aus, um sie zu streichen. Sie schmiegte ihren Kopf an seinen Ärmel und schnurre beruhigend. Ja, die Katze ist wirklich sehr schön. Sie ist ganz schwarz, und hat einen weißen Punkt auf der Stirn. Die Zeit mit der Katze verging wie im Flug. Zumindest schien es mir so, denn auf einmal richtete Ronald seine Uhr zurecht und verkündete: "In drei Stunden wird er sterben."
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Black Butler - Another Tale
FanfictionIn der modernen Welt des 21. Jahrhunderts ist derTeufel und Butler Sebastian arbeitslos und streift ziellos durch London. Doch dann schließt er unerwartet einen Vertrag mit einem Shinigami. Als wäre das nicht schon schlimm genug muss er, um sein Geh...