Grauen im Wald

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Wie so oft in letzter Zeit stand Marinette auch heute wieder beim Champ de Mars und wartete auf Adrien. Beide verabredeten sich zweimal in der Woche, um zusammen Joggen zu gehen. In LA tat sie dies täglich, war es für sie eine Art der Entspannung, am Strand entlangzurennen und dem Rauschen der Wellen zu lauschen. Früher hielt sie nie viel davon, hatte die Halbchinesin als Ladybug immerhin genug körperliche Betätigungen. Aber als sie ihr Miraculous abgab und in die USA ging, um ihren Traum zu verwirklichen, fing sie damit an und daraus entstand ein neues Hobby für sie.

Woanders war Adrien gerade im Auto unterwegs und hatte es etwas eilig durch die Stadt zu kommen. Er war bereits vor fünfzehn Minuten mit Marinette verabredet, jedoch fand er seinen Kwami nicht, welcher sich letztendlich bei seinen Socken schlafen gelegt hatte.

Das Model war froh, das heute Sonntag war und dementsprechend so früh noch nichts los war.

Er verabredete sich mit seiner Joggingpartnerin extra gegen sieben, da beide in den Wald außerhalb der Stadt joggen wollten.

Er genoss es richtig, alleine mit der Designerin Zeit zu verbringen, ohne, dass ihr Verlobter dabei war.

Nino fragte bereits, wie er dies aushielt, wenn Marinette mit Liam zusammen war, beide über die Hochzeit sprachen, sich verliebt anblickten oder küssten. Der Hobby DJ verstand es einfach nicht, dass sich sein bester Freund selbst so quälte. Für Adrien hingegen war die Antwort ganz einfach. Er wollte jede Minute, welche er bei der Blauäugigen sein konnte ausnutzen. Er wusste nicht, was es war, jedoch hatte er die winzige Hoffnung, das sich Marinette erneut in ihn verlieben könnte.

„Sag mal, musst du so Rassen? Da kann ich meinen geliebten Käse gar nicht richtig essen."

Plagg welcher auf dem Armaturenbrett saß, rutschte bei jeder Kurve hin und her, wobei er es nicht schaffte, seinen Käse zu verspeisen.

„Du bist doch selbst dran schuld. Ich habe dir gestern noch gesagt, dass wir heute früher losmüssen, da ich mit Mari in den Wald fahren will..."

„Du weißt schon, dass dies jetzt mehr als merkwürdig klingt? Als würdest du ihr was antun wollen."

Plagg musste lachen, wobei Adrien auf die Bremse trat und der Kwami gegen die Scheibe knallte, wobei sein Camembert auf dem Boden landete.

„Musste das sein?"

Genervt sah der Schutzgeist zu dem jungen Mann, als er zu seinem Frühstück flog und es schnell hinunterschlang.

„Ja musste es. Plagg deinetwegen bin ich viel zu spät dran und Mari ist am Ende sogar schon nachhause gegangen."

Mit quietschenden Reifen kam er beim Parkplatz zum Stehen, als er aus dem Auto stieg und sich nach seiner Joggingpartnerin umsah.

Er hoffte inständig, dass sie noch da war, immerhin war er fast eine halbe Stunde zu spät.

Am üblichen Treffpunkt stand sie schon mal nicht, jedoch zeigte das plattgedrückte Gras, dass hier jemand gestanden haben musste.

„So sie ist nicht da, dann können wir ja wieder Nachhause zu meinem geliebten Käse."

Gähnend setzte sich Plagg auf Adriens Schulter, welcher genervt schnaubte.

„Schade das du schon Heim willst, anscheinend habe ich dann umsonst den leckeren Camembert aus deinem Lieblingskäseladen mitgebracht."

Erschrocken drehte sich Adrien um, als die Designerin lächelnd auf beide zulief.

Tikki saß ebenfalls auf der Schulter ihres Schützlings und verspeiste in Ruhe einen Keks.

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