Chapter 9

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P.o.V. Oriel

Die Sonnenstrahlen kitzeln mich im Gesicht und ich kann nicht anders als aufzuwachen. Mit geschlossenen Augen drehe ich mich um und Kuschel mich nochmal in das gemütliche Kissen, was gerade noch hinter mir gelegen hat.
Diese Nacht habe ich traumhaft geschlafen. Gestern nachdem mich Neven nach Hause gebracht...

Warte!
Neven hat mich gestern nicht nach Hause gebracht!
Shit!

Ich versuche mich ruckartig wegzudrehen, aber ein Arm, der um meinen Bauch geschlungen ist, hält mich fest und zieht mich wieder zu sich.

„Eine Minute noch", murmelt eine echt sexy raue Stimme, neben mir.
Hui Mamacita. Das würde ich gern öfters hören!

„Neven. Neven lass mich los", flüster ich ihm zu.

Er schlägt ruckartig die Augen auf und lässt mich langsam los.
„Sorry."

Fuck! Ich habe meinen Eltern nicht Bescheid gegeben. Ich krame mein Handy aus der Hosentasche, um zu sehen, wie viel Uhr es ist.

11: 50 Uhr

„Ich muss los! Es ist gleich um zwölf und ich habe meinen Eltern nicht Bescheid gesagt, dass ich irgendwo schlafe. Ich glaube sie wissen nicht mal das ich auf einem Date war", rattere ich schnell runter, weil ich ein bisschen Panik bekomme.
„Ganz ruhig, Wirbelwind. Ich bringe dich schnell nach Hause", beruhigt er mich und reibt sich die Augen.
Mit dieser rauen Morgenstimme, den zerzausten Haaren und diesem noch müden Blick, sieht er eigentlich ganz süß aus.

Aber auch nur eigentlich!

Ich hebe meine Tasche vom Boden auf, ziehe meine Chucks an und laufe zu der Luke. Ich klettere schnell nach unten und höre, wie mir Neven leise folgt.

Unten angekommen, führt Neven mich zu einem Auto. Mercedes. Was sonst?

Ich steigen schnell ein und schnalle mich an. „Wohin", fragt Neven und schaut mich müde an.
Er ist auf jeden Fall kein Frühaufsteher.

„thomas-lain-village 2", gebe ich schnell weiter.


Während der Fahrt habe wir nicht ein Wort geredet. Es war eine angenehme Stille, die sich nach der Abfahrt ausgebreitet hat. Wir beide sind noch müde und haben einfach nicht die Lust und Kraft eine Konversation anzufangen.

Kurz bevor wir in meine Straße einbiegen, lasse ich Neven den Wagen rechts ran fahren.

„Meine Eltern sage ich, dass ich bei meiner besten Freundin geschlafen habe. Da Cassy aber noch kein Auto fährt, musst du mich hier raus lassen. Damit meine Eltern das nicht mitbekommen", erkläre ich ihm möglichst schonend. Ich bin nicht die, die allen es so serviert, dass es nicht weh tut. Zum Glück lächelt er mich leicht an und sagt: „Ist okay."

Ich steige schnell aus und mache die Tür zu, als ich gleich danach noch eine Autotür zuknallen höre. Ich drehe mich um und sehe, wie Neven auf mich zu kommt.

„1. Habe ich noch etwas von dir", er reicht mir meine Federmappe und spricht weiter" und 2. wollte ich mich noch verabschieden. Es war ein sehr schöner Abend und ich hoffe wir können das wiederholen!?" Das letzte Klang mehr nach einer Frage als einer Aussage.

Ich nehme ihm meine Federmappe aus der Hand, mache sie auf und sehe, zum Glück, meine Monats Karte. Ich gebe ausversehen  einen erleichterten Seufzer von mir. Neven schaut mich nur mit einer fragenden Miene an.

„Erzähl ich dir beim nächsten mal. Tschüss Idiot", verabschiede ich mich. Ich drehe mich schnell um und gehe drei Schritte bis ich wieder stehen bleibe. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich nicht richtig bedankt, habe. Ich drehe mich wieder um und laufe schnurstracks auf diesen Idioten zu, der sichtlich verwirrt aussieht. Ich stelle mich auf meine Zehenspitzen und gebe ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

Look me in the eyes!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt