Kapitel 14

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Ich öffnete meine Augen ein drittes Mal und blickte in ein sorgenvolles Gesicht. Mein Kopf lag auf dem Schoss eines mir bekannten Zwerges. Abrupt setzte ich mich auf und spürte gleich darauf Schmerzen in meinem Halsbereich. Zum einen wollte ich nicht, dass er mich noch länger ertragen hätte müssen und zum anderen wollte ich ihn nicht sehen, weil mein Herz einfach nur schmerzhaft pochte, wenn ich in seine Augen sah.

„Was wollten die Kreaturen von dir?"
„Das waren Dagnire. Sie spionierten mich schon lange aus um mich nachts im Schlaf zu töten, doch ich konnte wieder nicht schlafen und daher hatten sie mich erwischt. Nichts, was andere wahrscheinlich auch wollen. Meinen Tod."
„Hinterhältiger wie Orks."

Kurz nickte ich und stellte mich wieder auf meine zwei Beinen.

„Was ist nur los mit dir? Seit wir hier angekommen sind, distanzierst du dich von mir."
„Werde glücklich!"

Meine Stimme klang hart und es sollte sich so anhören, damit er wusste, dass ich ihm nicht im Weg stehen wollte. Meine Schritte entfernten sich von ihm als ich merkte, dass ich an der Hand gehalten wurde.

„Mit wem soll ich glücklich werden?"
„Meinst du, ich sehe die Blicke nicht, die du Tilda hinwirfst? Denkst du wirklich, ich bin so dumm und naiv, dass ich auf einen Zwerg hereinfalle, der eine andere mehr möchte wie mich?"
„Was meinst du damit? Klar, schaue ich Tilda an, aber nur weil ich nicht unhöflich sein möchte. Sie gehört zu unserer Gemeinschaft, Sirenia. Wieso denkst du so schlecht von mir? Ich bin ein Zwerg, der nicht immer liebevoll zu anderen war, dennoch würde ich dich nie anlügen."
„Weiß nicht, weil du nur mitgegangen bist, weil ich dich darum gebeten hatte."
„Meinst du, ich wäre im Erebor geblieben?"

Ich sah traurig hinunter auf den Boden. Ich spürte wie Fili meine Hand los ließ.

„Du denkst es wirklich?"

Seufzend sackte ich kaum merklich meine Schultern ein.

„Sirenia, sieh mir in die Augen und sag, dass du das nicht von mir denkst?"

Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich war einfach zu schwach um ihn diese Worte ins Gesicht zu sagen. Fili konnte nicht länger warten und wirbelte mich um, sodass wir uns in die Augen sehen konnten. Er wischte mir sanft die Tränen aus dem Gesicht und lächelte wissend.

„Ich liebe Tilda nicht und ich werde sie nie so sehr begehren wie dich. Sei nicht weiter eifersüchtig. Ich hatte dir einst auch keine Szene gemacht als ich dich mit Bofur in einem Bett erwischt hatte."
„Du hast waaas?" fragte ich ihn entsetzt.
„Wir wollten gemeinsam zum Essen gehen, da 'Durinsfest' war und..."
„Ich weiß schon, was an jenem Tag war, aber wieso hast du nie was davon gesagt?"
„Weil ich dich nicht unglücklich sehen wollte. Ich hatte doch die Blicke zwischen euch einige Zeit davor gesehen."

Nun verstand ich auch seine damalige Distanz zu mir. Seit diesem Zwischenfall hatte er kaum noch ein Wort mit mir geredet, doch es legte sich als er merkte, dass Bofur und ich kaum noch etwas machten. Bofur und ich hatten uns zum Trinken im Bierkeller der Zwerge getroffen. Natürlich waren wir nicht alleine, den Kili, Ori, Gloin und noch zwei andere aus dem Königreich waren dabei gewesen.

Wir tranken um die Wette, denn unsere Aufgabe war, jeweils ein Fass leer zu trinken. Unser Einsatz war...

Die Tochter des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt