Ho ho ho Kayla, dass gestern hast du wirklich gut gemacht! War das Gefühl nicht überragend? Für eine bessere Weihnachtsstimmung habe ich dir ein kleines Schmuckstück zum Brief beigelegt. Du solltest es heute in der Schule trage, vielleicht kannst du ja damit noch mehr Weihnachtsstimmung verbreiten... LG Santa
Ein kleines Schmuckstück? In meiner rechten Hand hielt ich einen Haarreif, auf dem ein glitzer Geweih war. Dieser Santa hatte sie ja wohl nicht mehr alle. Der Brief mit dem Haarreif hatte heute morgen in unserem Briefkasten gelegen, Mum dachte schon es wäre eine Einladung zu einer anderen Weihnachtsparty gewesen, aber ich hatte ihr einfach gesagt, dass Ben mir einen Adventskalender gemacht hatte, mit dem er mich jeden Tag aufs neue überraschte. Sie war nur so dahin geschmolzen. "Dieser Ben ist wirklich ein Gewinn, lade ihn auf jeden Fall auch zu unserer Weihnachtsfeier ein.", hatte sie entzückt zu mir gesagt. Na toll, mein Plan war es gewesen, dass ich Weihnachten wo anders verbrachte und nicht noch jemanden mitherschleppte. Manchmal hatte ich das Gefühl Ben verstand mein Problem mit Weihnachten nicht so ganz... Aber zumindest sprach er es nicht immer wieder an.
"Hey, dass ist ja mein Rentier", rief Ben als er mich auf dem Gang der Schule sah, kam auf mich zu und gab mir einen flüchtigen Kuss. Ich murrte nur. Sehr lustig. "Du bist auf unsere Weihnachtsfeier eingeladen", wechselte ich das Thema und drückte ihm eine goldene Einladung in die Hand. "Es ist mir eine Ehre dich dahin zu begleiten", sallutierte Ben und lachte. Er hatte den Arm um mich gelegt und wir schlenderten zum nächsten Unterrichtsraum. "Solltest du auch, die Einladungen sind limitiert", neckte ich ihn und er drückte mich an sich. Ich fühlte mich so geborgen wie schon lange nicht mehr, vielleicht würde es mit Ben gar nicht so schlimm werden. "Warum hast du jetzt das Geweih auf?", fragte er lächelnd, "Doch nicht, weil du auf einmal Weihnachten magst?" Ich stöhnte und vergrub meinen Kopf an seiner Brust. "Nein, dass ist eine lange Geschichte...", gestand ich. "Na dann los, erzähl es mir schon. Santa vermisst bestimmt schon sein Rentier, was?", neckte er mich. Ich schaute ihn an, ich vertraute Ben, aber würde er sich über mich lustig machen, wenn ich ihn von Santa erzählte? "Nunja,... also..", bagan ich zögerlich. Plötzlich stupste Ben mich an, "Schau mal, da vorne sind die anderen! Wow was hat Kai denn für einen krassen Pullover an, Affenstark das Teil." Damit ließ er mich stehen und spurtete zu unseren Freunden. Ich blieb alleine im Gang stehen. Ich hatte keine Lust auf Kai und die anderen, aber wo sollte ich jetzt vor der ersten Stunde hin? Wie durch zauberhand führten mich meine Füße zur Bücherrei. Ich hätte es ja nie zugegeben, aber lesen war wirklich ganz cool. Solange die Worte 'Santa' und 'Weihnachten' nicht vorkamen. Ich suchte mir ein Buch, was ich schon zu oft gelesen hatte und machte es mir auf einem der Sessel gemütlich. Ich würde einfach hier die Zeit totschlagen. Ich war mitten im lesen, als aufeinmal jemand über meine ausgestreckten Beine stolperte. "He, pass doch auf die Boots sind nagelneu!", platzte es unwirsch aus mir heraus. Ich schaute auf und sah in Lucas Gesicht. "Entschuldigung, dass wollte ich nicht", zischte er, "Mach dich doch nicht so breit, dann kann keiner drüberfallen." Dieser Blödmann, wie sollte ich es nur bis zu den Ferien in seiner blöden AG überleben? Ich versuchte ihn nun mit düsteren Blicken zu ermorden, aber es ließ in wohl kalt, denn er starrte genauso böse zurück. Konnte er nicht einfach klein beigeben? Sonst machte er es doch auch! "Was ließt du?", wechselte ich also das Thema und nickte in Richtung seiner Hand, in der er ein Buch hielt. "Was kümmert es dich? Brauchst du wieder Materiel zum lästern?", fuhr er mich an. "Zu deiner Information ich sitze hier auch gerade und lese ein Buch, warum sollte ich dann lästern?", gab ich genauso unwirsch zurück. Da versuchte ich nett zu ihm zu sein und er flippte sofort wieder aus. Kurz war stille, dann seufzte ich und rappelte mich vom Sessel auf um zu gehen. Ich konnte mir auch woanders die Stimmung vermiesen lassen. "Harry Potter", sagte Luca. "Was?", fragte ich verdutzt und hielt inne. "Ich lese Harry Potter", erweitert er seine Aussage. Ich mustere ihn prüfend. "Ja lach ruhig", sagte er und lachte selbst leise. "Warum sollte ich lachen?", fragte ich und zeigte ihm mein Buch. Es war ebenfalls ein Harry Potter Buch, der dritte, mein Lieblingsteil. Luca machte große Augen. "Man sollte ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen", sagte ich nur und ließ ihn stehen. "He!", rief er mir noch nach. Ich drehte mich wieder zu ihm um, "Wenn ich dir gestern mit meiner Bemerkung weh getan habe tut es mir leid" Ich nickte nur langsam. "Ist schon okay, du hast vermutlich recht", sagte ich und zuckte die Achseln, mir war egal, was er von mir hielt. "Da bin ich mir gerade nicht mehr so sicher", sagte er nur und verschwand dann zwischen den Bücherregalen. Ich schaute ihm noch nach, bevor ich dann nachdenklich die Bücherrei verließ. Was meinte er damit, ich dachte er fände mich genauso so schrecklich, wie ich ihn... Viel Zeit zum nachdenken blieb mir nicht mehr, ich hatte Mathe. Es würde ein langer Tag werden, aber immernoch besser als zu Hause sein zu müssen.
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Bist du Santa?
NouvellesKayla scheint nach außen Perfekt: ihre Eltern sind reich, sie ist hübsch und ihr Freund ist Ben, der beliebteste Junge der ganzen Schule. Doch leider wird bei einem fiesen Streich an die uncoolsten Schüler Kayla erwischt anstelle von Ben. Nun soll s...