Mittwoch, 8. April
--> 16:00 Uhr
Tokio"Hier bin ich!" rief Kuroo als er Kenma erblickte und lief auf ihn zu. Immer noch liefen ihm einige Mädchen nach, obwohl er ihnen klar gemacht hatte, dass er keine Interesse an ihnen hatte.
"H-hey..." murmelte Kenma.
"Musst nicht schüchtern sein, Babe. Also, geh wir ins Kino?"
Der Blonde nickte und Kuroo nahm seine Hand. Die wütenden Mädchen ließen sie einfach stehen.
"An was für einen Film hättest du gedacht?" fragte Kenma.
"Keine Ahnung. Was hälst du von Artemis Fowl?"
"Geht klar!"
Der Kleiner stellte sich auf Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Kuroo blieb abrupt stehen und spürte wie seine Wangen zu zwei heißen Kohen wurden.
"Kommst du?"
Kenma war einfach weiter gegangen. Und sah ihn nun amüsiert an.
"K-klar ko-komm ich!" stammelte der andere und folgte ihm schnell. Der Blonde kicherte.
Wie Liebe einen doch verrändern konnte. Es war erstaunlich wie sich Kenmas Leben in den letzten neun Monaten verrändert hatte. Er hatte tatsächlich jemanden gefunden, der ihn vor Oikawa beschützte.
Vor zwei Jahren hätte er gesagt, dass es so eine Person nicht gab. Dass niemand sein Herz einfach einnehmen und seine Masken durchbrechen konnte. Und dass sich niemand für ihn einsetzen würde. Doch Kuroo tat es. Er tat es für ihn.
Kenma griff in das Popcorn und stopfte sich den ehemaligen Mais in den Mund. Ein Arm legte sich um ihn und er kuschelte sich an den Größeren. Beide verfolgten den Film gespannt. Immerwieder zuckte der Jüngere zusammen und drückte sich noch mehr an den Schwarhaarigen, was er mit einem schmunzeln quittierte.
"Und jetzt? Lädst du mich auf einen Kaffee ein?" scherzte Kenma.
Kuroo grinste.
"Klar! Ich kenn da ein sehr gutes Cafe."
Er zog den Blonden hinter sich her zu dem Cafe in dem sie schoneinmal gegessen hatten. Es war der Tag an dem sich der Kleinere eingestand, dass er den Schwarhaarigen liebte und der Tag, an dem er erfuhr, dass Kuroo eine Freundin hatte.
Der Ältere hielt ihm gentlemanlike die Tür auf.
Wie beim letzten Mal setzten sie sich in die hinterste Ecke an einen Tisch.
"Und? Wie war dein Tag?" fragte der Schwarhaarige.
Kenma zuckte mit den Schultern.
"Langweilig. Nach dem.... 'Vorfall' mit Oikawa war ich ziemlich durch den Wind. Aber sonst war es eigentlich ganz okay."
"Du hattest mir schon mal beiläufig von ihm erzählt. Was ist denn da genau passiert?"
"Also....Es hat alles in der Oberschule angefangen. Er war genauso wie du ein riesiger Mädchenschwarm, aber irgendwie hat er sich wohl in mich verliebt oder so, oder wollte nur mit mir ins Bett steigen. Auf jeden Fall hat er angefangen mit mir zu flirten. Einfach überall, wo wir uns begegnet sind hat er mir zugezwinkert, mir zugelächelt, mir Komplimente gemacht oder mir sogar auf den Arsch gehauen. Tja, mich hat das aber alles kalt gelassen. Am Valentinstag hab ich ihm dann ne Abfuhr erteilt."
"Das hat ihm sicher nicht gefallen."
"Ja. Er hat angefangen mich zu ignorieren, wobei mir das egal war. Dann hat er Klebezettel mir den Aufschriften Geh dich vergraben oder Dich brauchst sowieso niemand, Opfer. Dann kam er an einem Tag mit Tsukkishima. Sie haben mich gegen die Spinde geworfen, über mich hergezogen, mich getreten, beschimpft, geschlagen und so weiter. Die Schüler um uns herum haben es entweder ignoriert oder haben die beiden sogar angefeuert."
