Kapitel 30

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Thorin begutachtete mich und erahnte nicht, was mein Plan war. Ich wollte die Gemeinschaft von Sirenia in Sicherheit wissen, deswegen würde ich in jener Nacht alleine zu den Gewässer von Esgaroth gehen und mich gefangen nehmen lassen. Auch wenn ich nicht lebendig raus kommen würde, so konnte man mir nicht nachsagen, dass ich es nicht versucht hätte. Ich hatte die Aufgabe für mich beschlossen und so feierte ich dennoch mit den anderen Zwerge mit.

Zwar war keinem nach Feiern zu Mute, da Fili noch immer verschwunden war. Ich machte mir große Sorgen, dass ihm etwas passiert sei. Ich hatte ihn noch nie so wütend und gnadenlos gesehen. Als es endlich Mitternacht war, schlich ich mich heimlich still und leise aus der Geheimtür hinaus, den ich mit Sirenia einst gefunden hatte. Seither glaubte ich daran, dass es ihn auch wirklich gab. Die massive Steintafel schloss sich wieder und von ihr war nichts mehr zu erkennen.

Mein Weg führte nun an den großen Zwergen hinab und war erleichtert als ich feststellte, dass mir niemand gefolgt war. Wenn Sirenia noch am Leben war, so wollte ich ihr noch etwas Wichtiges sagen? Und wenn sie es nicht erwidern konnte, so möchte ich sterben. Nicht, dass sich das Schicksal wiederholen würde. Meine Füße trugen mich hinab und am Ufer der See wartete ich. Als ich hinter mir eine weibliche Stimme erhörte, die ich nie zuvor gehört hatte.

Neugierig wandte ich mich um und sah eine wunderschöne halbbekleidete Frau. Ihre Haut war makellos und ihre Bekleidung wehten wie Samt leicht und beruhigend im Nachtwind.

„Was sucht ihr hier? Die Stadt ist schon lange nicht mehr."

Im Augenblick fiel mir nicht mehr ein, warum ich hier war. Anscheinend sah sie mir das an und kam zu mir. Lächelnd beäugte sie mich. Ich hatte direkten Blick auf ihre wohlgeformten Brüste. Und ihre langen Beine waren auch ein echter Hingucker.

„Wie heißt du?"
„Kili und du?"
„Mein Name ist Lani, schön dich kennen zu lernen. Gefällt dir was du siehst?"

Sie hatte meine Blicke auf ihren Körper bemerkt, während ich etwas zurückwich, kam sie mir näher. Ich blieb abrupt stehen wie ich merkte, dass ich mit einen Fuß im See stand.

„Willst du heute Abend meine Begleitung sein?"
„Für was?"
„Für die alljährlichen Wasserspiele."
„Wen sie es wünschen, My Lady."

Lani nickte zufrieden und drang mich immer mehr ins Wasser. Als sie mich untertauchte, dachte ich, dass ich an Sauerstoffmangel drohte zu sterben. Doch es war anders, ich konnte normal atmen als wäre Lani ein Art Schutzschild für mich. Sie brachte mich in das Wasserschloss. Sie hielt meine Hand und bemerkte wie meine Kleidung sich änderte. Ich hörte überall Lachen und festliche Stimmung. Wir wurden bereits erwartet und höflich in Empfang genommen.

All die weiblichen Blicke saßen auf die meinen. Ich schluckte und musterte all die reizende Damenwelt von dieser Wasserwelt. Lani zog mich an ihnen vorbei und platzierte sich in die Loge.

„Verzeiht, die Blicke, aber sie haben alle noch keinen so wunderschönen Jungen wie dich gesehen." klärte sie mich auf.

Ihre Haare waren blond und ihre Augen waren in einem sanften Blau gehüllt. Dieses Blau hatte mich in den Bann gezogen und das schneller wie ich denken konnte. Sie blickte mich liebend an und strich mit ihren zarten Zeigefinger über meine bedeckte Brust.

„Was sind die Wasserspiele?"
„Da kommen ab und zu paar Gaukler vor, die sich auf amüsante Weise vorstellen werden. Eine Art verrückter Auftritt.

Lächelnd hatte ich nur Augen für diese Lady. Ich wusste nicht, was mich so schnell an ihr gebunden hatte. Es machte mir innerlich doch etwas Sorgen weil ich eigentlich nicht hier sein sollte. Ich hatte das Gefühl, etwas Entscheidendes vergessen zu haben. Wir saßen einige Stunden auf diese Plätze, während sich die anderen köstlich darüber lachten wie die Gefangenen sich zum Deppen machten, so langweilte ich mich etwas. Ich wusste nicht, warum ich lachen sollte? Auch hier hatte ich den Gedanken, dass ich ebenso da unten hätte stehen können.

Verdammt, was war hier eigentlich los?

„Findest du das etwa nicht zum Lachen?" wollte Lani wissen.
„Nicht im geringsten, muss ich zugeben."
„Ich bitte vielmals um Geduld. Meisterin möchte immer das Beste zum Schluss haben."

Ich setzte mich zurück und besah einige Leute, die vor mir saßen. Als ich ein bekannten Blick in meine Richtung wieder erkannte. Gandalf? Was suchte der hier? Verzweifelt sah ich ihn irritiert an, während er nur die Schultern hob und mich vor irgendetwas warnen wollte. Er sah mich musternd an und verstand, dass ich ihn nicht folgen konnte.

Allerdings verstand ich als auch er als Gaukler mit Fesseln an den Beinen auf die Bühne kam. Nun sah ich auf und sah mir die Bühne an. Diese schwamm über dem Wasser, sodass jeder Probleme mit dem Gleichgewicht kam. Die Bretter für die Bühnen waren nicht sehr lang und auch nicht allzu breit. Auch waren die Bretter weniger dick.

„Die Farben waren im Konflikt als die Flammen in den Wolken loderten."

Die Worte die Gandalf äußerte, waren für die Leute hier anscheinend sehr belustigend. Aber ich hatte das Gefühl, dass da etwas zwischen den Zeilen vorschimmern sollten. Er versteckte seine Lösungen immer hinter Rätsel, dass war mir schon von der letzten Reise bekannt. Auch nun fiel mir ein, wo er all die Jahre lang verkrochen war.

Er war ein Gefangener der Wassergöttin, lächelnd musste ich zugeben, dass diese Ironie etwas an sich hatte. Lani bemerkte mein Lächeln und war sichtlich froh, dass ich mich doch noch dazu beschlossen hatte, darüber zu lachen.

In jenem Augenblick als Gandalf von der Bühne ging, wurden die Bretter aus dem Wasser gezogen. Ich schluckte, während Lani aufstand und mich zu mitkommen bewegte. Sie nahm meine Hand und lächelte mich sanft an. In jeder Sekunde wie wir durch die Tür gehen wollten, sah ich eine riesige Muschel aus dem Wasser, die auf dieser Oberfläche herumschwamm.

Die Klappe ging langsam auf und in ihr drin war keineswegs eine Perle von unvorstellbaren Wert, sondern...

Die Tochter des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt