Kapitel 17

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Mir wurde eine Wohnung im Internat zu geteilt. In anderen Worten sie wollten mich beobachten. Sobald ich in meinem Zimmer ankam, schloss ich die Tür und suchte nach Wanzen oder magische Kristalle und fand tatsächlich sechs Stück. Sie beschatten mich, was die Kontaktaufnahme mit Mamutzu und Aspen erschweren wird. Seufzend packte ich mein Koffer aus und ging zu der kleinen Küche, die im Raum stand. Sie war mit einem Herd und einen kleinen Kühlschrank ausgestattet. Der Kühlschrank war leer. Ich entschied mich einkaufen zu gehen. Als ich vor der Käsetheke stand, bemerkte ich wie ein bekannter Mann sich neben mir stellte. „Und?", fragte er ohne sein Mund zu bewegen.

„Ich werde beobachtet, selbst im Zimmer. Momentan bin ich drin. Ich werde euch kontaktieren, nichts anders rum.", flüsterte ich und nahm ein Packet Mozzarella. Ohne nach hinten zu schauen, verließ ich den Supermarkt und kehrte zu meinem neuen Heim. Mein Stundenplan für die Woche lag merkwürdiger Weise auf dem Tisch mit allen nötigen Büchern. Neben an befand sich ein kleiner Brief. „Willkommen Laura zu deinem neuen Heim. Ich freue mich deine Bekanntschaft gemacht zu haben und auf eine jahrelange Freundschaft, Valerio.", las ich schnell. Mir wurde übel. Dieser Typ wurde mir langsam unheimlich. Das war deutlich mehr als eine normale Schüler-Lehrerbeziehung. Meine Nase kitzelte und mir fiel erst jetzt der Geruch von Asche. Ich schnüffelte am Blatt. Es roch nach Asche. Verwirrt schmiss ich den Brief weg. Warum kam mir dieser Geruch von Asche bekannt vor? Ich konnte nicht den Finger auf die Erinnerung deuten. Müde staute ich die Bücher im Regal. Wenn es wichtig ist wird es mir schon später einfallen. Meine erste Unterrichtstunde begann am Nachmittag. Kampfmagie, stand auf dem Stundenplan. Ich werde jemand die Nase brechen müssen, damit ich ihnen gefalle. Anstatt mir etwas zum Essen zu kochen, ging ich runter in die Kantine, wo eine große Menge von Hexen bereits aß. Ich nahm mir Pasta und Zitronentorte und setzte mich an einem freien Tisch. Plötzlich landete ein leerer Jogurtbecher neben mir. Ich blickte nach hinten und sah wie zwei Leute aus einer Gruppe von Hexen sich schnell, kichernd umdrehten. Ich verdrehte die Augen über ihr kindliches Benehmen. Ich schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit und aß weiter bis nochmal etwas neben mir gelandet ist. Ein Apfel! Zähneknirschend stand ich auf und steuerte auf die Gruppe zu. Ich lächelte süßlich und beugte mich vor. Dabei legte ich meine Hand auf dem Tisch. „Guten Appetit.", sagte ich nur und eilte aus der Kantine heraus. Zwei Sekunden danach hörte ich schreie. „Ist es scharf! Gib mir Wasser, nein Milch! Ich brauche Milch!", rief einer. Ich grinste zufrieden über meine kleine Nummer ihr Essen zu schärfen mit der Hilfe meiner Magie. Ich werde herausfinden was Emanuela und die anderen vorhaben und ob sie wirklich die Hellwood Schwestern sind und keiner wird mich aufhalten können. Nicht einmal die dumme Streiche älterer Hexen hier. Ich begab mich zum Unterricht Saal, der eigentlich aus einer Halle bestand. An den Wänden hingen zahlreiche Matratzen. Der Saal fühlte sich mit Schüler und ich erkannte in der Menge die Gruppe von Hexen, die mich mit Essen bewarf. Ihre Gesichter waren rot und ihre Augen geschwollen. Sie warfen mir wütende Blicke zu, die ich nur problemlos grinsend ignorierte. Im selben Augenblick betrat niemand anderer als der Direktor, Valerio Pazzeti, den Saal. Linda hat nie unterrichtet. Ich frage mich was sie über ihn sagen würde? Valerios Augen glitten über die Menge und blieben länger auf fünf Personen stehen. Zwei junge Männer links von mir, ein anderer Zauberer an der Tür, das Mädchen neben ihm und auf mich. Mit einem zufriedenen Grinsen begrüßte er uns. „Willkommen in die Zauberakademie und zu eurer ersten Stunde in Kampfmagie. Ihr habt das Glück den Unterricht mit mir zu haben.", zeigte er seine perlenweiße Zähne. „In diesem Unterricht werdet ihr lernen wie man die Magie während eines Kampfes einsetzt und wie man sich gelichzeitig vor einen Angriff schützen kann. Vieles hängt von der Natur eurer Magie ab. Deswegen werde ich euch bitten in fünf Reihen zu stehen. Erste Reihe für Wassermagier, zweite Feuer, dann Wind, Erde und zuletzt Licht und dunkle Magie."

Die Studenten flüsterten miteinander und stellten sich nur langsam in ihre Reihen auf. Die längste Reihe war von den Wasser- und Feuerhexen. Valerio blieb vor ihnen stehen. Wir werden mit euch anfangen. Die anderen stellt euch bitte zur Seite. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich die einzige in der fünften Reihe stand. Zumindest war ich sicher jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich zu haben. Valerio erklärte wie man eine Feuer- oder Wasserkugel formte und sie auf einer Person oder Gegenstand zielte und gleichzeitig einen Schutzschild zauberte. Danach erklärte er den anderen wie es funktionierte aber in einer anderen Art und Weise, die mich runzeln ließ. Bei den Erd- und Windmagier bestand er auf ihre Haltung in Vergleich zu den anderen. Während die anderen gegeneinander übten, kam er zu mir und legte seine Hände auf meine Schulter. Meine Muskeln verkrampften sich sofort. Valerio bemerkte meine angespannte Haltung und nahm seine Hände zu sich. „Tut mir leid."

„Schon gut.", blickte ich nach unten nicht aus Verlegung sondern um meine Magie zu kontrollieren. Jede Zelle in meinem Körper schrie nach Gefahr und wollte, dass ich von hier verschwinde. Ich spürte wie hinter diesen Wänden Hexen standen, die jede Person in diesem Saal analysierten. Unter meinen Füßen sah ich mit Hilfe meiner zweiten Sicht ein magisches Netz, das unsere Magie auffing und studierte. Ich kehrte in meiner normale Sicht und hob mein Kopf hoch. Valerio lächelte. „Die dunkle Magie zu kontrollieren ist einwenig knifflig. Wie wäre es wenn wir mit einem einfachen Schutzschild beginnen?"

„Schutzschild?", hob ich fragend die Augenbraue hoch, „Etwa so?" Ich wandte meine dunkle Magie an und zauberte einen ovalen Schild, der durchsichtig lila war.

„Nicht schlecht.", nickte Valerio beeindruckt. „Schauen wir mal ob dein Schild auch einen Gegenangriff standhält." Ohne eine Warnung warf er eine Feuerkugel. Mein Schild breitete sich aus und schützte mich. Ohne viel nachzudenken, und da ich auch wusste, dass wir gerade beobachtet werden, formte ich eine Kugel und zielte es auf sein Schatten.

„Ich glaube du kannst jetzt für eine Zeit so bleiben Valerio.", lächelte ich unschuldig. Valerio konnte sich nicht bewegen. Es ist ein kleiner Trick, dass ich während meiner Trainingszeit mit meinem Onkel gelernt habe.

„Ausgezeichnet Laura. Ich dachte nicht du wärst so fortgeschritten. Aber du sollst nie deinen Rücken frei lassen während eines Kampfes.", grinste er teuflisch. Ich drehte mich schnell um und sah nur zu spät einen feurigen Doppelgänger von Valerio. Er verwandelte sich in einen Feuerdrachen und steuerte gleichzeitig auf mich zu. Ich biss mir auf die Lippe und überlegte schnell nach. Ich dürfte nur meine dunkle Magie anwenden. Mit einer Handbewegung rief ich einen Drachen auf, der aus pure, schwarze Flammen bestand. Die zwei Kreaturen kollidierten. Orangene und schwarze Flammen verschmolzen sich bis nur noch Rauch übrigblieb. Es herrschte eine bahnbrechende Stille im Saal bis plötzlich applaudiert wurde. Erst jetzt bemerkte ich die Schüler, die um uns standen und unseren Kampf beobachtet haben. „Das war ein toller Manöver Laura.", lobte Valerio und legte seine Hand auf meinen Kopf. „Du hast in diesem Unterricht nichts verloren. Ich werde dein Stundenplan ändern müssen."

Ich nickte nur und plumpste auf dem Boden. Ich war einwenig ausgelaugt und überrumpelt von den vielen Emotionen, die ich fühlte. Ich hoffe ich habe während meines Angriffs nicht meine andere Magiearten benutzt. Ich wurde aus meinen Gedanken von einer kalten Brise herausgeholt. Gänsehaut verbreitete sich entlang meine Arme und Nacken. Etwas Düsteres und Dunkles spielte mit meinen Haaren und ich konnte es nicht sehen. Stattdessen hörte ich ein sehr leises Kichern. Es hatte dieselbe düstere Aura, die Valerio ausstrahlte. Ich stand langsam auf und verließ den Raum. Wie sehr wünschte ich mir meine zweite Sicht benutzen zu können!

Ein Kommentar über die Handlung und Auroras Plan wäre nett...Wie findet ihr Valerio und was glaubt ihr ist diese Präsenz die Aurora immer spürt?

Die Hexagonistin 3 - Im Rande des LichtesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt