18.Kapitel

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Irgendwann hatte ich mich wieder etwas beruhigt und sah Daniel an. ,,Du weißt Kate, dass ich dich zu nichts drängen will aber manchmal ist es auch besser darüber zureden." Ich weiß und jetzt ist der Moment gekommen. ,,Du hast ja recht ich... weiß nur nicht wo ich anfangen soll. Mein Vater hat mir gesagt, dass meine Mama einen Autounfall hatte und tot ist. Am Wochenende ist die Beerdigung." Ich hatte mich geöffnet, wenn auch nur ein wenig und jetzt werde ich Daniel alles erzählen was mich belastet, da er immer für mich da sein wird ,,Ach Kate, dass tut mir sehr leid." Er drückte mich noch fester an sich. Ich atmete tief seinen Duft ein und schloss kurz die Augen. ,,Standen sich du und deine Mama nah? Willst du mir von ihr erzählen oder brauchst du noch Zeit?" Er kannte mich wahrscheinlich schon einfach zu gut und gab mir so die Möglichkeit alleine zu entscheiden, ob ich schon bereit bin darüber zu reden oder nicht. Außerdem kannte er das Gefühl jemanden zu verlieren, auch wenn wir über seinen Verlust noch nicht richtig gesprochen hatten. ,,Ich danke dir das du mich nicht drängen möchtest, aber jetzt bin ich dran dir was von mir zu erzählen. Es ist schon eine Weile her, als ich meine Mom das letzte Mal gesehen habe. Du musst wissen, dass meine Mama schon immer hart gearbeitet hat und ihr der Job immer wichtig war. Ich war damals nicht geplant und meine Mama wollte erst Karriere machen und danach Kinder.  Dann wurde sie mit mir schwanger und hat es zu spät gemerkt, sodass eine Abteilung nicht mehr möglich war. Als ich auf der Welt war, haben meine Eltern weiter viel gearbeitet. Manchmal denke ich nur deshalb hat ihre Beziehung funktioniert und ich hatte Babysitter oder unsere Nachbarin hat auf mich aufgepasst. Dann kam irgendwann meine Schwester und meine Eltern waren selten da. Ich habe mich um Mia gekümmert und habe früh gelernt mich um mich selbst zu kümmern und Verantwortung zu übernehmen. Dann war Mia eine zeitlang oft krank und meine Mama musste Zuhause bleiben, was ihr nicht gefallen hat. Meine Mama war dann immer noch gereizter und ich habe auch mit ihr gestritten. Vorher habe ich mich nie beschwert und mich gerne um Mia gekümmert, aber meine Rolle war größer als die einer großen Schwester. Und dann haben wir uns gestritten. Ich habe sie angegriffen, als eine schlechte Mutter beschimpft, die ihre Kinder nicht liebt und gesagt sie hatte uns als Familie nicht verdient. Am nächsten Tag als ich aus der Schule kam waren alle ihre Sachen weg und ich habe sie nie wieder gesehen. Sie hat uns verlassen und das ist meine Schuld. Mein Vater war am Boden zerstört, denn ihm ist dann klar geworden das sie zu wenig Zeit mit der Familie gehabt haben und sich viel zu sehr in ihre Arbeit gestürzt haben. Nun ist sie tot Daniel und das Letzte was ich ihr gesagt habe, war das sie eine schlechte Mutter ist und ich sie hasse. Sie war zwar nie wirklich da, aber sie war meine Mutter." Es tut gut sich alles von der Seele zu reden, denn ich habe es nie jemandem erzählt. Ich habe nicht mal gemerkt wie ich wieder angefangen habe zu weinen ,, Kate ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das alles muss so schwer für dich gewesen sein. Die ganze Verantwortung, dein eigenes Leben und du hast bestimmt mit noch keinem darüber geredet wie ich dich kenne sondern alles mit dir alleine ausgemacht. Ich werde für dich da sein und möchte das wir auch in der Zukunft offen über alles reden, damit ich dir vielleicht ein Teil der Last abnehmen kann. Und bevor du mit widersprichst ich möchte das für dich machen weil ich dich liebe." Sagte er und küsste mich ganz liebevoll auf meine Lippen. Ich schloss meine Augen und genoss den Moment, denn wir waren in unserer eigenen Welt. Nach einer Weile wurde der Kuss immer leidenschaftlicher und ich setzte mich auf Daniels Schoß. Er zog mich dann noch näher zu sich. Nach einer Weile lösten wir uns ganz außer Atem voneinander nur noch unsere Stirn berührte sich und wir schauten uns tief in die Augen. Ich merkte wie entspannt ich wieder war und wie gut Daniel mich aufgebaut bzw. aufgefangen hatte.  ,, Mein Vater wird für eine Weile auf Grund des Jobs mit Mia bei meiner Oma bleiben. Ich glaube es ist gut wenn er nicht gleich nach Hause muss nach dem Tod von Mom." Sagte ich Daniel noch, da ich das bisher noch nicht erwähnt hatte. ,, Ja ist vielleicht besser für ihn. Er sollte erstmal damit klar kommen sie für immer verloren zuhaben und wenn er dann wiederkommt schmerzt es vielleicht nicht mehr ganz so sehr. Willst du vielleicht heute Nacht hierbleiben, dann bist du nicht alleine und ich bin auch beruhigter, wenn du neben mir liegst." Fragte er mich noch ganz neben bei. Ich brauchte gar nicht zu überlegen und nickte. Er grinste mich an und gab mir noch einen Kuss ,, Ich wollte morgen auch nicht in die Schule gehen, denn ich glaube ich brauche noch einen Tag um das zu verdauen. Ich könnte dann Ella morgen in die Kita bringen, dann musst du das nicht vor der Arbeit machen." Erzählte ich ihm von meinem Plan für morgen. ,, Das finde ich eine gute Idee, du kannst gerne auch den Tag über hier bleiben das wäre kein Problem." Bot er mir an was mich sehr freute und ich gerne annahm. Mich freut es sehr, dass er mir so vertraut in allem und mich unterstützt. Wir sind jetzt schon ein super Team.

Nachdem wir uns dann bettfertig gemacht haben, schaute ich nochmal bei Ella vorbei und sah, dass sie tief und fest schlief. Ich musste lächeln und machte ihre Tür zu. In Daniels Schlafzimmer lag er schon oberkörperfrei im Bett und war am Handy, doch als ich das Zimmer betrat sah er direkt auf und hatte nur noch Augen für mich. Ich legte mich neben ihn und kuschelte mich an ihn. Er zog mich an sich ran und knurrte zu Frieden. Ich musste Lachen und bin dann doch recht schnell einschlafen wie schon lange nicht mehr.

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