Tränen

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Ich verkrieche mich nach der Besprechung direkt in mein Zimmer und schließe mich ein. Heute ist das einzige was ich will meine Ruhe, ein heißes Bad und dann das Bett. Es wäre jetzt eigentlich Abendbrot Zeit, doch ich gehe nicht zu den anderen herunter, sollen sie denken was sie wollen. Ich muss über so viele nach denken und immer wieder führen mich meine Gedanken zu Noah. Er hat nicht ein Wort in der Besprechung gesagt, mich kaum angeguckt oder jegliche Beteiligung an meine Aussagen gezeigt. Irgendwie trifft mich das hart das er mich nicht unterstützt, aber ich bin selber schuld. Ich war heute nicht gerade sehr nett zu ihm und werde es in Zukunft auch nicht sein, ich muss mir selber einreden das ich nichts fühle für Noah und irgendwann werde ich mir selber glauben. Nachdem ich mir Wasser eingelassen, kann ich endlich meine Maske abnehmen und mich weinend in die Badewanne legen. Ich weine um meine Eltern, um mein altes Leben und um mein zukünftiges Leben. Ich heule mir meine Seele aus dem Körper und höre erst auf zu weinen als ich aus der Badewanne heraus steige. Ich ziehe mir bequeme Sachen an und lege mich ins Bett, an Schlaf ist zwar nicht zu denken. Aber ich fühle mich gut auf die Decke zu starren und an nichts denken zu müssen.

„Elena!" Ich renne zur Stimme meines Vaters, wo genau dieser Gang mich hin führt ahne ich nicht, aber mein Vater ist dort.
„Elena!" Ich bleibe stehen als ich vor der offenen Tür stehen, ich flitze hindurch und lande geradewegs in einen Busch. Ich fluche leise, während ich mich wieder hinaus kämpfe.
„Du musst nicht gegen mich kämpfen alter Freund." Höre ich Dads Stimme und durch den Busch hindurch, sehe ich zwei Gestalten.
„Oh doch, der Zug ist schon lange abgefahren, wo wir dir noch vertraut haben." Das ist Cliffords Stimme, um ihnen herum stehen noch andere Männer, doch die sind verschleiert und ich kann sie nicht erkennen.
„Wir können gemeinsam dieses Serum herausbringen, als Team." Die Stimme meines Vaters ist ruhig und bestimmend.
„An wen? Das Gesundheitssystem sagt danke und tschüss, aber die Mafia oder die IS sagen danke und bleibt." Das Cliff so ein kaltblütiger Mensch ist hatte ich nie geahnt, als er mir das Kämpfen gelehrt hat war er immer freundlich und ehrlich zu mir.
„Das kannst du nicht machen, mit solch einer Waffe kannst du den dritten Weltkrieg anstiften." Ermahnt Vater ihn.
„Genau deswegen werde ich dich einfach aus dem Weg schaffen und mir das Serum holen, du wirst gar nicht mehr mit kriegen wie sich die Welt verändert wird." Cliff zieht seine Waffe schnell, zu schnell und nach dem ersten Schuss folgt der zweite, dritte und vierte.
„Nein!" Schreie ich, während Vater fällt. Alle Blicke ruhen auf mich.
„Ah gut das du da bist Elena, dann kann ich mit dir gleich weiter machen." Ich renne, ich renne um mein Leben. Ich will nicht sterben, ich will nicht so sterben.
„Bleib stehen!" Höre ich Cliffs Stimme nah hinter mir, doch ich traue mich nicht mich nach hinten zu drehen. Ich muss es hier aus diesen Wald schaffen.
„Noah." Flüstere ich als ich eine Gestalt entdecke, die von der Statue genauso aussieht, als ich sein Gesicht entdecke bin erleichtert.
„Zum Glück bist du da." Sage ich und ziehe ihn in eine Umarmung. Doch er scheint was anderes zu wollen, denn er dreht mich schnell um und wenig später fühle ich etwas kaltes an meinem Hals.
„Ich hab sie." Sagt Noah zu seinen Opa.
„Wärst du netter zu mir gewesen, wäre das alles nicht passiert." Flüstert mir Noah ins Ohr, dann spüre ich einen stechenden Schmerz an meinem Hals und alles um mich herum wird schwarz.

Ich öffne erschrocken meine Augen und meine Finger berühren meinen Hals, der zum Glück unverletzt ist. Noah würde mir das nicht antun, oder? Ich setze mich auf, meine Atmung geht immer noch schnell und ich habe das Bedürfnis mich zu bewegen. Ich stehe auf und gucke auf meine Uhr, es ist mitten in der Nacht. Ich ziehe mir eine Strickjacke über mein T-Shirt und verlasse dann mein Schlafzimmer. Es ist ruhig, die Ruhe Frist mich auf. Sie holt mich ein, empfängt mich und schließt mich mit ein. Ich will diese Ruhe nicht, ich suche nach der Tür die zum Krampfraum führt. Nach einigen Versuchen habe ich die richtige Tür gefunden und den richtigen Lichtschalter. Die Luft ist stickig und riecht nach Schweiß, doch ich bin genau richtig. Ich setze mich in die Mitte des Raumes und schaue mich um, an der rechten Wand sind echte Waffen und an der linken Wand klein Geräte. Als ich hinauf sehe, sehe ich ein Panorama Dach und die Fenster die zum Labor gehören. Ich schlucke, sie arbeiten mit echten Waffen. Ich laufe zur rechten Wand und schaue mir die Schwerter, Pistolen und Armbrusten genau an. Es ist irgendwie komisch, aber es stellt keine Gefahr da für die Leute die das Serum in sich tragen. Es ist eine Übung und ein Test um zu sehen ob das Serum wirkt.
„Sie verletzen sich selber." Flüstere ich und sehe mich noch einmal im Raum um, bevor ich diesen wieder verlassen und nach der Küche suche. Es dauert eine Weile, doch alles ich sie gefunden habe trinken ich etwas und nehme mir Saft und trinke von dem auch noch was. Ich war noch nie der große Esser, schon gar nicht seitdem ich 20 Kilo abgenommen habe und an Muskelmasse aufgebaut habe. Auch wenn man es mir nicht ansieht, wofür ich echt froh bin denn keiner will eine Frau die mehr trainiert als man selbst. Ich laufe leise zurück und vor meiner Tür bleibe ich stehen, weil ich höre wie eine Tür aufgemacht wurde und Noah mit Sachen über seine Schulter zur seiner Tür läuft. Ich kann es hören, auch wenn es keine Knochen hat. Ich höre genau wie mein Herz bricht und auch wenn es dunkel ist, sieht Noah genau meinen Blick. Die Panik kommt in mir hoch, die Kiste die ich verstaut habe wirft mir alle Bilder wieder hoch. Dieser Vertraute Blick von Noah, der besorgte Blick, das heiße Lächeln wenn ich mit ihm flirte oder die tröstenden Momente.
„Elena." Flüstert er heißer und ich kann mich endlich wieder bewegen, ich öffne meine Tür, schließe sie hinter mir und schließe mich wieder ein. Ich schiebe mich an der Tür herunter und die Tränen laufen über mein Gesicht. Ich dachte Tony hat mir weh getan. Aber das Gefühl was ich gerade empfinde ist tausendmal schlimmer. Ich kriege keine Luft mehr, meine Finger zittern, meine Atmung stockt und kommt nicht mehr hinter her. Meine Sicht verschwimmt und ich verstecke mein Gesicht zwischen meinen Knie und weine. Ich bin alleine. Nun wirklich. Mein Herz ist gebrochen, auch wenn es nur ein Muskel ist.
„Fuck!" Schreie ich und bin mir bewusst das man es gehört haben muss, ich weine bitterlich um meinen Vater, meiner Mutter und um mich.

Eure Soli 💕

Fallen - wenn die Lügen dich ertrinkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt