Lieben und leicht? Nein! |Kuroken|

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Montag, 2. September
--> 16:30 Uhr
Tokio

"Wollen wir noch eine heiße Schokolade essen gehen?" fragte Kuroo.

Kenma horchte in sich hinein. Die Vorstellung, mit Kuroo essen zu gehen, ließ in seinem Bauch tausend Schmetterlinge Tango tanzen. War er wirklich in Kuroo verknallt? Hinata war sich da ja sehr sicher, aber er...

Eine vor seinem Gesicht wedelnde Hand riss den Blonden aus seinen Gedanken und hektisch nickte er.

"Klar!"

Kuroo grinste.

"Gut."

Hinata und Kenma hatten ziemlich oft dieselben Vorlesungen und Kenma war sich nicht sicher, ob er das gut oder schlecht finden sollte. Hinata war nett und die Sonne höchstpersönlich, aber er konnte auch recht anstregend mit seiner guten Laune sein und würde sicher an Regentagen wie diesen besonders schwer zu ertragen sein.

Und dann war da noch die Frage, die dem Blonden schon den ganzen Tag durch den Kopf gespukt war und er sich aber noch nicht getraut hatte sie Kuroo zu stellen. Wieso hatte er ihm nicht gesagt, dass er auch an der Uni war? Es war doch kein Thema, dass man verheimlichen musste. Und dass er ein Mädchenschwarm war, machte die Sache nicht leichter. Wie hatte er es nur wieder geschafft in soetwas rein zu geraten?

"Du denkst schon wieder zu viel."

Kuroo stieß ihn in die Seite. Sie standen vor einem kleinen, aber hübschen Cafe. Sie betraten es und Kenma zog Kuroo an einem Tisch in der hintersten Ecke. Kuroo schmunzelte darüber nur.

"Was willst du?"

"Ich nehm ne heiße Schokolade...." murmelte er.

Kuroo nickte und winkte den Kellner zu sich heran und bestellte für sie beiden. Während sie warteten, redeten sie miteinander. Es war schön mit jemanden zu sprechen. Frei zu sprechen. Und tatsächlich starrte Kenma Kuroo regelrecht an und sein Herz lief einen Marathon. In diesem Moment akzeptierte sein Kopf, sein Verstand, etwas, was sein Herz schon längst gewusste hatten. Seit dem ersten Augenblick, wo Kuroo Kenma aufgefangen hatte und sie Eis essen waren. An ihren weiteren Treffen hatte es immer wieder versucht zu zeigen, was es wusste, es aber bis jetzt nicht geschafft. Doch nun war es draußen.

Der stumme Kenma hatte sich verliebt. In Kuroo.
Kenma musste zugeben, dass es ein schönes Gefühl war, das nun endlich zu wissen.

Doch die geradezu perfekte Stimmung hielt nicht lange. Ein kalter Windzug fegte durch das Cafe, als die Tür schwungvoll geöffnet wurde. In der Tür stand ein Mädchen in Kuroos Alter. Hüftlange, blonde Haare, fünf Tonnen Make-up, Designerklamotten und Highheels. Für Kenmas Geschmack viel zu unnatürlich.
Doch als Kuroo sie sah, winkte er sie fröhlich zu sich. Kannte er sie? Das Mädchen kam zu ihnen.

"Hallo, Assagi!"

"Hey, Schatz!"

Kenmas Herz blieb stehen, als die beiden sich küssten. Völlig verwirrt und geschockt starrte er die beiden an. Nachdem sie sich gelöst hatten, musterte Assagi Kenma misstrauisch.

"Was machst du mit ihr hier, Schatz?" fragte sie Kuroo mit leicht verbitterter Stimme.

Kuroo lachte. "Das dort ist Kenma. Er ist ein Freund von mir."

Sofort lächelte Assagi wieder. "Freut mich, dich kennenzulernen."

Doch bei Kenma war sie schon als Schlampe abgestempelt. Sie achtete nur auf das Äußere und setzte sich nun auf Kuroo Schoß, um sich schön an ihn ran zumachen. In Kenmas Brust krampfte sich etwas schmerzhaft zusammen und ließ ihm die Luft weg. Innerlich rang er nach Luft, völlig perplex darüber, wie schnell die Stimmung gekippt war. Der Blick des Jüngsten war starr auf den Tisch gerichtet, denn er konnte die beiden nicht ansehen. Es tat weh.

Als ihnen ihre Bestellung gebracht wurde, rührte Kenma nichts davon an, zu schwer war der neue Stein, der sich auf seine Schultern gelegt hatte.

"Du isst ja gar nichts." stellte Kuroo fest. Kenma schüttelte nur den Kopf.

"Ist alles okay?"

Wortlos stand Kenma auf, legte das Geld für seine Schokolade auf den Tisch und verließ fluchtartig das Cafe. Die perfekte Stimmung in ihm war verflogen und Schmerz, Verzweiflung und Trauer gewichen. Der Regen prasselte auf ihn nieder, als er sich auf den Weg zur Straßenbahn machte. Liebe war wohl doch nicht so einfach, wie er gedacht hatte.

>>Bald. Bald bin ich frei.<<

Fortsetzung folgt