"Die bring ich um....!"
"Na ja, aber ich hab mir keine Hilfe gesucht. Meine Eltern musste ich gar nicht fragen, da unser Verhältnis damals.... Du weißt schon.... und auf Vertrauenlehrer hatte ich auch keine Lust. Das war mir einfach alles zu kompliziert. Also hab ich es über mich ergehen lassen."
Kuroo legte einen Arm um ihn.
"Aber jetzt wir dich niemand mehr schlagen oder anfassen. Dafür sorge ich!"
Kenma lachte.
"Dankeschön."
-
"Schließ deine Augen."
In dem Cafe hatte das Paar einen Kaffee getrunken, Kuroo hatte bezahlt und sie waren gegangen. Der Schwarhaarige hatte darauf bestanden, dass Kenma noch mit zu ihm kommt. Dort verfrachtete er ihn in sein Auto und fuhr irgendwo hin. Kenma kannte sich hier nicht aus und wusste nicht, wo wie waren, aber er vertraute Kuroo und schloss seine Augen.
Eine Hand nahm seine und führt ihn. Ein Schritt nach dem anderen. An seinen Beinen spürte der Blonde Büsche die ihn striffen. Irgendwann blieben sie stehen.
"Jetzt kannst du sie öffnen."
Erst öffnete der Kleinere ein Augen, dann das zweite. Ihm bot sich ein atemberaubender Ausblick. Sie standen auf einem Hügel, der außerhalb von Tokio lag. Von hier konnte man perfekt auf die Stadt blicken. Die Sonne ging langsam unter und färbte den Himmel rot, organe, gelb und lila. Es sah wunderschön aus.
Kuroo saß im Gras und klopfte neben sich. Kenma setzte sich neben ihn.
"Du bist was besonderes." stellte der Größere nach kurzer Zeit fest.
"Wie meinst du das?"
Der Angesprochene sah in den Himmel.
"Ich hab mich zwischen den ganzen Mädchen immer wohl gefühlt. Ich kam mir cool vor und sie gaben mir das Gefühl sie 'brauchten' mich, sie 'wollten' mich. Und dann kamst du."
Er sah Kenma an.
"An dem Tag, als ich dich auf der Straße aufgefangen habe wusste ich sofort: Er wird mein Leben verändern. Und das hast du! Plötzlich hab ich mich zwischen den Mädchen unwohl gefühlt. Ich sah zum ersten Mal, wie unnatürlich sie mit dem ganzen Make-up aussahen, aber habe diese Gefühle verdrängt."
Der Blonde schluckte.
"Dann hat Assagi mir gesagt, dass sie mich lieben würde und ich Trottel habe gesagt, ich würde sie auch lieben. Das war gelogen. Schon damals war mein Herz vergeben. An dich. Aber ich habe es ignoriert. Erst nach ganzen sieben Monaten konnte ich Schluss machen und meinem Herzen folgen. Es hat mich zu dir geführt. Zu der Person, die ich am meisten liebe."
Die Wangen des Kleineren wurden heiß und er sah schnell weg, damit der anderen sie nicht bemerkte. Kuroo lachte rau.
"Weißt du noch? Der Tag, an dem wir die Sternschnuppen beobachtet haben? Du hast mich zu so einem ähnlichem Platz geführt und meintest du wärst dort oft, wenn du von zu Hause weg wolltest. Jetzt kannst du dich hier wid zu Hause fühlen."
Kenma grinste und lehnte sich an ihn.
"Wenn du bei mir bist. Dann fühl ich mich überall wie zu Hause."
Sie saßen ruhig neben einander und genossen die Stille. Gemeinsam freuten sie sich auf die nächsten Jahre.
>>Jetzt. Jetzt bin ich frei.<<
DU LIEST GERADE
Lieben und leicht? Nein! |Kuroken|
FanfictionKenma lebt ein 'normales Leben' mit Eltern, die sich nicht für ihn interessieren und Mobbing in der Schule. Um so erleichterter ist er, als er nach seinem Abschluss endlich von zu Hause weg kann. Er will jetzt sein Studium machen und es einfach geni...