Chapter 12

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P.o.V. Oriel

Diese Woche war irgendwie schön.

Ich habe mich jeden Tag mit Neven nach der Schule getroffen. Wir sind entweder zu Starbucks gegangen oder sind in den Park und haben uns einfach über unseren Stress unterhalten, den wir jeden Tag haben. Beziehungsweise habe ich die meiste Zeit von meinem Stress geredet. Neven hingegen hat mir nur das Wichtigste erzählt. Wir haben auch nicht nochmal über den Vorfall von letzten Samstag geredet. Ich habe gedacht er würde sich mir noch öffnen, aber Fehlanzeige. Ich wollte aber auch nicht nachfragen, weil er selbst zu mir kommen sollte, wenn er etwas zu sagen hat.

Es war trotzdem eine sehr lustige und schöne Zeit. Ja, er ist mir schon ein bisschen ans Herz gewachsen. Es ist angenehm sich mit ihm zu unterhalten. In manchen Sachen versteht er mich und, dass er weiß, wer ich in Wirklichkeit ist befreiend. Wir haben zwar noch nicht viel drüber geredet, aber ab und zu kam es auch mal zu Wort.

Am Mittwoch haben wir uns im Park getroffen und er war schon früher da als ich. Ich sah ihn von weiten schon. Das  erste, was mir auffiel war, dass er einen Arm hinter seinem Rücken hatte. Ab diesem Zeitpunkt wurde ich misstrauisch. Ich lief langsam auf ihn zu.

Was hatte er hinter seinem Rücken versteckt?
Ich fragte mich augenblicklich, ob er eine Waffe in seiner Hand hatte.

Ich hielt ein paar Meter vor ihm an und musterte ihn kurz. Er sah aus wie immer. Trotzdem hatte ich dieses komisch Gefühl, dass da was im Busch war. Er lächelte mich auch unnormal fröhlich an, im Gegensatz zu den letzten Tagen, wo er sehr geschafft aussah.

Als ich nur noch einen Meter von ihm entfernt war und meine Angst ihren Höhepunkt erreicht hatte, zog er hinter seinem Rücken eine rote Rose hervor. Sofort ließ ich die angehaltene Luft aus meinen Lungen entweichen und lief auf ihn zu. Ich nahm ihm die Rose dankend ab und umarmte ihn.

„Du hattest wieder Angst, oder?"

Das flüsterte er in die Umarmung hinein und ich stimmte ihm nur mit einem Brummen zu. Er tat mir leid, wie er es immer wieder versuchte, aber seitdem ich denken kann, bin ich auf der Hut vor Leuten, die sich komisch verhalten.
Ich weiß nicht, ob ich ihm jemals vertrauen könnte.

Heute ist schon wieder Freitag. Die Woche kam mir, wie ein zehnminütiger Augenblick vor. Es hat sich auf jeden Fall so angefühlt!

Heute gehe ich mal wieder mit Cassy in die Stadt. Ich hatte sie diese Woche vollkommen vergessen. Sie hat mich auch schon gefragt, was ich die ganze Woche gemacht habe, dass sie mich kaum zu Gesicht bekommen hat. Meine Ausrede: Ich habe halt dies und das noch zu erledigen gehabt und die Schule kam dann auch noch mit dazu.
So, wie wir Cassy kennen, hat sie mir das natürlich nicht ganz abgekauft und, um sie zufrieden zu stellen, habe ich mit ihr ausgemacht, dass wir heute in die Stadt gehen. Damit konnte ich sie natürlich besänftigen.

Wir sind gerade auf dem Weg in die Stadt und ich konnte Cassy davon überzeugen, dass wir nochmal schnell im Book Shop vorbeischauen.
In der Stadt angekommen, renne ich schon förmlich in die Richtung aus welcher der Büchergeruch kommt. Drinnen angekommen, gehe ich zu dir einem beliebigen Bücherregal und schaue mir die Bücher an.

Nach zehn Minuten denke ich, dass ich fertig bin und gehe mit Cassy zur Kasse. Als wir in der Schlange stehen, fällt mir ein, dass ich noch eine bestimmte Trilogie mitnehmen möchte und laufe nochmal zu den Bücherregalen. Im richtigen Regal angekommen, ziehe ich die drei Bücher aus dem Regal. Ich wollte sie zumindest rausziehen, aber irgendetwas oder irgendjemand zieht auch von der anderen Seite. Doch plötzlich lässt der Widerstand nach und ich falle mit all meinen Büchern auf dem Arm, um.

Nach dem ich mich wieder gefangen habe, sammle ich alle meine Bücher auf, doch, als ich nach dem letzten greifen will, hebt es  jemand anderes auf. Ich vermute derjenige, der das Buch auch haben wollte.

Look me in the eyes!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt