Kapitel 4

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Ich stand auf und atmete noch einmal herzlich ein, bevor ich mit den nächsten Ausatmer mich in Richtung Zimmer ging. Wie soll ich überhaupt etwas finden, was nicht gefunden werden möchte? Wohin sollte ich wahrlich als Erstes? Wenn ich zu Anatoli oder Nisha gehe, werden sie mich sicherlich nicht Ernst nehmen und mich gefangen nehmen. Wenn ich jedoch zu Leyla oder Aurelie gehe, dann habe ich zwar eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass meine Worte Richtigkeit finden aber dennoch würde alles auf ein Krieg hinaus laufen.

Könnte ich Mittelerde das je antun, nur weil ich meine Mutter wieder haben möchte? Und wieso wollte mein Vater nicht wieder auf Erden zurück kommen? Ich muss einfach Lösungen auf all meine Fragen finden. In meinem Zimmer angekommen, seufzte ich und ließ mich vor meinen Spiegel plumpsen. Meine Haare waren seit vielen Jahren schon braun von der Dunkelheit, da ich es nicht sehen wollte wie die Sonne und der Mond schien. Meine Mutter hatte mir so viele schöne Geschichten einst darüber erzählt, dass ich es mir selbst verwehrt hatte. Ich konnte nicht sehen, wie all die Leute in Thal ihr Leben lebten, während einige in diesem Berg einfach noch nicht damit klar kamen, dass eine Frohnatur von uns gegangen war.

Ich wurde durch das Klopfen an meiner Tür aus meinen Gerissen und ich wusste, dass es nur einer sein konnte.

„Herein!"

Die Tür öffnete sich und ein lächelnder Balin kam herein.

„Du bist schon wach?" fragte er irritiert.
„Ich konnte nicht schlafen."
„Kann ich mir vorstellen, schließlich ist heute kein alltäglicher Morgen."

Er kam auf mich zu und strich mir durch das verzottelte Haare.

„Die Farbe deiner Haare steht dir genauso wie das Blonde."
„Danke."

Der Ältere nahm meine Bürste und kämmte meine Haare. Er machte dies seit jenem Tag als die Zwerge Erebor zurück erobert hatten. Am Anfang kam er in meine Gemächer, damit er sicher sein konnte, dass ich nicht abgehauen war und lenkte mich von den Gedanken ab. Ich wäre niemals abgehauen und das wusste er, dennoch musste er jeden Tag mit Sicherheit mit Schuldgefühle plagen. Auch Thorin hatte seither kaum noch ein Wort darüber verloren und was mit Kili war, würde ich sowieso nie herausfinden. Sie hingen einfach viel zu sehr an Emilia um sie einfach zu vergessen.

„Balin, ich möchte heute gerne Bilbo besuchen gehen."

Der weiße Zwerg sah auf und kämmte meine braunen Haare weiter. Ich seufzte missmutig auf und blickte ihn mit meinen Hundeblick an.

„Aber Prinzessin?"
„Ach, bitte, außerdem muss einer von euch mit, weil ich selbst den Weg nicht kenne!"
„Ich werde unseren König fragen, wenn es deine einziger Wunsch ist."
„Danke, Balin.

Lächelnd sah er meine glatten Haare an.

„Wie willst du heute deine Haare haben?" fragte er nach.
„Wir lassen es heute mal so!" lächelte ich ihn dankbar an.

Er nickte, gab mir noch ein sanften Kuss auf meinem Kopf und sah mich amüsiert an.

„Wahrlich, die Farbe macht einen anderen Charakter aus dir."
„Aber, Balin, ich finde Sirenia würde auch braun stehen. Jetzt haben wir auch einmal ein passenden Vergleich."
„Ach, Fili, ihr würde auch blonde stehen." kam es nun von Balin.
„Ey, wenn ihr weiter über meine Haare diskutiert, dann lasse ich sie mir abschneiden und schenk sie euch."

Die Tochter des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt