Kapitel 13

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Ich öffnete meine Augen und schloss diese ruckartig wieder. Die Schmerzen, die durch die plötzlich aufkommende Helligkeit durch mein Körper fuhr, konnte ich nach einiger Zeit wieder gut ertragen. Ich gewöhnte mich langsam an diese Helligkeit und öffnete meine Augen ein zweites Mal. Blinzelnd beäugte ich meine Umgebung und ich stellte fest, dass ich auf einer verschneiten Brücke lag. Ich hatte noch nie so viel Schnee gesehen wie es hier gab.

Ich stellte mich hin und sah über die Brüstung und nahm die Gegend mit allen Sinnen war. Meine Augen sahen einen großen breiten Fluss, jedoch nicht sehr tief, denn die Steine an der Strömung sahen noch etwas heraus. Ich konnte auch Bäume an diesem Fluss erkennen, die eingeschneit waren und diese hingen sehr weit über das Wasser. Als würden sie sich jederzeit treffen wollen.

Meine Haut nahm den kalten Wind der von vorne kam war. Es schien als würde der Wind mich in dieser Gegend haben wollen. Es schien mir auch, dass ich diese Gegend von irgendwoher kennen musste.

Meine Ohren hörten das Zwitschern von Vögel, die sanft und munter ihr Liedchen trällerten. Sie hörten auch das schnelle fließen des Flusses. Es glich als würde er schneller fließen wollen, damit er nicht einfror.

Meine Nase roch eine noch nie dargestellten Duft. Ich kannte diesen Duft des Winters gar nicht, denn im Düsterwald und im Erebor hatte es nie geschneit, jedoch solange ich darin gelebt hatte.

Ich riss mich von diesem Anblick ab und sah auf den Weg an. Welchen sollte ich folgen? Doch der kalte Wind schob mich in die gegensätzliche Richtung, so wie ich wach geworden war. Meine Füße trugen mich über den knisternden Schnee und ich besah mit großen Augen das Wunderwerk der Natur. Die Sonne schien durch die nackten Bäume und schien durch den Schnee, welche auf die Bäume lag, die den Ast mit vereinzelnden Blätter teilten. Mein Weg führte auf eine kleine Lichtung in diesem Wald. Die Sonne schien durch ein schmales Loch durch die dicht stehenden Bäume.

Auf einmal sah ich ein junges Mädchen mit sonnenblonden Haaren und himmelsblauen Augen. Ihr Körper war schlank. Auch sie trug ihre Bekleidung in grün und braun.

„Du wolltest mit mir sprechen!" sprach das junge Mädchen.

Sie wandte sich nicht um. Ich glaubte, dass sie mit mir sprach, doch so war es nicht. Hinter mir kam eine ebenso schöne Frau hervor. Sie hatte wunderschöne Haare, die im Sonnenschein golden schimmerten. Ihre Augen leuchteten in den Farben eines Bernsteins. Ihre Kleidung hatten die Farbe weiß wie der Schnee auf dem wir standen. Doch auch ihre Haut schien ebenfalls blass zu sein wie einst die Frau auf dem Rabenberg.

„Sehr wohl."

Die ältere Frau stellte sich hinter das junge Mädchen und blickte sie aus gemischten Gefühlen an.

„Manchmal sind Lösungen gar nicht so einfach zu finden. Manchmal ist der Abschied der einzige Ausweg. Doch keiner kann gehen oder etwas zu hinter lassen."

Es war eine kurze Zeit der Stille, die keineswegs lästig war. Es war eine friedliche Stille.

„Wenn die Sonne für dich untergehen wird und es wird der Tag kommen an dem du dich von der Welt verabschiedest, dann wird es an deiner Tochter liegen."

Das junge Mädchen legte ihre Hände auf ihren gewölbten Bauch, den ich erst in jenem Moment erkannte.

„Was liegt an meiner Tochter?"
„Wenn die Zwergenlegende fällt, dann wird nach langer Zeit der Trauer die Drachenlegende erwachen."
„Drachenlegende?" flüsterte die Blondhaarige.
„Und der Schatten des Tages - Wird die Welt in grau umarmen - Und die Sonne wird für den zerbrochenen Stein untergehen."

Die goldene Frau ließ den Wind den Körper des Mädchen in ihre Richtung schauen.

„Manchmal sind Anfänge gar nicht so einfach. Ich hab mich für deine Tochter entschieden. Sie wird in dem Alter von deinem einstigen Verlobten ihre eigene Reise antreten. Am Anfang um dich zum Leben zu erwecken, doch im Laufe ihrer Reise wird ihr klar, dass es höhere Aufgabe für sie gibt. Deine Tochter wird die Schlacht, die grausamer sein würde wie die der fünf Heere vor dem Erebor, entscheiden."
„Also wird sie der Schlüssel zum Sieg sein?"
„Verliert sie in ihrem Kampf, werden all die Wesen die meine Schwestern und ich erschaffen hatten, nicht mehr existieren können. Mittelerde wie wir sie einst kannten, würde nicht mehr existieren. Gewinnt sie jedoch den Kampf gegen Melkor und seine Schattenkämpfer, dann wird sie uns auf dieser Welt ersetzen."
„Und das soll allein mein Kind entscheiden?"
„Würde sie es nicht tun, werden meine Schwestern weiter auf dem Holzweg gehen. Aber bis dahin schütze sie. Deine Tochter darf bis an jenem Tag nichts von uns und der Drachenlegende wissen."

Das junge Mädchen sah die blasse Frau an und seufzte.

„Und wie kommt meine Tochter zu der Ehre?"
„Amrod ist keinesfalls das was er vor deinem Vater scheint."

Mit großen Augen blickte ich die zwei Frauen an und schluckte, da ich erahnte, dass es in diesem Gespräch um mich ging. Ich erkannte das schwangere Mädchen. Emilia. Dann wird die Frau in ihrem Blickfeld Aurelie sein.

Die Tochter des Arkensteins *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt