Nakia

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Die O'Connels und Felicia standen einfach so regungslos da und starrte auf den Sarkophag, der dort vor ihnen stand.
Er war genauso düster und doch leicht mit Gold verziert wie das von Imhotep, den die O'Connels einst versehentlich geweckt hatten.
Die Taschenlampen haltend, näherten sich alle fünf den Sarkophag und beleuchteten ihn gründlich und erforschten nach Hinweise, die einen sagten, ob es das Geheimnis der Wiederauferstehung ist.
Felicia berührte ihn ganz sachte und dachte nur, was Nakia so hat alles durchmachen müssen, doch dann fiel ihr ein, was sie so alles angestellt hat.
Sie hatte sich ihren Bruder widersetzt, ihr Versprechen ihn gegenüber gebrochen und wollte genau dasselbe machen wie er und dann wurde sie den Hom-Duu verhängt, der noch nie bei einer Frau angewendet wurde, da sie solche Barbarei sei.

"Was glaubt ihr?", fängt Evelyn an zu reden. "Sollen wir ihn öffnen?"
"Du stellst uns wirklich diese Frage, Schatz?", stellte Rick ihr die Gegenfrage.
"Hast du etwa vergessen, was letztens passiert war, als wir den Grab geöffnet hatten?"
"Och, an das möchte ich nicht erinnert werden!", meinte Jonathan genauso und wollte sich abwenden, als Alex sie alle auf etwas aufmerksam machte.
"Hey, guckt euch das mal an!", rief er und zeigte mit den Finger auf die ungewöhnlichen Runen, die dort abgebildet waren.
Alle sahen die sich genau an, versuchten zu identifizieren, was das für eine Sprache sein soll.
Doch alle schüttelten nur den Kopf.
"Kannst du die wirklich nicht übersetzen, Evy?", fragte ihr Mann sie.
"Nein, leider nicht. Und wenn ich ehrlich bin, sieht es nicht so aus wie eine mir bekannte Weltsprache."
"Du bist also auch der Meinung, es ist eine Ausgedachte?", meinte Jonathan und wandte sich dann an Felicia. "Wie würdet ihr das sehen?"
Felicia sah sie noch lange an, fand aber keinen Reim darauf.
Sie schüttelte nur den Kopf.

Den Sarkophag zu öffnen wagten letztendlich dann doch und erschienen war eine Mumie, die früher einst eine Frau war.
Rick fand sie sehr hässlich und unheimlich, schon allein daran, weil sie verflucht und rachsüchtig sei. Lange betrachtete er sie und entdeckte einen Armband an ihren Handgelenk, der noch ganz golden leuchtete, als wäre sie erst frisch gegossen worden.
"Ähm, Ms. Thomas", machte er sie aufmerksam und hob die mumifizierte Hand Nakias. "Sie hat dasselbe Armband wie ihr."
Ms. Thomas wurde neugierig auf den Fund und schaute darauf. Das Armband war genau derselbe wie die ihre, aber einen Unterschied gab es dennoch. Bei ihr fehlte der Schmuckstein, einen Amethyst in Form einer Träne.
Sie wusste nicht wo er sein könnte, aber eines war jedenfalls klar, irgendwo hier in Ägypten muss er sein.
"Hm", machte sie nur.
"Was denkst du darüber?", wurde sie von Evelyn gefragt.
Lange schwieg sie, ehe sie doch was sagte. "Ich weiß es nicht."
"Wie wärs", fängt Alex an. "Wir könnten doch ein Foto oder eine Zeichnung machen von dem hier."
Er deutete wieder auf die Runen, die keiner übersetzten konnte.
Alle waren sich einig und hielten das Licht genau darauf, während Felicia es nachzeichnete und dabei nichts vergaß.
Kurz danach, als sie fertig waren, verließen sie allesamt diese Kammer und ließen die mumifizierte Nakia hier im Dunkeln.

Heute Nacht war Vollmond und das silberne Licht fiel in den Eingang der Grabstätte Nakias hinein und das Licht wurde durch versteckte Spiegeln weitergeleitet, direkt auf die Mumie. Diese wurde beleuchtet, doch der Großteil des Mondlichts traf direkt auf ihren Armband. Sie, Nakia und ihr Armband, haben die Aura Asenaths gespürt und ihre Worte gehört.

I

ch weiß es nicht

Ein gellendes Kreischen erschall in der Höhle und verkündeten nur eines. Rache.

Die Rache, die nie aufhörtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt