#9. Fänge des Teufels

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„Neidisch?", ihre Stimme kreischte beinahe.

„Du trägst keinen Ring. Also bist du nicht verheiratet. Ich schätze dich nicht so ein, dass du langfristige Beziehungen ohne Heirat führst. Also bist du vermutlich allein. Dein Dasein als einsame Granger frustriert und langweilt dich, aber Theodore und ich haben etwas aufregendes und du stürzt dich darauf, als wäre es eine neue Ausgabe der Witch Weekly."

„Was? I-ich-", sie stolperte einen Schritt zurück, aber seine Hand schnellte zu ihrem Handgelenk, hielt es beinahe sanft. Natürlich hatte er ihr versprochen sich wie ein Gentleman zu verhalten, aber wie konnte er, wenn sie so ungeniert in seinen Privatangelegenheiten herumschnüffelte?

„Du willst Abenteuer? Ich kann das verstehen. Nachdem die Schulzeit für dich ein reines Feuerwerk an Aufmerksamkeit und Spannung gewesen sein muss, verliert das normale Leben an seinem Reiz.", ein gefährliches Lächeln zierte seine Lippen. Er hatte sie da, wo er sie haben wollte. Sie wirkte verunsichert. Überraschenderweise störte es ihn nicht, ihre Haut zu berühren. „Hast du an uns gedacht?", ihre Wangen flammten auf. „Nach solchen unanständigen Gedanken muss man sicher die Unterwäsche wechseln.", säuselte er, näherte sich ihrem steifen Körper.

„Fass mich nicht an.", flüsterte sie, machte jedoch keine Anstalten ihr Handgelenk aus seinen Fingern zu hebeln. Aber er würde ihre Aufforderung nicht ignorieren, immerhin war er kein Tier. Langsam strich sein Daumen über die zarte Haut, dann ließ er sie langsam los.

Die Kerzen im Kronleuchter flackerten leicht, während sie sich lauernd ansahen.

„Doch kein Abenteuer?", er legte so viel Enttäuschung in seine Frage, wie er nur konnte. Dann besah er ihren langärmeligen, dunkelroten Pullover, der vorn in ihrer schwarzen Jeans steckte und die knöchelhohen Lederstiefeletten mit den Schnürsenkeln. Noch immer waren ihre Wangen gerötet, ihr Lippen standen einen Spalt offen, während sie schneller atmete als zuvor.

„Mit der Nummer kommst du nicht durch.", sie schien sich gefasst zu haben. „Du wirst deinen Laden schneller los sein, als du denken kannst. Ich werde dich ausziehen!"

Draco grinste. „Daran habe ich keinen Zweifel."

„Das meine ich nicht!", korrigierte sie hastig. „Lass Theodore zufrieden!"

Er wollte sie noch nicht gehen lassen: „Bietest du dich als Ersatz an?"

„Das glaubst du doch selbst nicht!", ihr ganzes Gesicht machte inzwischen der Glut seiner Zigarette Konkurrenz.

„Doch, ich glaube das.", er nahm ihr die Zigarette ab und hielt sie in seinem Mundwinkel. „Unsere Vergangenheit ist wirklich keine gute. Das gebe ich zu.", und dann bildete sich ein Plan in seinem Kopf, der ihn davor retten konnte, dass sie ihn zurück ins Exil jagte. „Wir könnten allerdings die alten Erinnerungen durch neue ersetzen. Aber ich werde dich nicht anrühren, wenn du es nicht willst."

„Das will ich auch nicht!", polterte sie. Ihre Finger zuckten. Er dachte schon, sie würde ihn schlagen, aber nichts dergleichen geschah.

„Dann werde ich es nicht tun.", er nahm einem tiefen Zug, legte Daumen und Zeigefinger an den Filter und hielt sie neben seinem Kopf. „Aber was ist mit dir?", fragte er, lasziv breitete er seine Arme zu beiden Seiten seines Körpers aus. „Ich halte dich nicht davon ab."

Ihre Gedanken rasten, er spürte es. Sie ließ sich nicht dazu herab ihn an einer anderen Stelle als seinem Gesicht anzusehen. Und es schien sie Beherrschung zu kosten.

Schließlich seufzte sie, schüttelte ihren Kopf fassungslos.

„Ich werde gehen."

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