Bist du Santa?

19. Dezember

Ho ho ho Kayla, na schwebst du auf Wolke 7? Ich denke schon, dein Grinsen seh ja sogar ich... Aber nun zum Wesentlichen. Ich habe gehört, dass ihr noch kein Weihnachtsessen für die Senioren besorgt habt, kümmere dich darum. Achso und verscherze es dir nicht weiter mit Ben, du willst doch nicht, dass in den letzten 5 Tagen bis Weihnachten noch was passiert... LG Santa

Musste dieser blöde Snata das erwähnen? Ich hatte jetzt schon Angst vor Bens Rache und das die kommen würde, war sowas von klar. War er Santa? Dann würde das mit den Bildern auch passen... Ich musste das herausfinden! Komisch war es nämlich schon, gestern war Ben total sauer auf mich und heute war Santa auch nicht so gut drauf... Vielleicht war das sein Fehltritt!

"Du willst was haben?", fragte mich meine Mutter entgeistert. Ich verdrehte die Augen, was war denn jetzt schon wieder so schwer zu verstehen gewesen? "Ich brauche einen Caterer für die Weihnachtsfeier des Seniorenheims", wiederholte ich. "Kayla, weißt du wie viel das kostet? Ich kann doch nicht so viel Geld für ein paar Rentner ausgeben", sagte sie entsetzt. War ja klar, dass sie nicht wollte. "Aber du kannst einen Haufen Geld für hässliche Weihnachtsdeko ausgeben?", fragte ich nun und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das ist doch was anderes...", versuchte meine Mutter einzulenken. "Ja, es ist die blödere Variante sein Geld anzulegen", murrte ich, "Außerdem spart ihr doch eh an meinem Weihnachtsgeschenk" Wann hatte ich das letzte mal ein wirklich schönes Geschenk von ihnen bekommen? Keine Ahnung. Oh mist, ich brauche noch ein Geschenk fürs Wichteln... Über was würde sich Luca freuen?

"Was ist mit deinem Geld", fragte meine Mutter nun und verschrenkte ebenfalls die Arme vor der Brust. Auf einmal sahen wir uns sehr ähnlich. Ich biss mir auf die Lippe, "Das reicht nicht, weil ich mir die Boots gekauft habe..." Jetzt lächelte sie vielsagend. "Na schön du bekommst das Geld", sagte sie jetzt. Ich klatschte begeistert in die Hände. "Aber!", unterbrach meine Mutter meine Freude, "Aber dafür benimmst du dich auf unserer Weihnachtsfeier" Ich zog ein Gesicht, ich wollte immer noch nicht dahin. Aber egal, hauptsache ich hatte das Geld.

"Hey", begrüßte mich Luca und küsste mich leicht. Ich war gerade im Seniorenheim angekommen und hatte jetzt alle Blicke auf mir. Marry und Sophie tuschelten begeistert, Hans reckte den Daumen und David pfif einmal. Irgendwie peinlich, aber egal. Ich schaute Luca an und kicherte nun auch. "Was ist?", fragte er und musterte mich schmunzelnd. "Das war auffällig", sagte ich leise. Seine Augen funkelten wieder gefährlich und seine braunen Haare fielen ihm in die Augen. "Ich wusste nicht, dass es ein Geheimnis ist", sagte er jetzt und musterte mich wieder. Ich lachte, "Ist es nicht, ich wusste nur nicht was wir sind." "Mhh", machte Luca und schob mich sachte ein Stück zurück, "Also meine Mutter erwartet dich am 22. zum Mittagessen, da ich ihr gesagt habe, dass ich dich als meine Freundin einladen will" Wärme floss durch meinen Körper, ein prickeln breitete sich aus. Ich war seine Freundin!

Es war nicht mehr viel Zeit, bis zur Weihnachtsfeier des Seniorenheims. Am 23. Dezember sollte die Feier stattfinden und heute mussten die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Es war auch der letzte Schultag gewesen, meine Zeit mit der AG war also eigentlich vorbei... Aber ich wollte bleiben! Zusammen mit den anderen schmückten mir den großen Baum, den Davids Vater spendiert hatte. Er war riesig! Aber die Senioren waren mal wieder super drauf. "Ich hab ja gesagt, dass Kayla und Luca noch zusammenkommen werden!", rief Gunter nun begeistert und klopfte mir anerkennend auf die Schulter. Ich grinste, er tat so als hätte ich einen Marathon gewonnen. "Hansilein, du schuldest mir fünf Euro", flötete jetzt Gunter und Min lachte laut. "Moment, dass mit den Wetten war kein Scherz?", fragte ich jetzt und riss die Augen auf. "Nein", sagte Hans mürrisch, "Ich habe hatte gesagt, dass ihr nach Weihnachten zusammenkommen werdet" Ich lachte, sogar im Seniorenheim war mein Liebesleben Gesprächsthema Nummer eins. "Im ernst Kayla, du hättest ihn ruhig noch bis nach Weihnachten zappeln lassen können", murrte Hans weiter, aber ein lächeln war in seinen Augen. "Oh nein, dass Drama bis dahin hätte ich nicht ausgehalten", rief Abby aus und fasste sich an den Kopf. Die Senioren lachten. Ich wurde nur rot. "So schlimm war ich nicht", sagte ich verlegen. Aber Abby lachte nur noch lauter, dass ich mal wieder rot wurde. Luca war plötzlich neben mir und zog mich zu sich ran und mit einem mal war mir das Lachen egal, ich hatte das was ich die ganze Zeit gewoll hatte. "Ich will auch einen Freund", jammerte Marry und schaute sehnsüchtig zu mir hoch. Ich lachte, sie war doch erst 11... "Ich habe gehört Ben ist wieder frei", sagte Min nun und alle verfielen in Gelächter. Alle, bis auf ich. Ich wartete noch auf Bens Rache.

Ich war die Letzte, die nach unserem Besuch bei den Senioren nach Hause ging. Aber nur weil diese alten Leute so neugierig gewesen waren und mich nicht hatten gehen lassen. Ich lief die beschneite Straße entlang, es war schon dunkel, aber bis zur Bushaltestelle war es nicht weit. Plötzlich bekam ich eine Nachricht von Luca, dass ich auf den Spielplatz kommen solle.

Der Schnee knirschte unter meinen Boots und Schneeflocken tanzten umher. Mein Atem hinterließ feinen Rauch, der sich im Wind verlor. Wo war Luca? Dann entdeckte ich ihn, er saß auf einem weißen Karussellpferd und winkte mir zu. Ich ging lachend auf ihn zu, er war komplett verrückt. "Meine werte holde Maid, wie ich hörte haben sie noch keine Begleitung zum Weihnachtsball. Es wäre mir also eine Ehre sie dahin zu begleiten, auf das wir einen unvergesslichen Abend haben werden", trug er mir mit einer ausgefallenden Gestik vor. Ich lachte, wie konnte ich da noch nein sagen?