Mein Körper fühlt sich schwer an, als würden meine Knochen so schwer sein wie ein Walross und meine Organe soviel wiegen wie die bei einem Eisbären. Eisbären?
Ich stöhne, mein Mund fühlt sich trocken an und ich brauche einige Momente um mich zu sammeln. Um zu verstehen was mit mir los ist.
Ich schlage erschrocken meine Augen auf, die Erkenntnis trifft mich wie ein Blitzschlag. Ich wurde angeschossen. Am Bauch. Ich dürfte eigentlich nicht mehr leben, ich habe doch gespürt wie mein Blut verschwand und mir meine Kräfte geraubt hat.
„Elena." Ich höre Noah, doch sehe ihn nicht obwohl ich doch meine Augen auf habe oder nicht?
„Oh Gott." Ich sehe ihn, er steht neben mir. Sofort fällt mir auf das er müde wirkt, seine tiefen Augenringe und sein helles Gesicht verraten ihn.
„Ich habe mir solche Sorgen gemacht." Flüstert er und ich sehe ihn fragend an.
„Wie?" Frage ich ihn, doch meine trockene Speiseröhre lässt mich husten.
„Wie kann ich leben?" Sage ich nachdem ich mich beruhigt habe und Noah mir ein Glas Wasser gegeben hat.
„Wir mussten dir das Serum verabreichen." Sagt er mit gedämpfter Stimme.
„Was?" Nein. Das wollte ich nicht. Ich wollte das nicht, ich wollte nie ein Experiment sein und schon gar nicht bei sowas.
„Es war die einzige Chance die wir hatten, Elena. Sonst hätten wir dich verloren, sonst hätte ich dich verloren."
„Dann hast du es wegen dir getan?" Frage ich ihn.
„Was nein? Um deinetwillen." Sagt er schnell.
„Ich wollte das Serum nicht." Sage ich und schließe müde meine Augen.
„Es tut mir leid, aber du hast dich so gequält und das schien uns als einfachste Möglichkeit." Erklärt Noah.
„Lass mich alleine." Ich will mich weg drehen, doch dafür fehlt mir jegliches Gefühl für meinen Körper. Ich falle wieder und schlafe ein.Das nächste mal als ich wach werde, bin ich alleine, ich versuche mich auf zusetzen und mich an die letzten Stunden zu erinnern. Ich sollte eigentlich nicht leben, Cliff hat mich genau am Bauch getroffen, ich hatte viel zu viel Blut verloren. Ich bin in Noahs armen eingeschlafen und nun sitze ich in einem Bett und muss begreifen dass ich lebe.
„Elena." Mila kommt zu mir gerannt und ich kneife meine Augen zusammen um sie besser zu erkennen da das Licht nicht sehr hell ist.
„Noah hatte mir erzählt das du schon mal wach warst." War ich das?
„Ich weiß nicht." Ich schlucke kräftig.
„Ist ja auch nicht wichtig, Elena ich muss dich darüber informieren das wir nur dein Leben retten konnten weil wir dir das Serum infiziert haben. Auch wenn wir es ohne deine Einverständnis getan haben, mussten wir alles tun um dein Leben zu retten und du siehst selber das es etwas gebracht." Klärt mich Mila auf, das Serum? Ich dachte ich würde das mit kriegen wenn eine andere Substanz durch mich durch fließt und mich von innen aus heilt, doch ich fühle mich müde, schlapp und machtlos.
„Es wird noch einige Stunden dauern bis du dich wieder gut fühlst. Ich werde dir Essen holen und dann wirst du sehen wie gut es dir gehen wird." Sagt Mila voller Überzeugung, doch das kann ich nicht behaupten. Es fühlt sich eher so an als würde mir jemand meine Lebenskraft aussaugen anstatt mir zu helfen. Mila kommt wieder zurück und schaut mich Mitfühlend an.
„Noah steht vor der Tür und fragt ob er rein darf?" Fragt Mila für ihn und ich sehe sie fragend an.
„Natürlich, warum sollte er es nicht dürfen?" Frage ich sarkastisch zurück, sie stellt das Essen neben mir ab und läuft zur Tür zurück. Sie redet noch kurz mit der Person die sich hinter der Tür befindet und gibt mir dann die Sicht frei auf Noah. Mein Noah. Der Noah der mich beschützt hat, der Noah der mich gerettet hat.
„Hey." Flüstert er ruhig.
„Wie geht es dir?" Fragt er und setzt sich auf den Stuhl der neben dem Bett steht.
„Du siehst schlimmer aus als ich, das sollte ich dich eher fragen." Antworte ich ehrlich.
„Ja, ich war die ganze Zeit bei dir." Gibt Noah und ich muss lächeln, auch wenn es gerade nicht so prickelnd läuft in meinem Leben, Noah schafft es mich zum Lächeln zu bringen.
„Ist er weg?" Frage ich vorsichtig.
„Erstmal ja." Antwortet Noah mir.
„Ich hätte nicht raus gehen sollen." Ich schließe genervt meine Augen und lasse meinen Kopf auf dem Kissen sinken.
„Er hätte dich nicht anschießen sollen! Wie kann er nur nach allem was dein Vater für ihn gemacht hat, ihm so in den Rückenfallen. Krank." Sagt Noah, ich öffne meine Augen wieder und sehe wie er überlegt.
„Uns wird was einfallen." Sage ich zu ihm um ihn zu beruhigen.
„Ich werde diesen Mann vernichten." Noah macht eine Faust, ich setze mich auf und nehme seine Hand.
„Wir werden diesen Mann vernichten." Sage ich und Noah lächelt leicht.
„Erst einmal ist es wichtig das du wieder auf die Beine kommst, ich kläre schon mit den anderen wie wir das Serum weiter beschützen können. Wir hatten auch den Plan an den Markt jetzt schon zu gehen, auch wenn es noch nicht fertig ist." Klärt mich Noah auf.
„Das klingt gut, so haben wir wenigstens die Lizenz dazu es zu verkaufen mit dem Namen meines Vaters, dann kann uns Clifford nichts mehr. Dann kann er nur noch vor Gericht ziehen und dort wird er verlieren." Sage ich, Noah drückt meine Hand und reicht mir dann mein Essen.
„Erstmal wirst du wieder fit." Ich lächle, es ist ein Licht im Tunnel zu sehen und darüber bin ich froh. Wenn der neue Plan auf geht und jemand gibt uns die Lizenz zum verkaufen, dann kann er uns nicht mehr. Hoffentlich.Ich hoffe ihr hattet einen guten Start ins Jahr 2021!
Eure Soli 💕
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Fallen - wenn die Lügen dich ertrinken
Ficção AdolescenteElena hat schon vieles erlebt in ihrem Leben. Aber der tot ihrer Mutter und nun auch der ihres geliebten Vaters, wirft sie völlig aus der Bahn. Aber nicht nur das, sondern auch die Geheimnisse die ihr Vater ihr hinterlassen hat, bringen sie in gro...