Kapitel 32

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* Sirenias Sicht *

Ich konnte gar nicht sagen, wie glücklich ich war nicht mit irgendjemanden in einen der verlassenen Zellen untergekommen zu sein, sondern, dass es Kili war. Ich versank mich in jenem Moment in seine braunen Augen und doch hoffte ich innerlich, dass ich nicht allzu Übel für seine Position war. Schließlich war er ein Zwergenprinz und ich eine Elbenprinzessin.

Sein Gesicht kam meinen verdammt nah, doch kurz davor hielt er inne. Seine Arme stützen sich neben meinem Kopf und ich sah aus dem Augenwinkel, dass er diese Position ungern behielt.

„Ich muss dir etwas Wichtiges sagen. Ich kann damit nicht mehr leben ohne das du es weißt. Bitte, hass mich danach nicht, nur weil ich es dir sagen musste."

Ich wartete erwartungsvoll auf seine Worte. In dieser Zeit spürte ich auch sein nervösen Atem auf meiner Haut.

„Sirenia, Amralime."

Mein Kopf drehte sich kurz von ihm weg um ihn später fragend anzusehen. Ich brauchte diese Kürze um die Bedeutung herauszufinden und das von selbst.

„Ich weiß nicht, was du meinst."
„Ich denke schon, dass du es tust."

Seine Augen finden das Lodern an und ich begriff nun, was er mir sagen wollte. Es war zwergisch und ich hatte es nur einmal gelesen. Meine Mutter hatte einst diese Worte in ihrem Buch über Zwergen hineingeschrieben. Nun endlich verstand ich die Bedeutung, worauf meine Mutter so lange darauf gewartet hatte. Ich hatte sie einst genervt, doch sie wank immer wieder mit einem Lächeln ab.

Unsere Lippen berührten sich, nachdem ich den Abstand überbrückt hatte. Er war zuvorkommend und immer auf das Bedacht, wie er handelte aber nur wenn es um Frauen ging. Im Kampf war er wild und ohne Plan. Ich lächelte in den Kuss hinein und legte meine geschundenen Hände auf seine Wangen und bat ihn somit, dass er sich auf mich legen konnte.

Unsere Lippen bewegten sich einheitlich und ich hatte das Gefühl, dass ich diese Lippen schon einmal gespürt hatte. Konnte das sein? Konnten die Erinnerungen an jenem Abend endlich zu mir zurückkehren? Nach zwei Jahren füllten sich die Löcher in meinem Kopf an jenem Abend. Glücklich fuhr ich in seinen braunen Haare und drückte ihn sanfter zu mir hinunter. Die Zeit versank in diesem Kuss und all das Hier und Jetzt verblasste, während wir immer mehr in eine Art Traumwelt abdrifteten.

Wir lösten uns einen Millimeter voneinander. Ich öffnete langsam die Augen und blickte in die seine. Ich lächelte ihn freudig an und küsste ihn abermals leidenschaftlich. Er fing in den Kuss hinein zu lächeln und legte sich enger auf mich.Genüsslich knabberte er an meiner Unterlippe und hielt seine Arme noch immer felsenfest neben meinen Kopf. Verdammt, ich war gerade auf den Weg mich wirklich in ihn zu verlieben. Ich verliebte mich in den Bruder meiner Liebe. Wie soll ich das je meinem Herzen und Verstand bei bringen? Sie werden ewiglich um ihre Macht kämpfen.

Ich war nur eine Prinzessin, die lieben wollte und nun zwei Zwergprinzen zur Auswahl hatte. Oder hatte ich je eine Auswahl gehabt? War es doch das Schicksal, welches mich zu ihm locken wollte? Es war mir jedenfalls in jenem Moment egal, denn mein Herz stand in Flammen und mein Verstand wirkte mit heißen Fantasien mit. Der Kuss war der wohl intensivste den ich je hatte und doch kam das schlechte Gewissen gegenüber Fili immer wieder durch.

Mein Kopf dachte an die aufkommende Katastrophe, aber ich wusste, dass ich davon fliegen könnte, wenn es soweit war. Ich würde keinen Menschen, keinen Elben, keinen Hobbit und auf keinen Fall einen Zwerg wegen mir sterben lassen.

„Kili?"

Er löste sich einen Millimeter von mir und öffnete langsam die Augen. Er traute meine ruhige Stimme nicht. Als ich nun endlich wieder in seine braunen Augen blicken durfte.

„Le melin."

Sein Gesichtsausdruck wandelte sich rasch von fragend auf überrascht.

„Meinst du das wirklich?"
„Im Begriff... Oder im Kommen...Anfangs..."

Er konnte mein Gestotter nicht mehr anhören und legte seine Lippen wieder auf meine. Der Kuss intensivierte sich als unsere Zungen miteinander spielten. Wieder vergaßen wir die Zeit um uns herum und die Leere, die uns umgab. Wir entflohen gemeinsam aus dieser Dunkelheit auf eine Wiese, die sanft roch und die Sonne, die freudig hinunter schien.

Die Tochter des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt