Kapitel 2

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„... der Bruder von Smaug. Du hast dich doch immer gefragt, warum du dich kurz in ein Drachen verwandeln kannst?"

Mein Kopf nickte von selbst.

„Der Arkenstein ist nicht der Grund dafür, denn die Macht von diesem Stein kann nicht weitervererbt werden. Du hast die Macht durch mich erlangt und somit bist du eine Halbelbin und ein halber Drache. Mein Kind, du solltest auch wissen, dass ich es niemanden gesagt hatte, weil ich denke, du kennst die Ansichten von deinem werten Großvater."

Lächelnd senkte ich meinen Kopf um ihm zu zeigen, dass er in diesen Dingen recht behielt.

„Aber nun, sollten wir zu deiner Aufgabe kommen. Ich hab nicht mehr allzu viel Zeit, schließlich kann ich nur alle zwanzig Jahre mit Lebenden Kontakt aufbauen und die sind wohl nun abgelaufen. Meine geliebte Tochter, ich möchte dir etwas erzählen..."

Ich spürte, dass sich jemand neben mir setzte und seine kühle Hand auf meinen Schoss legte.

„Einst war Mittelerde nur eine reinste Einöde. Eine Einöde, die mit dem Land vor diesem Berg niemals geschildert werden hätte können. Kein Leben. Keine Luft. Nicht einmal ein Baum. Es war einfach eine kahle Wüste. Jedoch kamen aus einem feinen Riss vier Drachen. Vier Drachen, die je vier Elemente besaßen. Zunächst waren sie vereint und erschufen die Welt von Mittelerde."

„Aurelie - so nannte man den Luftdrache - erschuf, die lebenswichtige Luft, die wir täglich einatmeten, die täglich Sauerstoff für jedes Lebenswesen bereit hielt. Schließlich konnte auch kein Säugetier ohne Sauerstoff auskommen. Nicht einmal die Pflanzen unserer Welt wären aufgeblüht, sondern wären sofort abgestorben."

„Aurelia war es auch, die die Lichtwesen im ersten Zeitalter erschuf, angefangen mit den vierzehn Valars: Manwe - Herr der Winde, Vaire - Herrin der Webkünste, Mandos - der Richter, Lorien - Meister der Wünsche, Nienna - Herrin der Trauer und des Mitleids, Este - Gabe der Mitleid, Geduld und Weisheit, Orome - der große Jäger, Vana - die Ewigjunge, Yavanna - Spenderin der Früchte, Nessa - wird oft mit Hirsche verbunden, Tulkas - der Tapfere, Aule - Herr der Rohstoffe und der Schmiedekunst, Ulmo - Herr des Wassers und Varda - die Erhabene."

„Wie du sicher festgestellt hast, hatte sie dadurch auch viel Einfluss durch ihre Schwestern. Aurelie, nannte man auch die Goldene, da sie die Älteste und die Erfahrene war, wenn sie sterben würde, wäre es der Untergang unserer Welt."
„Wie nannte man die anderen Schwestern?"
„Nisha war das Element Wasser. Sie hat auch die Halblinge in die Welt berufen, da sie selbst klein und fein war. Natürlich sieht sie in den Büchern viel schöner aus wie diese Geschöpfe. Anatoli war die Erde. Sie hatte einst die sterblichen Wesen vor den Zwergen erschaffen. Man sagte ihr auch nach, dass sie die erste Frau von Durin, den Unsterblichen war. Leyla war das Feuer und mit ihr kamen auch die Magischen Wesen auf Mittelerde, wie Zauberer, Hautwechsler und Drachen."

„Jeder von ihnen hatte einen eigenen Valar als Handlanger, die die Abläufe ihrer Meisterinnen verstanden. Manwe war der Herr des Westens, der Winde und der Wolken. Er herrschte über alle Hüter von Mittelerde. Er gehörte zu Aurelie. Sein Bruder Melkor stattdessen war einer der ersten bösen Wesen, die man auf die Welt brachte, denn dieser erschuf die Orks und die viel schrecklicheren Dinge in der Geschichte."

„Ulmo - Herr des Wassers gehörte einst zu seiner Meisterin Nisha. Aule - Herr der Rohstoffe und der Schmiedekünste unterstützte Anatoli bei ihrer Arbeit. Während Varda - die Erhabene mit Leyla zusammen arbeitete. Unter ihrer Leitung erschufen die Valar und Valier die weiteren Formen der Lebewesen, die nun in Mittelerde hausen. Doch..."

„...mit der Zeit fanden sie keinen Gefallen mehr daran miteinander zu arbeiten, da Melkor sie gegenseitig ausgespielt hatte. Sie wollten ihre eigene Welt erschaffen und konzentrierten sich nur noch auf diese. Zuerst zog Aurelie mit Manwe aus den dürren Heiden und verzogen sich in den heutigen Wald: Lothlorien. Daraufhin folgte Nisha und Ulmo diese zogen in das Meer um Mittelerde. Und zu guter Letzt ging Anatoli - die Vernünftige von allen mit ihren Berater Aule in die Landschaften in denen heute Berge standen. Nur Leyla blieb in den dürren Heiden und erschuf die Welt der magischen Wesen."
„Aber ich verstehe nicht, wieso ich sie aufhalten könnte?"
„Sirenia, du bist eine Elbin und auch ein Drache. Du wirst Gehör bei Aurelie und Leyla finden, den beide hatten eine tiefere Bindung miteinander. Ich habe es dir erzählt, damit du weißt, dass du zu erst zu ihnen gehen musst, bevor du Gehör bei den anderen bekommst. Es wird dadurch ein Krieg von erstaunlichem Maß stattfinden, doch nur du schaffst es mit deiner Gemeinschaft. Aber bevor du zu ihnen gelangen solltest, musst du erst Melkor im Kampfe schlagen.

Ich schluchze hörbar auf und sah auf die Stelle, die von meinem Vater besetzt war.

„Ich hab aber keine Kampferfahrung?"
„Du bist die Tochter von Emilia und mir, dir wurde das alles schon in die Wiege gelegt. Aber nun gehe und ziehe bald los."

Meine Stimme blieb leise und ich wandte mich zum Gehen, doch bevor ich herausging, sah ich mich noch mal nach meinem Vater um, doch er war verschwunden. Wie sollte ich nur diese Aufgabe meistern? Wie sollte ich vier Götter wieder zu Vernunft bringen? Ich war doch nur eine kleine Elbin... Nein, halbes Lichtwesen und halb magisches Wesen. Kaum hatte ich den Raum verlassen, schon hörte ich ein Knacken von der Tür und verschlossen war sie.

Die Tochter des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt