Einunddreißig

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-Valentin-

Samstag, der 25. April 1987

Heute war es soweit. Ich traf mich mit allen anderen um sieben Uhr morgens vor dem Ratsgebäude. Schließlich füllte sich langsam der Platz. Ich räusperte mich leise. "Kommt alle mal ran und hört mir zu.", sagte ich ruhig und schlagartig brach Schweigen aus. Ich stand von der Treppe auf und sah mich um. "Ihr habt jetzt fünf Minuten Zeit, um euch zu verabschieden, von allen. Es ist nicht sicher, ob wir rauskommen, klar? Wenn jemand sterben sollte, lasst ihn einfach zurück. Er ist dann Vergangenheut. Unwichtig. Die Verletzten werden unterstützt und nach dem Kampf kuriert. Okay?" Einstimmiges Nicken von allen. "Jeder weiß seine Aufgabe, ja? Jeremy? Charles? Ich muss mich auf euch verlassen können, klar? Gut. Wenn sich jemand gegen uns stellt, wird er vernichtet. Wenn er auf unserer Seite ist, verschont ihn. Fünf Minuten. Ab jetzt. Danach gehen Stephen, Amatis, Robert und ich rein. Avete atque valete.", flüsterte ich und stieg von der Treppe, wo ich am Boden Jocelyn fest in meine Arme schloss. Sie legte den Kopf an meine Schulter und flüsterte: "Wir hatten viel zu wenig Zeit miteinander..." Ich nickte und gab ihr einen schnellen Kuss. "Wir holen sie nach. Ave atque vale." Sie nickte und löste sich von mir. "Ave atque vale." Als nächstes steuerte ich instinktiv Lucian an. Wich dann aber von ihm zurück, als ich sah, dass er Céline die Zunge in den Hals steckte.

-Jocelyn-

Erst suchte ich nach Amatis. Diese stand weiter am Rand. Sie lächelte. "Wenn wir das überleben, wirst du meine Parabatai?" Ich musste grinsen. "Okay." Ich sah sie an. Sie nahm mich in die Arme und ich schloss die Augen. Deshalb verstand ich erst später, was sie mir ins Ohr geflüstert hatte. Stephen will mich heiraten. Ich starrte sie an. "Ist das wahr?", fragte ich geschockt und packte sie an den Oberarmen. Bevor sie antworten konnte, rief Valentin: "Amatis!" Sie seufzte. "Wir sehen uns." Ich nickte und sie ging zu Valentin. "Parabatai kämpfen zusammen. Eine halbe Stunde." Dann gingen die vier ins Gebäude. Ich stellte mich zu Lucian und Céline und lächelte leicht. Lucian sah mich an. "Wir schaffen das irgendwie. Ich grinste nur. "Klar. Bestimmt."

Eine halbe Stunde später stand Michael auf und sah sich bei uns um. "Kommt ihr? Es geht los. Robert wird langsam nervös." Ich nickte nur und stand auf. "Dann los." Alle anderen standen ebenfalls auf und postierten sich vor der Tür. "Parabatai kämpfen zusammen.", sagte Céline ruhig und dann stürmten wir das Ratsgebäude. Sofort gerieten alle im Saal in Panik. Außer unsere Leute. Valentin wurde sofort als Anführer ausgemacht. Und dann brach das Chaos aus.

-Michael-

Dieses Chaos gefiel mir. Ich konnte mich so besser konzentrieren, vermutlich war das der Grund, warum Valentin mir vertraute. Weil ich unter Druck besser war. Ich lächelte diabolisch und stach ein Ratsmitglied nach dem anderen ab. Auf einmal spürte ich einen heftigen Stoß von hinten und brüllte auf, bevor alles schwarz wurde.

-Amatis-

Ich hörte Michaels Schrei, bevor er gegen die Wand taumelte und zusammensackte. Ich seufzte nur leise und fuhr dann umher, um weiterzumachen. Nur war da niemand mehr. Mein Blick schweifte zum Inquisitorenpult, wo Valentin die Inquisitorin im Schach hielt. Ich sah zu, bis Valentin aufbrüllte und sich die Schulter hielt. In diesem Moment sprang Stephen auf und rannte auf die Inquisitorin zu. Mit einem Messer in der Hand. Scheiße. Ich rappelte mich auf und humpelte ihm nach. Leider hatte Stephen keine Wunde am Bein und war deswegen deutlich schneller als ich. "Stephen!", rief ich und humpelte ihm nach. Schließlich stand er direkt vor seiner Mutter und holte mit dem Messer aus. Ich atmete tief durch, dieser Moment schien in Zeitlupe abzulaufen. Ich schnappte mir mein eigenes Messer und warf es. Es gab ein metallenes Geräusch und Stephen fiel das Messer aus der Hand. Ich atmete auf und warf mich zwischen Stephen und seine Mutter. "Ammy... Was tust du da?", fragte Stephen irritiert. "Verdammt, Junge! Wach auf!! Sie ist deine Mutter!"

Der KreisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt