Kälte. Eisige Kälte erfasste sie von Kopf bis Fuß, als sie in die toten, leblosen Augen starrte.
"Gut Lucretia, sehr gut" meinte eine sanfte Stimme in ihrem Rücken.
Sie war nicht in der Lage sich umzudrehen. Sie wusste genau wem diese schmeichelnde, sanfte Stimme gehörte. Er konnte ja so charmant sein, wenn er zufrieden war. Am liebsten würde sie sich hier und jetzt auf den Boden übergeben.
Ihr Blick wanderte über die blassen, bläulichen Hände. Die Finger zu einer Faust verkrampft. Der Umhang war dreckig. Der Mund weit geöffnet, durch die Schreie. Die Augen aufgerissen vor panischer Angst. Sie blickte den toten, reglosen Jungen stumm an. Ihr wurde heiss. Ihr wurde kalt. Alles begann sich um sie herum zu drehen und sie wünschte sich fast sie würde umkippen und nie wieder aufstehen. Tot sein, genau wie der Hufflepuff Junge vor ihr.
Plötzlich spürte sie zwei starke Hände an ihren Schultern, die sie leicht zu schütteln begannen.„Lu...LU!" Sagte Orion eindringlich.
Sie wandte den Blick langsam ab und sah in die grünen Augen, die die ihren widerspiegelten. Ihre Hände zitterten unkontrolliert.
Ein lautes klirren.
Ihr Stab war aus ihrer Hand gefallen. Krampfhaft krallte sie die zierlichen Hände in das weiße Hemd ihres Bruders. Er war still. Unglaublich still.
Die Stille bedrückte sie. Sie nahm ihr die Luft zum atmen. Sie spürte wie ihre Lungen in ihrer Brust brannten. Jeder Atemzug tat weh. Jeder Gedanke schmerzte ihr Inneres.
Sie wusste sie wurden beobachtet. Sie wusste alle standen genau jetzt um sie herum und beobachteten sie. Sie musste fort. Sie musste raus. Sie musste weg.
Ihre Hände zitterten stärker und ihr Bruder nahm sie sanft in die seinen. „Es ist alles in Ordnung." sagte er ganz leise als wären es nur sie.
Als wären es nur sie.
Es waren nicht nur sie. Ihr Bruder würde ihr das niemals antun. Ihr Bruder würde sie niemals so verletzen. Und doch hatte er es zugelassen. Er hatte zugelassen, dass sie es tat und er hatte zugelassen, dass sie litt.
Die Zeit schien still zu stehen.
Dann sagte eine weitere männliche Stimme „Komm Liebes, wir fahren Heim."
Eine Hand griff die ihre und zog sie an den Männern vorbei aus der Tür des dunklen, großen Raumes.
„Ich habe ihn getötet." glitt es wie brennende Kälte über ihre Lippen, als sie schon das ziehen in ihrem Magen bemerkte und sie apparierten.
DU LIEST GERADE
Hidden Scars//Harry Potter FF
FanfictionNachdem Lucretia in ihrem letzten Schuljahr eine Beziehung mit dem arroganten Abraxas Malfoy eingehen musste, ist nun ein Jahr vergangen. Abraxas und Lucretia haben geheiratet, doch der Strudel der Dunkelheit reißt sie mehr und mehr in den Abgrund...