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Sonntag, 1. September
--> 14:00 Uhr
Tokio

"Du denkst immer noch zu viel."

"Tu ich nicht!"

Kuroo rollte mit den Augen. Wieder einmal wollte der Kleinere nicht zugeben, dass er wie immer vollkommen in Gedanken war. Kuroo wollte zu gern wissen, an was der Blonde dachte. Immer setzte er dabei dieses 'Ich-denke-nach' Gesicht auf. Und egal, was der Schwarzhaarige sagte, er dachte nach. Er war in einer anderen Welt.

In diesen zwei Monaten, in denen sie sich nun kannten und öfters trafen, machte er das ständig. Und mit öfters treffen war jeder Tag gemeint. Jeden Tag unternahmen sie etwas. Jeden Tag saßen sie danach auf der Bank, auf der sie am ersten Tag ihr Eis aßen. Und jeden Tag verfiel Kenma in seinen 'Nachdenkmodus' wie Kuroo ihn nannte. Aber diese Treffen wurden nie langweilig. Im Gegenteil, Kuroo genoss es Zeit dem Kleineren zu verbringen.

Er wusste nicht, wie es Kenma ging. Vielleicht hatte er keine Lust auf diese Treffen und wollte nur nicht absagen, weil er seine Gefühle nicht verletzten wollte. Immerhin hatte er ihn damals total überrumpelt, als er ihn zu Eis einlud.

Aber Kuroo musste das tun. Er hatte gespürt, dass Kenma sein Leben verändern würde und das hatte er getan. Er stellte sein Leben auf den Kopf und nun lag alles auf einem Haufen, durcheinander auf den Boden. Oft dachte der Ältere darüber nach, wie er diesen Haufen sortieren konnte.

Ein Mädchen lief an ihnen vorbei. Lange, blonde Haare, Make-up, Gelnägel, Glitzerarmbänder und Ketten....Kuroo pfiff ihr nach und zwinkerte ihr zu, als sie sich zu ihm umdrehte. Kenma stieß ihn in die Seite.

"Hör auf den Mädchen nach zugaffen!"

Kuroo grinste.

"Bist du eifersüchtig?"

Hecktisch schüttelte der Blonde den Kopf.

"Nope!!"

Er spürte einen leichten Stich in der Brust, aber ignorierte ihn.

"Was machen wir jetzt?"

"Lass uns nach Hause gehen. Morgen geht bei mir die Uni los."

Ach ja richtig. Morgen waren die Sommerferien vorbei und die Uni ging wieder los. Das würde sicher langweilig werden. Na ja....Bis auf....

"Wo gehst du eigentlich studieren?" fragte Kenma. "Du hast nie was erzählt."

Kuroo wuschelte ihm durch die Haare.

"Ja, weil du es bald erfahren wirst. Wir sehen uns, Puddingkopf."

Er grinste und verschwand.

Das übliche. Sie trafen sich, machten was zusammen, er nannte Kenma Puddingkopf und verschwand. Kenma schüttelte den Kopf, aber lange konnte er ihm sowieso nicht sauer sein. Immerhin hatte er sein Leben verändert. Er wusste nicht, ob er schon entgültig frei war und ob man das hier Freiheit nennen konnte. Aber etwas hatte sich mit dem Auftreten dieser Person in seinem Leben geändert.

Es machte Kenma nur sauer, wenn Kuroo fremden Mädchen hinterher gafft oder ihnen auf den Arsch starrte. Es fühlte sich falsch für Kenma an. Doch solange er dieses Gefühl nicht selber deuten und einordnen konnte, würde er Kuroo nichts erzählen. Das würde nur Verwirrung stiften.
Missmutig ging Kenma nach Hause. In letzter Zeit plagten ihn starke Zweifel. Zweifel daran, dass es richtig war nach Tokio zu gehen. Er war zwar nicht mehr eingesperrt, aber irgendwie.....war er immernoch nicht frei.

Das glaubte er zumindest. Wie sollte er es schaffen? Wie? Und würde ihm Kuroo dabei überhaupt helfen oder ihn einfach im Stich lassen?

>>Bald. Bald bin ich frei.<<

Lieben und leicht? Nein! |Kuroken|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt