#24.2 Heiligabend

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In der Vorweihnachtszeit passierten bemerkenswert wenige Dinge, bis auf ihre Küsse, die sich häuften. Hin und wieder besuchte er sie am Abend, trank mit ihr eine Tasse Tee, bei der sie über alles und nichts sprachen, ohne anschließend miteinander zu schlafen. Seltsamerweise küssten sie sich meist zum Abschied, nicht jedoch zur Begrüßung. Draco ließ es immer häufiger durchblicken, dass er sich gern mit Hermine umgab und das streichelte ihre Seele. Unter anderem auch, weil sie bei ihm am wenigsten damit rechnete.

Einen Tag vor Weihnachten hatte er sie für die Mittagspause zu Broomania bestellt. Erwartungsvoll hatte sie das langärmelige Wollkleid angezogen, dass er so gern mochte und war mit zusammengebundenem Haar bei ihm erschienen. In stillen Momenten musterte sie seinen Ring und grinste.

„Hi.", sagte sie, er und Ernie schienen auf sie gewartet zu haben.

„Guten Tag Hermine. Schön, dass du da bist. Draco ist unerträglich.", sagte Ernie, ging vor Draco in Deckung, der ihn nur mit einem Augenrollen bedachte.

„Hallo.", sagte er stattdessen, ging zu ihr und küsste ihre Schläfe. Sein Gesichtsausdruck war angespannt, er winkte Ernie ebenfalls zu sich und so standen sie sich neben der Theke gegenüber. „Heute werden wir den Zauber auflösen."

Hermines Mund öffnete sich überrascht: „Tatsächlich?"

Ein Nicken. Draco griff nach ihrer Hand, gemeinsam gingen sie vor die Tür.

„Wusstest du eigentlich davon?", fragte sie Ernie leise, der auf seine Unterlippe biss.

„Ja. Es war meine Idee."

„So hätte ich dich nicht eingeschätzt.", entgegnete sie, war geschockt von dieser Information. Draco grinste, zog seinen Zauberstab hervor.

„Du kannst ihm später das Fell über die Ohren ziehen.", und dann löste er den Verwechslungszauber mit einer komplizierten Bewegung auf.

Manche Zauberer und Hexen, die auf Höhe des Geschäfts waren, blieben stehen. Irritiert schüttelten sie ihren Kopf, ehe sie ihre Augen aufrissen, Draco verstohlen musterten und hinter vorgehaltener Hand tuschelten. Wahrscheinlich nicht nur darüber, dass er hier an diesem Ort stand und Broomania vertrat, sondern auch darüber, dass er Hermine Grangers Hand hielt.

Bei dem bin ich letzte Woche noch einkaufen gewesen..."

Ich glaube ich brauche doch keine Handschuhe..."

Granger und der? Nie im Leben."

Ich glaube dir nicht, dass er es ist. Er sieht viel älter aus..."

Die Stimmen verstummten, als sie wieder eintraten und die Tür abschlossen. Kurz darauf sahen Passanten durch die Schaufenster und versuchten einen Blick von ihm zu erhaschen.

„Die nächsten Wochen werden sehr anstrengend.", murrte Draco, ließ Hermines Hand los und setzte sich auf das Sofa.

„Es wird vorbeigehen. Du könntest ein paar Gutscheine ausstellen, die ich bei Flourish & Blotts verteile. Vielleicht hilft es, wenn sie glauben ich wäre auf deiner Seite."

„Das hört sich aber sehr hypothetisch an. Du bist doch auf meiner Seite, oder nicht?", scherzte er mit erhobener Augenbraue. „Zumindest warst du das gestern Abend noch als ich-"

„Okay!", rief sie dazwischen, klatschte in ihre Hände. „Ich muss erstmal los. Draco, ich bin am Wochenende bei den Weasleys und Potters eingeladen, um Weihnachten zu feiern. Ich will, dass du mich begleitest."

„Äh..."

„Du wirst nicht widersprechen.", resolut hob sie eine Hand. „Ich sage es dir jetzt, damit du nicht zu lang darüber nachdenken kannst. Ich habe es bei Harry angekündigt und er hat zwar zögerlich zugestimmt, aber es ist in Ordnung."

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