Lotus

128 14 0
                                    

Noch lange grübelten sie alle, wie es sein kann, dass ein Mann wie Imhotep verwandt sein kann mit Felicia. Selbst sie grübelt und versucht zu erforschen, warum all die O'Connels gegenüber den toten Ägypter eine Groll hegten.
Die junge Frau ist in dem Glauben, er habe nichts falsch gemacht, aber Mrs. O'Connel habe ihr gesagt, dass er mumifiziert wurde, weil er schlimmes tun wollte. Was Felicia sich kein bisschen vorstellen konnte, da sie ihn im Traum gesehen hat und sah, wie er mit Asenath und Nakia umgegangen war. Wie ein liebender Bruder der alles tun würde um seine Schwestern zu beschützen.

Im Hotelzimmer auf der Veranda stehend sah raus und betrachtete den Nil vor sich.
Die alte Schönheit des großen Flusses zogen Felicia immerzu magisch an, ließen sie an ihrer Kindheit zurückdenken, wo sie das erste mal am Fluss eine Wasserblume gefunden hat. Mr. Hafez hatte ihr mal erklärt, das es Seerosen waren. Die meisten nannten sie Lotus und einige von ihnen konnten nur Nachts blühen.

Lotus, dachte sie und ihr fiel ein, dass der Stein auf ihren Armband einer Lotus ähnlich sieht und schaute darauf.
Ja, tatsächlich, der Amethyst sah aus wie eine Lotus und funkelte wie der Nil. Sie sah wieder raus, hob dabei den Arm und sah auf genau beides.

Den Nil und den Amethyst.
Und sie sah noch mehr, mehr als ihre Augen vernahmen. Denn es waren Bilder zu sehen und Stimmen zu vernehmen, die nicht vor ihren Augen passierten. Sondern in ihren Kopf, in ihr Unterbewusstsein.

Nachts als Asenath ein bisschen im Garten rum tollte, sah sie hoch zum Himmel, der mit einem großen Vollmond und viele tausende Sterne bedeckt war. Ein Strahlen war in die Augen des kleinen Mädchens zu vernehmen und sie hob die Hand, griff nach einen Stern und umschloss sie. Sie glaubte einen Stern gefangen zu haben, auch wenn ihr Verstand weiß, dass das nicht möglich ist. Aber ihr Herz wusste das besser, weil sie daran glaubte.
Sie vernahm leise Schritte, doch sie drehte sich nicht um, da sie weiß, dass es Imhotep war, der sich ihr näherte. Kaum gedacht, kniete er sich hinter ihr und drückte ihr einen sanften Kuss auf ihr schwarzes Haar.

"Was machst du da?", fragte er sie auf ihrer Muttersprache.
"Ich habe einen Stern gefangen. Die sind so schön!", hauchte sie dann den letzten Satz, sah wieder hoch und betrachtet sie wieder.
"Sie sind wirklich schön, da hast du recht, Asenath. Aber ich bin hier um dir was zu zeigen!"
Asenath dreht sich um. "Wirklich?", fragte sie neugierig und bettelte schon, will wissen, was es ist.

Er richtete sich wieder auf, nahm ihre Hand und beide gingen zum Brunnen. Als beide dort ankamen, traute Asenath ihre Augen nicht. All die schönen Blumen dort waren am erblühen und sahen in ihren Farben so wunderschön aus. Sie leuchteten in weiß, blassen lila und in einem sachten himmelblau.

Asenath kniete vor dem Brunnen, streckte ihre Hand aus und strich über die samtene Oberfläche der Blüte. "Sie sind so wunderschön", hauchte sie. "Ich will auch so eine."
Imhotep setzte sich zu ihr und strich ihr über den Rücken. "Bald wirst du auch eine bekommen, eine die nie aufhören wird, zu blühen und die ihre Blütenblätter nie schließen wird."
"Wirklich?", strahlte sie und sah zu ihm auf. Er nickte lächelnd und Asenath sprang in seine Arme, er umschloss sie und wiegte sie leicht, bis sie sich nah ihm kuschelnd einschlief.

Einige Schritte ging sie erschrocken zurück und landete dann aufs Bett. Was ist denn hier wieder passiert? War das eine Vision? Und waren das eben Imhotep und Asenath gewesen?
Blinzelnd sah Felicia gerade aus, dann woanders. Es geht hin und her, dann lag sie automatisch auf dem Bett und die Müdigkeit befiel sie.

Die Rache, die nie aufhörtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt