-Valentin-
Einige Tage, nachdem Jocelyn nach den Sommerferien wieder gekommen war -und das meine ich wörtlich- saßen wir auf einer Bank und lernten. Auf einmal rauschte Maryse an uns vorbei und zischte: "Wenn du es ihr nicht sagst, sag ich es ihr." Ich blinzelte ihr nach und sah Jocelyn an. "Entschuldige mich kurz. Bin gleich wieder da." Ich legte den Ordner von meinem Schoß auf die Bank und eilte Maryse nach. "Bist du komplett durchgeknallt?", fuhr ich sie an. Dann sah ich sie richtig an. Ihre Augen waren rot und glasig, ihr Mund war zu einer harten Linie zusammengepresst. "Ich kann das einfach nicht mehr, Valentin! Du musst es ihr sagen. Bitte! Sonst sag ich es ihr!" Sie sah mich flehend an. Ich seufzte und zog sie an mich. "Ich werde ihr nichts sagen, Maryse." Sie riss sich mit einer fließenden Bewegung von mir los. "Gut.", sagte sie und ging davon. Sofort bekam ich Angst. Verdammt, womit kannst du sie abhalten? Ich sagte ganz ruhig: "Du solltest auf Maxwell acht geben." Ich hielt es für eine angemessene Drohung. Sie fuhr herum, riss ihre Augen auf und marschierte im Stechschritt auf mich zu. Direkt vor mir hielt sie an. Im nächsten Moment taumelte ich gegen die Wand. Ich sah Sterne. Meine Wange brannte wie Feuer. "Du Arschloch!", keifte sie mich an. Dann bekam ich mít, wie sie ging. Eines musste ich ihr lassen. Diese Frau hatte Feuer. Ich berührte meine Wange und zuckte zusammen. Das würde ein fieses blaues Auge geben. Wenn nicht, einen Jochbeinbruch. Diese Frau hatte regelrecht Fäuste aus Stahl.