Kapitel 35

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„An einigen Tagen fühle ich mich innerlich zerbrochen, aber ich hätte es nicht zugegeben. Manchmal will ich mich einfach verstecken, denn ich wollte nie, dass es zu so einer Schlacht kam. Nur weil ich darauf gehofft hatte, dass meine Schwestern und ich immer gemeinsam auf dieser Welt leben konnten."

Aurelie sah mich nun an und kam auf mich zu.

„Und wenn ichan jenem Tag falle, so komme zu mir und ich werde dir all das überreichen, was du für deine Taten brauchst."
„Aber wie? Ich hatte nicht mal die viertel Ausbildung geschafft?"
„Es braucht nicht immer eine Ausbildung, Sirenia, Prinzessin von Düsterwald, Tochter des Arkensteins, Erbe von Aurelie."

Ich sah hinter Aurelie und sah nun, denjenigen, den ich am meisten vermissen würde. Und wenn auch der Abschied schwer fallen würde, dann möchte ich mein Teil dazubeitragen, dass sie davon verschont wurden.

„Aurelie, würdest du mir sagen, dass ich falsch lag? Würdest du mir helfen zu verstehen, was da draußen vor sich ging? Würdest du auf mich hinunter blicken und wissen, dass du das Wesen erschaffen hast?"

Die Blondhaarige lächelte kurz auf und nickte bestimmend. Ich drehte mich wieder zu der Situation und merkte, dass die Elben los rannten, als meine Füße mich über die Schwelle trugen. Dicht gefolgt von Aurelie und Leyla, die in jenem Moment Unterstützung von den Ruinuren bekamen. Im Himmel bildeten sich engelshafte Wolken, die weiß durch die Schwärze flogen. In ihnen erkannte ich, Pfeil und Bogen, die sie auf die Arme vor uns schossen.

„Was sind das?"
„Das sind meine Leibwachen. Gwilith heißen sie."
„Wie passend gewählt." lobte ich Aurelie.

Hinter uns kamen nun die Zwerge aus dem Erebor und hinterließen ihr Königreich. Aurelie, Leyla und ich stürmten an die Sturmspitze, bevor die Nisha und Anatoli ankamen, formierten sich die Zwerge, Menschen, Elben und Ruinure in getrennte Gruppen.

„Schwester, wie schön euch wieder zu sehen." kam es von Anatoli.
„Deine Worte kannst du dir sparen. Wolltest du all das hier? Wolltest du uns sterben lassen?"
„Keineswegs, es war dein Plan, denn ich versuchte zu manipulieren, damit wir noch etwas länger hier verweilen konnten."
„So war es nicht ausgelegt, wir wussten alle, dass wir nicht ewig leben könnten."

Nun mischte sich Leyla ein und sah ihre Schwestern an. Ihre Augen schlossen sich zu Schlitze und auch. Seufzend trat ich hinter den Göttinnen hervor und sah ihn überraschte Gesichter.

„Wie konntest du?" brach Anatoli ab.

In jenem Moment lief Kili von der rechten und Gandalf von der linken Seite auf mich zu. Sie stellten sich jeweils neben Leyla oder Aurelie.

„Ich verstehe." knurrte die Erde heuchelnd.

Sie wandte sich von uns weg und schritt auf ihre Untergebenen zu. Aurelie und Leyla blickten Nisha erwartungsvoll an, die noch immer da stand und uns bewundern schien. Schwach lächelte sie auf und folgte Anatoli, da ihr einfiel, dass sie geschworen hatte, dass sie niemals zurück kehren könnte. Als die zwei Göttinnen aus der Sichtweite waren, hörte ich noch...

„Was von meiner Hand erschaffen wurde, werde ich für meine Zwecke einnehmen."

Kaum hatte Anatoli das ausgesprochen, liefen vereinzelt Zwerge aus den Reihen und wurden magisch angezogen. Auch wurde Bilbo und einzelne Menschen von den Bann der Erde und des Wassers hinüber gezogen. Verzweifelt sah Bilbo und Tilda mich an, während ich mich einfach vor ihnen hinstellte, sodass der Magie an mir abprallte.

„Reiht euch wieder ein?" befahl ich ihnen.

Sie nickten dankbar und liefen wieder zurück. Kili nahm nun neben mir Platz und auch Fili stellte sich neben mir. Alle Zwerge aus Durins Volk sahen mich an und verbeugten sich vor mir. All die anderen Königreiche wichen zu ihrer Schöpferin. Seufzend blickte ich Thorin an und schließlich zum Hauttor zu blicken. Traurig sank ich mein Gesicht. Kili hob mein Gesicht an und strahlte mich mit seinem typischen Lächeln an.

„Amralime, vergiss das nicht."
„Le melin, Kili."
„Ich werde an deiner Seite kämpfen bis mein Herz aufhört zu schlagen."

Ich hob mein Kopf, wischte mir Tränen ab und hob meine Elbenklinge. Hinter mir ertönten kämpferische Geräusche aus Jubel und Angriff. Ich erhaschte ein Blick hinter Thorins Männer, die hatten ihre Waffen in Richtung Himmel gerichtet und sprachen:

„Imrid Amrad ursul."

Dies hieß wohl so viel wie: 'Möget ihr Brennen in Drachenfeuer.' Ich hatte diese Worte schon einst von Thorin gehört als ich am Thronsaal vorbeischlich, damit ich zu meiner Mutter konnte. Ich war in jener Zeit heimlich im Wald und hatte das spezielle Kraut gesucht und auch gefunden. Als die Elben nun auch für eine Schlacht bereit waren, hörte ich auch ein einstimmigen Satz, den ich nur zu kannte:

„Noro mi maw pale teliâdhys!"

Es hieß so viel wie 'Geht in den Dreck, wo ihr hingehört'. Belustigt nickte ich ihnen zu und wandte mich zu unseren Gegnern.

„Thorin?"

Ich lächelte ihn auffordernd an und auch er verstand. Er stellte sich zu mir und blickte die Meute vor uns an.

„ishkh khakfe andu null auf euch und das eurer Kreaturen."

Die Tochter des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt