Fallen - wenn die Lügen dich ertrinken

Kiki

Ich steige aus sobald das Auto stehen geblieben ist und hatte fast gedacht das von Noah irgendwas kommt, doch er läuft lässig hinter mir hier während ich neben Mila laufe.
„Wir haben in diesem Projekt vier Testpersonen. Kathrin, James, Lucas und Noah." Erklärt Mila, während wir durch ein Tor laufen und über einen Innenhof.
„Die sind für dich am relevantesten am Anfang. Es ist nie einfach so ein Serum zu sich zu nehmen, da häufig Nebenwirkungen auftreten. Daher versuche wir ihnen alle das Leben ein bisschen einfacher zu gestalten." Sagt Mila und ich nicke.
„Haben die Testpersonen Familie?" Frage ich mit fester Stimme.
„Nein." Antwortet Mila ernst, schaut kurz zu mir und lässt dann ihren Blick sinken.
„Der Rest unserer Truppe lernst du drin kennen." Sagt Johannes und öffnet uns die Tür, Mila geht als erstes vor und danach ich. Drinnen angekommen schaue ich mich kurz um, es hat ein bisschen was von einer alten Burg. Der Boden besteht aus Stein, genauso wie die Treppen.
„Es ist vielleicht gerade nicht das modernste, aber wir mussten richtig mit unserem Geld umgehen." Erklärt Mila und zeigt mir das ich ihr folgen soll.
„Morgen." Begrüßen sich alle, als uns auf dem Weg nach oben ein Schwarz gekleidet Mann entgegenkommt und Noah erleichtert anlächelt.
„Schön das du wieder da bist." Sagt er ohne das wir oder er stehen bleiben, nun schaue ich kurz zu Noah der wohl auch wieder froh ist hier zu sein. Hier gehört er hin.
„Dieser Gang führt zu unseren Labor und der zu den Zimmer und Aufenthaltsräumen. Ich würde sagen wir stellen dich den anderen erst einmal vor." Schlägt Mila vor und ich nicke, auch wenn ich nicht wirklich Lust habe mit anderen Menschen zu kommunizieren.
„Ich bereite derweilen alles vor für dich." Sagt Johannes zu Noah, ich schaue kurz zu ihm. Ich kann seinen Blick nicht wirklich deuten, aber ich denke das er denkt das er etwas falsch gemacht hat und ich deswegen nicht mit ihm rede. Sollte er das erstmal denken, ich muss mich jetzt um andere wichtige Sachen kümmern.
„Noah!" Höre ich eine weiblichen Stimme und schnelle Schritte die auf uns zu rennen. Oh mein Gott, ich glaube ich habe noch nie so ein hübsches Mädchen gesehen. Die nicht viel Geld ausgibt für Mode oder von den reichen Eltern alles in den Arsch gesteckt bekommen.
„Kiki." Ruft Noah und diese Stimmlage ist neu. So freudig, hoch und passt so gar nicht zu einen Mörder.
„Ich bin so froh das es dir gut geht." Sagt Kiki und die beiden umarmen sich kräftig. Kiki? Klingt ein bisschen wie ein Porno Name, aber das sollte ich ihr vielleicht nicht sagen. Außer sie lässt Noah nicht mal langsam los. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die bestimmt nicht so lange war, lassen sie sich los und der Kopf von dem Mädchen mit dem Pornonamen dreht sich zu mir.
„Und du bist?" Fragt sie genervt und ich muss feststellen das ich nur ihr aussehen hübsch finde, aber auch dort werde ich noch ein Makel finden.
„Elena White." Sage ich ernst und ohne jegliche Geste.
„White?" Fragt Kiki und schaut fragend zu Noah.
„Wir erklären das am besten mit den anderen zusammen, die sind wo?" Fragt Noah Kiki und seine Stimme klingt ruhig und gelassen. Ja er gehört hier her, hier her zu ihr.
„Im Gemeinschaftsraum." Antwortet Kiki, sie schaut noch einmal zu mir und dreht uns dann den Rücken zu. Alle anderen folgen ihr, doch irgendwie schaffe ich es nicht mich zu bewegen. Denn ich sehe da ein Bild was mich zurück katapultiert. An der Wand neben mir hängt ein Bild von Vater, ich schlucke kräftig und bin irgendwie erleichtert als ich eine vertraute Hand an meinen Rücken spüre.
„Er ist hier Elena." Flüstert Noah.
„Und doch soweit weg." Antworte ich genauso leise und Noah streichelt mich vorsichtig mit seinen Daumen.
„Na los." Sage ich lauter und laufe los, ohne Noah anzusehen. Ich will nicht das er in meinen Augen sieht wie sich die Tränen sammeln und ich versuche sie zurück zu halten. Und schon gar nicht will ich in seine Augen sehen und jetzt umso mehr, nachdem ich das Mädchen getroffen habe was ihm scheinbar glücklich macht. Wir betreten gemeinsam den Raum, wo fünf weitere Personen sitzen.
„Lucas kannst du Calvin anrufen, Teambesprechung." Sagt Noah zu den vermeintlichen Lucas der nun sein Handy herausholt und den genannten Calvin anruft.
„Wen hast du denn da schönes mitgebracht?" Fragt ein junger Mann mit Schulterlangen Haaren, die bei ihm echt gut aussehen.
„Jakob das ich Elena White." Sagt Noah, die anderen verstummen und alle Blicke sind auf mich gerichtet.
„White?" Fragt Jakob, im genau gleichen Ton wie Kiki nach.
„Ja White, ich bin die Tochter von Leon." Melde ich mich zu Wort und ein Staunen geht durchs Zimmer.
„Bin da." Höre ich hinter mir und als ich mich umdrehe kommt mir Calvin auf einmal bekannt vor.
„Oh Lady El, schön Sie wieder zu sehen." Lacht Calvin, ich kann nur meine Augen verdrehen.
„Ihr kennt euch schon?" Fragt Kiki, die es sich auf einen Sessel bequem gemacht hat.
„Ja sie war mal als Vertreterin ihres Vater, bei einem Gesprächspartner." Erklärt Calvin und ich schaue ihn an und er verstummt.
„Und wo ist Leon jetzt?" Fragt Jakob, ich hole tief Luft.
„Er ist Tod." Antworte ich.
„Das heißt du hast jetzt das sagen?" Fragt Lucas und ich bin überrascht das es ihm ziemlich kalt lässt das Vater tot ist.
„Genau." Sage ich streng.
„Nimm es mir nicht übel, aber wir haben noch nie von dir gehört, warum sollten wir jetzt auf dich hören?" Meldet sich ein andere Junge.
„Und dein Name?" Frage ich.
„Steven." Antwortet der Junge.
„Also Steven, es sollte nichts ausmachen das ihr mich nicht kennt. Im Vordergrund steht das Projekt und ich bin sehr positiv Gestimmt, im Namen meines Vaters weiterhin mit euch zusammen zu arbeiten." Sage ich und setze meine Engelsgleiche Stimme ein, die ich bei wichtigen Angelegenheiten anwende.
„Und Elena, wie viel weißt du über uns?" Fragt Steven frech, woraufhin ich nur erwidere.
„Genug um das alles hier zu Übernehmen!" Sage ich mit Nachdruck.
„Glaubt mir, El kriegt das hin." Irgendwie bin ich froh das ich wenigstens Calvin kenne und er mich zu einem guten Gespräch kennengelernt hat, wo ich wirklich verdammt gut war.
„Wenn soweit keine Fragen mehr sind, Elena wir gehen dann weiter ins Labor." Nimmt Mila das Wort an sich, ich nicke.
„Noah kommst du mit, Johannes wartet." Sagt Mila, Noah nickt, hat aber wohl nicht so schnell vor zu gehen. Daher gehen Mila und ich schon mal vor, sie quetschen Noah bestimmt jetzt erstmal aus mit Fragen über mich und ich hoffe das er nichts schlimmes über mich antwortet.

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