07.1 - I have always loved you (Thranduil)

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Ich war auf der Hochzeit meiner Schwester. Um mich herum wurde gelacht, geredet und getanzt. Nur ich wusste nicht, was ich nun mit mir anfangen sollte. Gefangen in meinem Körper sehen zu müssen, wie die Liebe meines Lebens mit meiner Schwester tanzte, sie küsste und glücklich mit ihr war.

Meine Schwester wusste die ganze Zeit über, dass ich in ihn verliebt gewesen war, doch interessiert hatte sie es nie. Und nun saß ich hier und merkte, wie ich Stück für Stück in ein dunkles Loch gezogen wurde. Wie mein Herz jedes Mal wenn ich ihn ansah, in noch mehr Teile zerbrach. Man sollte meinen, auf der Hochzeit eines Königs, bei besserer Laune zu sein, doch nicht, wenn man diesen König liebte und selbst nicht die Braut war.

Als das Essen serviert wurde und alle an ihren Tischen saßen, stand meine Schwester auf. "Einen hoch auf meine Schwester! Immer die Brautjungfer, nie die Braut!" Alle im Raum begannen zu lachen. Ich schenkte meiner Schwester ein leeres lächeln, als sie sich wieder hin setzte. Während die Gäste fröhlich speisten, bekam ich nicht einen Bissen herunter.

Natürlich hatte ich so getan, als hätten mich die Worte meiner Schwester nicht verletzt, doch hatten sie es. Wahrscheinlich hatte keiner der Gäste, die wahre Bedeutung der Worte verstanden. Ich würde nie jemand anderen außer ihn lieben können. Ich würde nie die Braut sein können. Niemand bemerkte, als ich nach dem Essen aufstand und aus dem Saal flüchtete. Ich rannte durch die langen Flure zu meinem Zimmer, ging hinein, schloss die Tür und ließ mich weinen an ihr hinunter sinken. Ich würde diese Nacht nicht überleben. Das spürte ich.

Mit zittrigen Beinen stand ich auf und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich nahm Pergament und eine Feder zu Hand. Dann schrieb ich. Einen Brief an meine Eltern. Einen Brief an meine Freunde. Einen Brief an meine Schwester. Und einen Brief, an die Liebe meines Lebens. Thranduil.

Meine Feder flog nur so über das Pergament, als ich Entschuldigungen, Gefühle und Gedanken aufschrieb. Ich wusste nicht ob es überhaupt jemanden Interessieren würde, ob ich hier wäre oder nicht. Bis jetzt hatte wahrscheinlich niemand mein Fehlen auf der Feier bemerkt.

Ich fühlte mich schwach, nicht in der Lage noch zu laufen. Langsam steckte ich die Briefe in Umschläge und versiegelte sie mit Wachs. Meine Finger zitterten, als ich die Namen auf die Umschläge schrieb. Krakelig trohnten sie nun auf den Papieren. Fast brach ich zusammen, als ich Aufstand und mit den Briefen in meiner Hand, auf mein Bett zu steuerte.

Ich legte mich auf den Rücken, die Briefe mit den Händen auf meinem Bauch festgehalten, in mein Bett. Noch schneller fiel ich in das schwarze Loch, in noch mehr Teile zersplitterte mein Herz, bis ich die Gewissheit hatte, da ich nichts mehr fühlte. Ich war Tod.

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Soll ich noch einen zweiten Teil schreiben, wo alle die Briefe lesen?

𝓜𝓲𝓽𝓽𝓮𝓵𝓮𝓻𝓭𝓮 𝓞𝓷𝓮𝓼𝓱𝓸𝓽𝓼Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt