02 - Wenn man ein Verbot bekommt und es missachtet...(Legolas)

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Ich stand in meiner kleinen, geheimen Hütte von der nur ich wusste. Meine Hände flogen über den Tisch und sammelten alle benötigen Kräuter zusammen. König Thranduil war bei einem Kampf schwer verletzt worden und die Heiler, welche als die besten überhaupt galten, wussten nicht mehr weiter. Prinz Legolas war am Boden zerstört. Ich war schon seit Jahren in ihn verliebt, konnte es aber bis jetzt gut verheimlichen. Dachte ich. Ich schmiss die Kräuter in einen Topf und goss Wasser hinzu. Durch halb Mittelerde war ich gereist, um die Pflanzen zusammenzusuchen. Ich war bei König Elessar (Aragorn), bei Gimli in den Glitzernden Höhlen und im Herz des Düsterwaldes gewesen. Dort hatte ich Blätter vom weißen Baum, Wasser aus den Grotten und eine besondere Pflanze erhalten. Man sagte dem Herz des Waldes nach heilende Kräfte zu besitzen. Ich hatte das Herz gebeten mir zu helfen und es gab mir die Pflanze. Es war eine wunderschöne blaue Blüte mit goldenen Spitzen.

Nach meinem plötzlichen Verschwinden hatte Legolas gedacht ich sei entführt worden und hatte mit der halben Armee nach mir gesucht. Gefunden hat er mich am Rande des Waldes mit einer großen Schnittwunde am Arm. Obwohl Sauron besiegt war, gab es immer noch vereinzelt Orkgruppen. Und auf eine von ihnen war ich gestoßen. Ich war im Krankenzimmer aufgewacht. Legolas hatte mir verboten das Zimmer zu verlassen obwohl ich wieder gesund war. Wieso weiß ich nicht, er hätte aber eigentlich auch keinen Grund dazu.

Ich setzte den Sud auf das Feuer. Legolas hatte mich in dem Zimmer eingesperrt damit ich dies nicht verlassen würde. Nur hat er das Fenster in Bodennähe vergessen. Ich setzte mich auf einen Stuhl und schrieb an meinem Kräuterbuch weiter. Dort waren alle Pflanzen, mitsamt Wirkung und Rezept aufgezeichnet, die ich kannte.

Plötzlich hörte ich Schritte. Oder waren sie nur Einbildung? Schulterzuckend wandte ich mich wieder meinem Trank. Doch die Schritte wurden lauter. Dann wurde die Tür geöffnet. Ohne mich umzudrehen wusste ich wer dort stand. "Bitte geh Legolas." In meiner Stimme schwang ein bisschen Angst mit. Nach dem Ringkrieg hatte ich mich am brauen verschiedenster Tränke versucht. Aber einer von ihnen war furchtbar schief gelaufen. Ich hatte mir schlimme Verbrennungen zugezogen und wäre fast an ihnen gestorben. Danach hatte der König mir, auf Legolas Wunsch hin, das brauen von Tränken verboten. Ich habe es akzeptiert, doch als der König krank wurde habe ich diese eine Idee, welche vor ein paar Jahren schief gegangen war, weitergedacht.

Und nun stand Legolas hinter mir und konnte jeden Moment sehen was ich hier machte. Nicht auszudenken was er jetzt tun würde. Wahrscheinlich wäre er ziemlich wütend. "Geh bitte einfach Legolas", versuchte ich es nochmal. Anstatt zu gehen kam er langsam auf mich zu. "Warum bist du aus deinem Zimmer geflohen und", er kam noch ein Stück näher. "Was machst du da?" Ich merkte wie ich eine Gänsehaut bekam.

"Ich... ." Fieberhaft versuchte ich nicht durch die Nase einzuatmen. Was nicht besonders gut klappte. Ich atmete durch die Nase ein. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sein Duft vernebelte meine Sinne. Mein Herz schlug immer schneller während ich versuchte zu antworten. Ohne Erfolg. "Hat es dir die Sprache verschlagen?", flüsterte er in mein Ohr. Ich konnte hören das er sein typisches cuteness-overloaded Lächeln auf den Lippen hatte.

Langsam wich ich zur Seite um aus der Tür zu flüchten. Doch Legolas folgte mir. Ich stieß mit dem Rücken an die Wand und musste ihm jetzt in die Augen sehen. Dieses unendliche Blau in dem man sich nur zu gerne verlieren würde. Legolas stütze seine Hände an der Wand ab und versperrte mir somit jegliche Fluchtmöglichkeit. Nur noch eine Hand trenne uns voneinander. "Willst du es mir erzählen oder muss ich dich dazu bringen?", flüsterte er. Sein warmer Atem strich über mein Gesicht. Ich konnte nicht antworten. So nah waren wir uns noch nie vorher gewesen. Legolas blickte mir in die Augen und legte vorsichtig seine Hände an meine Wangen. Dann küsste er mich.

"Ich liebe dich", hauchte er und küsste mich nochmal. Jetzt konnte ich meine Fassade nicht mehr halten. Die sorgsam gebaute Mauer stürzte ein und ich vergrub meine Hände in seinen Haaren. Ich fühlte mich so gut wie schon lange nicht mehr. "Ich liebe dich auch, Legolas Grünblatt."

𝓜𝓲𝓽𝓽𝓮𝓵𝓮𝓻𝓭𝓮 𝓞𝓷𝓮𝓼𝓱𝓸𝓽𝓼Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt