Sing für mich! || Yoonmin

16

Endlich zu Hause angekommen, packte Felix erstmal seinen Koffer aus, den ich wegen der ganzen Aufregung gar nicht bemerkt hatte. Als dieser dann ausgepackt und Felix und ich umgezogen und bettfertig waren, kuschelten wir uns in meine Decke und redeten drauf los.

"Oh mein Gott, Jimin. Du wirst nicht glauben was passiert ist?"

"Was? Was ist passiert?" fragte ich aufgeregt.

"Ich habe einen Freund. Und rate mal wer es ist."

"Doch nicht etwa-"

"Doch, genau der. Er hat mich gefragt, ob wir zusammen sein wollen und ich habe natürlich ja gesagt."

"Glückwunsch, Felix. Du stehst schon so lange auf Changbin und jetzt seid ihr endlich zusammen. Ich freu mich für euch."

"Danke, Jimin. Und wie läuft's bei dir?"

"Was soll denn bitte bei mir laufen? Ich finde doch niemals einen Fr-"

Ich wurde von der Klingel unterbrochen. War wahrscheinlich unser Essen. Doch als ich die Tür öffnete stand nicht nur der Pizzabote vor mir, sondern auch Jin. Ich ließ ihn also rein und bezahlte schnell die Pizza. Dann gingen wir hoch in mein Zimmer.

"Was machst du denn hier, Jin?"

"Ich bin neugierig auf Felix. I mean, du hast mir schon so viel von ihm erzählt und jetzt kann ich ihn endlich mal persönlich kennenlernen. Außerdem will ich wissen, ob da nicht doch etwas zwischen euch beiden läuft. Ihr saht beim Tanzen sehr vertraut aus. Und mit sehr vertraut meine ich Couple-vertraut."

"Ich hab dir doch gesagt, dass er nur mein bester Freund ist. Außerdem hat er selbst einen festen Freund. Darüber haben wir gerade geredet."

"Und ich würde dieses Gespräch gerne weiterführen, da Jimin der Meinung ist, dass er niemals einen Freund finden wird."

"Bitte WAS?! Ist das dein Ernst? Da knutschst du am Samstag Abend noch mit einem Wildfremden rum, schreibst nach der Party die ganze Zeit ihm, triffst dich sogar mit ihm, sagst aber jetzt, dass du niemals einen festen Freund finden wirst?"

"Du hast WAS getan?! Warum erfahre ich das nicht von dir, sondern von Jin?"

"Weil Yeosang und ich nur Freunde sind. Ich versuche sogar ihn mit Seoghwa aus unserer Stufe zu verkuppeln."

"Uuuii, das wusste ich nicht. Aber ernsthaft? Yeosang steht auf Seonghwa?"

"Ja, warum?"

"Aah, love that ship. Ich finde wir sollten alle Seongsang shippen."

"Nein, das sollten wir nicht, weil ich Yeosang versprochen habe, niemandem zu sagen, dass er auf Seonghwa steht."

"Okay, dann halt nicht. Naja, egal. Felix, wie lange bleibst du eigentlich hier in Korea?"

"Leider nur drei Tage und ich muss auch morgen Abend zu meinen Großeltern. Es ist der 90. Geburtstag meines Opas und die ganze Familie ist eingeladen, weil es ja der letzte sein könnte. Dann machen wir am Samstag auch noch was zusammen und am Sonntag morgen fliege ich auch schon wieder zurück. Ich hoffe aber, dass wir uns am Samstag Abend noch einmal sehen können."

"Ich auch."

"Okay, genug traurige Stimmung, weil ich nur ganz kurz hier bin. Ich hab da mal ne Frage."

"Okay, frag, was du willst."

"Warum hat mich dieser Yoongi die ganze Zeit so angesehen, als würde er mich abstechen wollen? Und mit die ganze Zeit, meine ich wirklich die GANZE. Seit ich angekommen bin und Jimin mich umarmt hat, bis zu dem Zeitpunkt, als wir gegangen sind."

"Huh? Das habe ich gar nicht bemerkt."

"Ich schon. Ich fand's auch seltsam. Ich frage morgen mal Namjoon."

"Musst du nicht. Ist schon okay. Ich muss ja nicht mit ihm auskommen, außer er wird dein fester Freund, Jimin. Aber schlimmer als Kai kann er ja nicht sein."

Mein Lächeln, dass ich gefühlt die ganze Zeit auf meinen Lippen getragen hatte, verschwand und ich senkte meinen Blick auf meine Finger. Felix merkte das natürlich sofort.

"Oh Gott, sorry. Das wollte ich nicht. Das ist mir einfach rausgerutscht. Tut mir leid, ich hab nicht nachgedacht."

"Ist schon gut."

Felix nahm mich trotzdem in die Arme und strich mir sanft über den Rücken. Auch Jin schloss sich der Umarmung an und so verweilten wir in dieser Position, bis mir die Pizza wieder einfiel.

"Leute, warme Pizza schmeckt besser als kalte, also lasst uns essen. Jin, du kannst bei uns mitessen. Ich bekomme auf jeden Fall niemals eine ganze Pizza weg."

"Danke, Jimin. Dann lasst uns essen."

Wir verfielen in eine gefräßige Stille, bis Felix diese durchbrach.

"Aber ernsthaft, auch wenn mich dieser Yoongi die ganze Zeit wie ein Mörder angeschaut hat, muss ich sagen, dass der echt gut aussieht. Vielleicht solltest du doch was mit ihm anfangen, Jimin."

"Das kannst du ganz schnell wieder vergessen, er hat nämlich eine Freundin."

"Also eigentlich ist er Single. Lisa hat letztens mit ihm Schluss gemacht."

"Echt? Das wusste ich gar nicht."

"Ich auch nicht. Namjoon hat es mir gerade geschrieben, weil das der Grund dafür sein könnte, dass er Felix mit seinen Augen getötet hat. Ich meine, ihr saht aus wie ein Paar und vielleicht möchte er einfach im Moment keine happy couples sehen."

"Könnte sein."

"Und außerdem wird Jimin, auch wenn Yoongi jetzt Single ist, nichts mit ihm anfangen, weil er ihn richtig scheiße behandelt hat."

"Wieso? Was ist passiert?"

"Keine Ahnung. Er hat mich einfach so auf der Party von seinem Schoß gestoßen und mich danach ganz plötzlich voll kalt behandelt."

"Wait, du hast auf seinem Schoß gesessen?"

"'Wahrheit oder Pflicht' und Alkohol."

"Achso, okay. Dann wird das nichts."

"Siehst du, hab ich doch gesagt. Und jetzt Themawechsel. Wir haben morgen Schulfrei, weil Elternsprechtag ist. Willst du vor dem Geburtstag noch etwas mit uns machen?"

"Natürlich will ich etwas mit euch unternehmen. Warum fragst du überhaupt?"

"Okay, dann unternehmen wir morgen etwas zusammen. Fragt sich nur was? Wie wird denn das Wetter morgen?"

"Es soll morgen noch mal richtig warm werden. Der letzte warme Tag, bevor es dann endgültig abkühlt."

 "Perfekt, dann gehen wir morgen picknicken. Ich sage Mina schnell, dass sie uns was vorbereiten soll."

"Oh, frag bitte ob dieser Yeosang kommen kann. Ich will ihn unbedingt kennenlernen."

"Mach ich. Jin, du kannst auch Namjoon einladen."

"Ich wollte gerade fragen, ob ich das tun kann."

So sagten wir also allen bescheid und machten Ort und Uhrzeit aus. Danach gingen wir, Jin hatte beschlossen auch hier zu übernachten, ins Bett, und ich schlief in den Armen meiner zwei besten Freunde ein.

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