Kapitel 15

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Unser Einsatz war... ähm... ja... ich wage es nicht auszusprechen... dem Verlierer eine gute Nacht bescheren. Was wohl zur Folge hatte, dass ich betrunken war und nicht mehr Herr meiner Lage war. Natürlich hatten Bofur und ich etwas miteinander, weil auch er schon zwar nicht so hart wie ich aber leicht angetrunken war. Ich hätte damals gelacht, wenn einer der männlichen Wesen verloren und gewonnen hätte, aber das Schicksal war wohl nicht auf meiner Seite. Zwar hatte Bofur noch zu mir gesagt, dass ich das nicht machen musste, aber als ich am nächsten Morgen aufgewacht war, hatte ich viele kleinere Erinnerungslücken, die mir bis nun wohl fehlten.

„Ich war damals betrunken, Fili. Du hättest einfach mit mir reden sollen anstatt mich eine Zeit lang zu ignorieren."
„Wie gesagt, hätte ich davon gewusst, was ihr im Bierkeller abgezogen habt..."
„Was hättest du dann?"
„Ich hätte freiweg mitgemacht."

Leise lachte ich auf und schüttelte unglaublich ungläubig den Kopf. Wir schlichen uns leise in mein Zimmer und setzten uns auf den Boden neben dem Bett.

„Ich hätte mit Sicherheit gewonnen und dann wäre es nie zu deinem ersten Mal gekommen."
„Aber irgendwann wäre es gekommen?"
„Aber daran hättest du dich wenigstens erinnern können und hättest du dein erstes Mal wirklich mit Bofur gewollt?"
„Er ist ein feiner Kerl. Es hätte mich schlimmer treffen können. Außerdem war mein erstes Mal nicht mit ihm."
„Stimmt, ich wäre wahnsinnig sauer gewesen, wenn du es mit Kili getrieben hättest."

Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. Seine Wortwahl klang abwertend und ziemlich verärgert.

„Ich will nicht wissen, was du auf deinen Reisen abgezogen hast!" hauchte ich ihn bedrohlich hin.
„Wenigstens war ich nie betrunken als ich es getan hatte."
„Fiiiliii!"
„Hattest du etwa mal was mit meinem jüngeren Bruder?"
„Neiiin."
„Wieso glaub ich dir das nicht?"
„Auch wenn Kili hübsch und pfiffig ist, möchte ich nicht behaupten, dass er es war der meine Jungfräulichkeit bekommen hätte."

Bei jedem anderen wäre es mir peinlich gewesen über dieses Thema zu sprechen. Doch Fili war anders, er nahm es hin und durchlöcherte mich nicht. Manchmal jedenfalls.

„Ich erinnere dich nur an Weihnachten vor vier Jahren."

Ich legte meine Hände auf sein angewinkeltes Knie und lächelte munter.

„Wir mussten Wache halten, während die anderen die stille Nacht ausklingen ließen."
„Und erinnerst du dich, als wir auf sehr komische Ideen gekommen sind?"

Stocksteif starrte er auf mich und öffnete kurz seinen Mund um ihn glich wieder zu schließen. Er schluckte verheißungsvoll und fing leicht das lächeln an.

„Stimmt, da war mal was."
„Vielleicht war diese Nacht der ausschlaggebende Punkt, dass wir uns näher kommen würden."

Wir wollten gerade auflachen als wir das Klopfen an der Tür wahrnahmen. Vorsichtig liefen wir wieder an die Tür, da wir dachten, dass diese Dagnire wieder hergekommen waren. Anscheinend waren sie wirklich von der Aufgabe angetan, mich auszulöschen. Fili nahm sein Schwert aus der Scheide und beförderte mich mit einer Armbewegung hinter ihn. Er öffnete die Tür und lugte durch den Spalt hinaus. Seine Miene veränderte sich schlagartig von verachtungsvoll in irritiert.

Die Tochter des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt