Kapitel 9

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Tut mir Leid für die lange Verzögerung. Nun geht es weiter!

Nachdem ich Mam nach Hause brachte, kehrte ich zurück zu der Wohnung. Entsetzt stellte ich fest, dass meine Kleider schmutzig waren und zahlreiche Risse waren an meinem Mantel zu sehen. Ich sprang sofort in die Dusche um alle Spuren meiner kleinen Eskapade zu verstecken. Ich wollte nicht Seath und die anderen erschrecken. Als ich fertig war wunderte ich mich weshalb Seath noch nicht auf dem Bett lag. Es war bereits fünf Uhr Morgens, Zeit zum schlafen. Ich ging leise die Treppen runter, die zum kleinen Wohnzimmer führten.

„Du musst es ihr sagen."

„Ich kann sie nicht dorthin nehmen. Hast du vergessen, dass die königliche Familie sie umbringen wollte."

„Aber wir sprechen hier von Vermont. Er muss sich bestimmt schuldig fühlen für was er getan hat, sonst hätte er nicht die Einladung geschickt."

„Ich vertraue ihm nicht. Aurora ist mein Herz. Sollte ihr etwas passieren...werde ich es mir nie verzeihen. Schon damals was passiert ist...wegen mir wäre sie fast gestorben."

Ich kniff verwirt die Augen zusammen. Über was sprach Seath und mit wem? War es Henry? Und was soll Seath mir sagen?

„Ich verstehe dich Seath. Aber genauso gut musst du auch Aurora verstehen. Sie ist eine Hexe. Sie hat vieles für dich aufgegeben und das selbe musst du ebenfalls machen."

„Du willst dass ich meine Position als Anführer aufgebe?", klang Seath wütend.

„Wenn diese Drohungen von der Hoheit selbst weiter so gehen dann ja. Was wenn sie herausfinden über deine Beziehung mir Xander? Wie glaubst du wird es ausgehen?"

Xander...diesen Namen hat Seath damals während er geschlafen hat gemurmelt. Wer war diese Person und warum war es so gefährlich für Seath, wenn die königliche Familie von ihm erfährt?

„Wage es nicht sein Namen auszusprechen!", zischte Seath, „ich werde dort hin gehen und glaub mir, es ist zulange her."

„Was wenn er da sein wird?", fragte Henry. Er hörte sich sehr besorgt an.

„Dann werde ich ihm die Stirn bitten. Außerdem ist es einer der Gründe weshalb ich Aurora nicht mitnehmen will. Sie bleibt hier. Ende der Diskussion."

„Was wirst du ihr sagen? Immerhin wirst du für eine Weile weg sein."

Wie lange und wo?

„Mir wird schon was einfallen.", meinte Seath.

Ich zählte bis zehn um erstens meine Verblüffung über dieses Gespräch zu schlucken da er mir nichts verraten wollte und zweitens, um so zu tun als ob ich nichts gehört hätte.

Als ich so weit war ging ich am Wohnzimmereingang vorbei.

„Aurora!", rief mich Seath. Ich blieb stehen als ob ich nichts passiert wäre und gab mein liebliches Lächeln.

„Hey! Ich wusste nicht das wir Besuch haben.", drehte ich mich zu Henry. Der blonde Vampir begrüßte mich. „Bleib doch zum Essen.", sagte ich zu ihm.

„Das ist nett aber ich würde gerne nach Hause gehen.", er wandte sich zu Seath, „wir sehen uns dann morgen."

Seath nickte mit seiner kalten Haltung. Sobald die Wohnungstür zuviel hob mich Seath in seine Arme und trog mich die Treppen hoch zu unserem Schlafzimmer.

„Seath! Lass mich runter.", lachte ich während ich mit meinen Füßen in der Luft wedelte.

„Auf gar kein Fall. Wo warst du den ganzen Abend?", fragte er mich direkt.

„Ich war mit Mam. Wir haben uns lange unterhalten.", entschied ich mich die grobe Wahrheit zu sagen. Er horchte und legte mich sanft auf dem Bett.

„Wie geht es ihm? Gut?", erkundigte er sich.

„Gut? Warum diese plötzliche Sorge?", wunderte ich mich amüsiert.

Seath schaute kurz zur Seite. „Es gibt kein Grund.", zuckte er die Achseln und setzte sich neben mir hin.

„Gibt es etwas, dass du mir sagen musst?", zog ich fragend meine rechte Augenbraue hoch.

Seath seufzte. „Ich werde für eine Weile Reisen müssen...geschäftlich und ich werde nicht im Lande sein sondern in Europa."

„Oh...OK...und wie lange ist eine Weile?"

„Eins bis zwei Monate."

Überraschend runzelte ich die Stirn. „So lange? Für was genau?"

„Ja, es hat mit meiner Führungsposition zu tun. Die Vampire haben eine große Veranstaltung, die über eine gewisse Zeit dauern wird.", erklärte er. Ich wollte so unbedingt ihn fragen wer dieser Xander ist und weshalb er mir nicht verrät weshalb Vermont ihn unbedingt sehen wollte. So sehr mich seine Diskretion nervte und mir einwenig im Herz stach, da wir uns versprochen haben ehrlich miteinander zu sein, hielt ich es für das Beste mein Mund zu halten und das Spiel mit zu spielen. Seath sah sehr gestresst aus und überarbeitet. Seine lange Nächte in seinem Büro und die zahlreiche hektische Telefonate entgegen mir nicht. Etwas passierte in der Welt der Vampire und Seath war nicht bereit mich einzuweihen. Ich glaube nicht er wäre bereit sich mit den Problemen der Hexen, vor allem die im Hexenrat und im weißen Kreis zu konfrontieren. Wenn er während zwei Monate nicht im Lande war, dann könnte ich diese Zeit mit Mam verbringen und mehr über das Geschähen im weißen Kreis herausfinden.

„Zwei Monate? Ich werde dich richtig vermissen.", lächelte ich traurig. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und genoss die Nähe zu diesem Mann den ich so sehr liebte. „Wann fährst du?", wollte ich schließlich wissen.

„Morgen.", sagte er.

„Das ist sehr kurzfristig.", hob ich mein Kopf und schaute direkt in seine goldene Augen.

„Ich weiß. Tut mir Leid Aurora.", küsste er tröstend mein Stirn.

„Ich werde mich hier langweilen zwei Monate...würde es dir was ausmachen wenn ich bei Mam bleibe?"

Seath nickte zögernd. „Ich werde versuchen so schnell wie möglich zurück zu kommen.", versprach er.

Ich horchte nur und schloss meine Augen bis zum nächsten Tag. Als ich aufstand, waren bereits Seaths Sachen in einem kleinen Koffer eingepackt. Ich begleitete ihn bis zu seinem Auto wo Kalem, Zeos und Henry bereits saßen.

„Pass auf dich auf.", sagte ich ihm bevor er in das Auto einstieg. Er gab mir einen flüchtigen Kuss und verschwand in das schwarze Auto. Zweifelnd ging ich zurück in die Wohnung. Habe ich die richtige Entscheidung getroffen ihm nichts zu sagen? Immerhin wollte er mir selbst nichts sagen über den wahren Grund seines Treffens in Europa. Hätte ich nicht zufällig das Gespräch mit Henry belauscht, würde ich nicht einmal wissen, dass er sich mit dem Vampirprinz trifft.

Nachdem ich meine Sachen eingepackt habe, öffnete ich ein Portal zu Mams Haus.

„Wir haben zwei Monate, um diese Sache aufzuklären.", sagte ich ihm sobald ich in seinem Wohnzimmer landete. „Seath ist nicht im Lande."

„So lange?", wunderte sich der Schattenwandler.

„Frag nicht.", bat ich ihm, „was hast du herausgefunden?"

„Noch rein gar nichts. Ich musste die ganze Akte erst finden."

„Na dann. Lass uns an die Arbeit gehen."

Die Hexagonistin 3 - Im Rande des LichtesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt