Chapter 16

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...

„Von welchem Schloss redest du da?"

P.o.V. Oriel

Ich fühle mich als hätte ich gerade eine Straftat begangen. Mir geht gerade nichts durch den Kopf und ich starre einfach nur gerade aus. Das drücken in meiner Brust wird immer schlimmer und ich habe das Gefühl ich ersticke gleich.

Die Stille senkt sich über den Raum und die Hand, die gerade mein Handy fest ans Ohr drückt, wird immer kälter.

„Oriel?", dringt Cassy leise zu mir durch. Ich glaube, dass sie das jetzt schon zum zweiten Mal fragt.

„Cassy... also... ich kann das er klären! Ich-", aber ich werde von Cassy mit einer eindeutig zu ruhigen Stimme unterbrochen.

„Sagst du mir jetzt endlich, dass Neven ein Prinz und dazu noch ein Aurum ist?"

WAS??? War es denn so offensichtlich?

„Wo-woher... woher weißt du das?", frage ich ganz aufgeregt.
Wenn Neven das herausfindet... dann bringt er mich Wort wörtlich um! Jetzt hätte er schon zwei Gründe.

„Ha, erwischt!", jubelt Cassy und schreit mir damit zum zweiten Mal an diesem Morgen ins Ohr. Mein Gehirn läuft zu langsam und ich bringe nur ein verwirrtes: „Hää?", heraus.

„Es war nur eine Vermutung! Ich meine Neven hat einen Schofför, Freunde von den obersten und untersten Rängen und er sieht so gut aus, dass er einem Prinzen gleich kommt. Es fehlt nur noch, dass er in einer schillernden Rüstung und auf einem weißen Pferd zu dir geritten kommt und dir einen gläsernen Glasschuh an den Fuß heftet. Außerdem habe ich gestern Abend einen seltsamen Glanz in seinen Augen gesehen oder war es eher ein Leuchten? Es heißen auch nicht viele Menschen mit Vornamen ,Neven'. Keine Ahnung, es war nur so ˋne Vermutung... aber das sich heraus gestellt hat, dass es stimmt, freut mich umso mehr! Du musst mir alles erzählen! Hast du seine Eltern schon kennengelernt? Seine Geschwister?"

Oh Gott, was habe ich angerichtet!?

Ich erzählen Cassy die halbe Wahrheit. Also das mit Neven, wie wir uns kennengelernt hatten und wo ich gerade bin. Dass ich ein diabulios bin, lasse ich natürlich aus. Soweit kann ich mich dann doch nicht öffnen.

Jetzt sind wir dabei uns anzukreischen, weil wir beide so aufgeregt sind und Cassy damit angefangen hat.

„Ach Oriel, du angelst dir mal wieder die ganz besonderen Typen!"
Bei dieser Aussage werde ich leicht rote und schmunzle.

„Neven und du seid so süß zusammen. Ihr werdet voll das süße Paar!"

„Hey! Das war mein Spruch und nein, werden wir nicht. Das geht nicht!", gebe ich etwas niedergeschlagen von mir. Dabei merke ich ein beklemmendes Gefühl in meiner Brustgegend. Was ist los mit mir?

„Warum nicht?", höre ich auch jetzt Cassy niedergeschlagen fragen.

„Wir passen einfach nicht zusammen!"
Und in diesen Moment, in dem ich es sage, schau ich auf die Badezimmertür.

Es würde nicht funktionieren. Irgendwann würde jemand dahinter kommen, dass ich nicht die bin, die ich eigentlich zu scheinen bin. Ich bin von einem anderen Rang und nicht gut genug für ihn. Dazu kommen noch meine Vertrauensprobleme. Früher oder später wird auf seiner Seite die Liebe verblassen und ich werde in den Wind geschossen. Die Medien bekommen davon auch noch Wind und ich bin geliefert. Ich kann nicht mal jetzt mit Neven befreundet sein, zu groß ist das Risiko, dass es jemand erfährt. Mein wahres Ich. Meine wahren Augen.

„Ach Oriel... du weißt doch, dass-", höre ich Cassy sagen als plötzlich die Badezimmertür aufgeht und Neven, nur in einem Handtuch locker um die Hüften gebunden, zu einer seiner Kommoden geht und in ihr rumkramt. Ich kann  seinen gut geformten Rücken und seine durchtrainierten Arme sehen.

Look me in the eyes!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt