Nachdem ich kaum ein Auge zu gemacht habe, stehe ich nur schwer um 6:00 Uhr morgens auf. Ich gehe schlafgetrunken ins Badezimmer, dusche und Zähneputze um mir danach einen grauen Pulli und eine blaue Jeans anzuziehen. Ich gähne und gehe dabei die Treppe hinunter, als ich den schlafenden Noah auf unsere Couch finde muss ich schmunzeln. Ich mache schnell ein Foto von ihm und schicke es meiner besten Freundin Lea rüber mit dem Text: war wohl eine harte Nacht.
Ich nutze die Zeit um ins Büro von Vater zu gehen und sehe das alles noch so ist wie gestern, das heißt er ist nicht nach Hause gekommen.
„Noah." Rufe ich, während ich zurück in die Küche laufe, Noah springt auf und sieht mich durch seine zusammengekniffenen Augen an.
„Ich hoffe du hast gut geschlafen, hast du was von meinem Vater gehört?" Frage ich und merke das ich viel zu freundlich zu ihm bin, doch ich werfe den Gedanken beiseite und trinke mein Smoothie und esse einen Müsli Riegel.
„Leider nein, aber nachdem ich dich zur Schule gefahren habe mache ich mich schlau." Er steht auf und läuft zu mir.
„Du musst mich nicht fahren." Sage ich nur, daraufhin lächelt Noah mich nur kurz an.
„Doch das hat schon alles seine Richtigkeit." Sagt er, woraufhin ich nur meine Augen verdrehe.
„Wir können gleich los." Sage ich und verlasse ihn mit meinem Smoothie in der Hand, um mich noch zu schminken. Während ich mich schminke kriege ich eine Antwort von Lea.
„Was ein hottie." Lese ich laut vor und muss auflachen, auch wenn ich zu geben muss das er wirklich süß aussieht wenn er schläft. Ich antworte Lea schnell und bepinsle meine Lippen mit roter Farbe, bevor ich dann wieder herunter gehe zu Noah.
„Wir können." Sage ich, er nickt und ich sehe mich nochmal im Haus um. Nichts macht den Anschein das hier jemand fehlt, nichts davon hat Vater gesehen wie er nach Hause gekommen ist. Ich schlucke und folge ihn hinaus, als ich das Auto von Clifford sehe und er mich durch seine Sonnenbrille beobachtet, schwirren mir schon alle Sätze von ihm durch meinen Kopf, was es auf meinen Vater auf sich hat.
„Guten morgen Elena." Begrüßt mich der engste Verbündete meines Vater.
„Wo ist Vater?" Frage ich sofort, Clifford schaut kurz zu Noah und dann zurück zu mir.
„Er lebt." Beginnt er und ich atme glücklich aus.
„Er liegt aber im Koma." Beendet er seinen Satz und ich sehe ihn erschrocken an.
„Ich will sofort zu ihm." Sage ich schnell.
„Du musst zur Uni, Elena." Sagt Cliff und ich verdrehe meine Augen.
„Ich fahre sie." Meldet sich Noah neben mir, ich sehe ihn wütend an.
„Nein, ich will zu meinen Vater!" Sage ich auch zu ihm, doch er schüttelt nur den Kopf.
„Elena er kriegt das doch eh nicht mit und heute Nachmittag gibt es vielleicht etwas neues von den Ärzten." Versucht mich Noah zu beruhigen.
„Ja oder aber er ist tot." Ich laufe an Noah vorbei.
„Elena steig ins Auto." Sagt Noah streng, als ich mich dann zu ihm drehe zeigt er auf das Auto neben mir, ich folge seinen Finger und stöhne. Ich könnte noch lange diskutieren, aber umso schneller ich in der Schule bin, desto schneller kann ich den Bus nehmen zum Krankenhaus. Noah bespricht noch kurz was mit Cliff und kommt dann zu mir ins Auto.
„Ich will nicht zur Schule." Sage ich und hole sauer Luft, während Noah den Motor startet, los fährt und zum Abschluss Cliff verabschiedet.
„Ich weiß, deswegen fahren wir ins Krankenhaus." Sagt Noah, ich schaue ihn daraufhin überrascht an.
„Warum bist du auf einmal so nett?" Frage ich ihn und Noah schaut mich ermahnend an.
„Du würdest da so oder so hin fahren." Mist, als würde er meine Gedanken lesen können. Oder kannst du meine Gedanke lesen, Noah?
„Cliff weiß nichts davon und das soll auch schön so bleiben." Redet Noah weiter und biegt in die nächste Straße ein.
„Warum?" Frage ich ihn.
„Ich will keinen stress mit ihn, weil ich dich dahin gebracht habe." Beantwortet er meine Frage.
„Ich frage mich schon das zweite mal wie du mich beschützen willst, wenn du gefühlt vor alles Angst hast." Sage ich nachdenklich, Noah kann darauf nur lachen.
„Ich bin alles andere als Ängstlich, ich halte nur die Prioritäten ein und die sogenannte Rangfolge." Sagt er und nun muss ich lachen.
„Ich bitte dich, Cliff könnte dein Opa sein du würdest ihn mit einen richtigen Schlag schon ausnocken." Sage ich, Noah bleibt an einer roten Ampel stehen und sieht mich genau an.
„In einem anderen Leben gerne, aber Cliff ist tatsächlich mein Opa." Gibt Noah zu und ich presse meine Lippen aufeinander.
„Ich wusste nie das Clifford eine Familie hat." Gebe ich zu und frage mich was ich noch alles nicht weiß.
„Das ist auch nicht schlimm, sein Sohn hat mich Adoptiert." Erklärt Noah und ich nicke, das Noah keine Familie hat wusste ich und das er Adoptiert wurde. Aber ich konnte nie Cliffords Familie mit ihm in Verbindung bringen, vielleicht finde ich ja noch mehr heraus.
„Und durch deinen Opa bist du zu uns gelangt?" Frage ich.
„Nicht ganz." Beantwortet Noah kurz und ich spüre das er dieses Gespräch nicht weiter führen will. Ich schaue aus dem Fenster und beobachte die Leute draußen. Früher wollte ich auch einfach nur eine glückliche Familie mit Mutter, Vater und Kind sein. Doch das wurde mir schnell genommen als meine Mutter ermordet wurde und ich zu Hause unterrichtet werden musste. Vater hat aus mir eine Kämpferin gemacht und mich alles gelehrt um draußen in der Welt zu überleben. Auf eins hatte er mich nicht vorbereitet und zwar auf die Liebe und auf den Verlust, noch eine Sache die mich verändert hat. Aber es war wahrscheinlich das beste was mir passieren konnte, denn nun setze ich alle Waffen ein um in dieser Welt zu überleben und es war mir bisher egal ob es Verluste gibt.
„Elena?" Noah holt mich aus meine Gedanken heraus und zeigt mir das wir da sind, er begleitet mich hinein und folgt mir bis zur Tür. Ab da lässt er mich alleine, wofür ich ihn dankbar bin denn er sollte mich niemals weinen sehen. Niemals.Eure Meinung zum Opa Cliff?
Eure Soli 💕
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Fallen - wenn die Lügen dich ertrinken
Roman pour AdolescentsElena hat schon vieles erlebt in ihrem Leben. Aber der tot ihrer Mutter und nun auch der ihres geliebten Vaters, wirft sie völlig aus der Bahn. Aber nicht nur das, sondern auch die Geheimnisse die ihr Vater ihr hinterlassen hat, bringen sie in gro...