17. Moondance

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Es hatten sich schon mindestens ein Dutzend weitere Personen in dem kleinen Raum versammelt. Alle stand in den Tisch mit der imposanten Torte.

Vorsichtig schob ich mich an Kit vorbei, um Maisie zu erreichen. Sie stand praktisch auf der anderen Seite des Raumes. Sie musterte mich, sagte aber nichts, sondern schenkte mir nur ein Lächeln.

Mir wurde langsam etwas warm in meinem Kleid.

Rose durfte nun endlich auch den Raum betreten. Als erstes sangen wir, dann wurden ihr einige Geschenke überreicht, hier und da umarmte man sich. Zum Schluss wurde die Torte angeschnitten.

Jamie und Matilda standen genau auf der anderen Seite des Tisches, mir gegenüber.

Ich versuchte, sie so gut es ging nicht zu beachten. Doch ich ertappte mich, wie mein Blick ab und an an Jamie hängen blieb. Er hatte seinen rechtender Arm um Matilda liegen. Er trug einen schwarzen Hut, ein helles Hemd und dazu schwarze Jeans. Seine Haare kamen unter die Hut hervor.

Plötzlich schaute er auf, als ob er meinen Blick gespürt hatte. Seine blauen Augen ruhten auf mir.

Es tat weh, ihn mit einer andern zu sehen.

Schnell wandte ich meinen Blick von ihm ab, es sollte nicht noch komplizierter werden, als es schon war. Maisie hielt mir einen Pappteller mit einem Stück Torte hin. Dankend nahm ich ihn an, obwohl ich wahrscheinlich keinen Bissen runterbekommen würde.

"Ich gehe mich umziehen." Flüsterte ich Maisie ins Ohr, diese nickte nur und drehte sich Natalie zu.

Während ich versuchte mich durch die Masse zu schlängeln, hätte ich einem Crewmitglied fast meinen Stück Torte auf den Rücken geschmiert.

Auf dem Weg zu meinen Sachen stopfte ich sozusagen den Kuchen in mich.

Frustessen, hilft immer.

Mühsam schälte ich mich aus den Sansa Kleider. Ordentlich hängte ich sie über einen Bügel und schlüpfte so schnell wie möglich in meine Jeans, UGGs und meine kuschelige Jacke.

Das Make-Up entfernte ich nicht, sonst würden alle denken, dass ich ein Zombie sei. Trotzdem war mir die Müdigkeit anzusehen.

Ich verließ den Raum, wenige Minuten später stand ich wieder in der eisigen Kälte. Meine Hände waren kurz davor, sich in Eis verwandeln.

Eigentlich hatte ich vor, mit einem Shuttlebus schon zum Hotel zu fahren. Doch die anderen würden es bemerken, außerdem müsste ich es ihnen morgen früh erklären und ich glaube nicht, dass sie meine Lüge glauben würden.

Also machte ich mich auf den Weg zur Halle.

Gerade, als ich um die Ecke biegen wollte, hatte eine Person genau das Gleiche vor, nur eben von der anderen Seite.

Als Ergebnis prallte ich gegen diese und torkelte ein paar Schritte rückwärts.

Ich wollte anfangen zu fluchen, als ich erkannte, um wen es sich handelte.

Jamie.

Ungewollt machte ich ein paar Schritte zurück. Auf keinen Fall wollte ich ihm zu nahe kommen.

"Ich hab dich gesucht." Begrüßte er mich dumpf.

Er, mich gesucht?!

Ich hob die Augenbrauen, sagte aber nichts. "Weißt du wo wir ungestört reden können?" Fuhr er fort. Ich nickte nur und gab ihm ein Zeichen, mir zu folgen. Er tat wie geheißen. Ich führte ihn einen kleinen Hügel hinauf. Oben stand unter einer riesigen Linde eine kleine Holzbank. Es war Maisie und mein Lieblingsort, jedoch kamen wir meistens nur im Sommer hierher. Es herrschte eine schwache kalte Brise.

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