#19. Ausweglos

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Im Wohnzimmer ihres kleinen Reihenhauses in Cheshunt, innerhalb der Grafschaft Hertfordshire, nördlich von London, befand sich ein Kamin, dessen Sims aus hellem Stein bestand. Das Feuer prasselte vor sich hin, erhellte die Fotos, die darauf standen, leicht.

Sie saß mit angezogenen Knien auf einem dunkelbraunen Ledersofa, das sich davor befand und hielt ein Glas Wein in der Hand. Zwei Wochen. So lang war es her, dass sie sich gesehen und geküsst hatten.

Und langsam wurde sie deshalb wütend, weil er sich nicht meldete. Dabei war es schon immer so, sie war diejenige, die sich melden musste, da er sich nicht traute, oder es nicht wollte oder den Grund dafür nicht sah.

Warum mussten Blaise und Millicent sie auch unterbrechen? Wäre niemand gekommen, hätten sie sich für einen anderen Zeitpunkt verabreden können, aber so war es zu einer unangenehmen Situation geworden.

So ging es ihr seit diesem Abend durch den Kopf. Immer wieder schielte sie unauffällig aus ihrem Wohnzimmerfenster, in der Hoffnung, er würde erscheinen. Natürlich war das nicht der Fall, weil man ihn erst mit einem ganzen Zaun niederschlagen musste, damit er es bemerkte, wenn man etwas von ihm wollte.

Seufzend leerte sie das Glas, stellte es neben sich ab. Was sollte sie nun tun? Es musste etwas passieren, sonst würde sie eingehen.

Aber diese Entscheidung wurde ihr abgenommen, als jemand an der Tür klingelte. Geschockt erhob sie sich, stürmte zur Tür und war ziemlich enttäuscht, als sie Daphne vorfand.

„Oh... Hey.", sagte sie, konnte es nicht verbergen, dass sie auf jemand anderen hoffte.

„Wow, zeig bloß nicht zu viel Begeisterung. Und das, obwohl wir uns seit gefühlten Ewigkeiten nicht getroffen haben!"

„Entschuldige. Komm rein.", erwiderte sie und führte ihre Freundin zum Sofa, auf dem sie nebeneinander Platz nahmen. „Tee?"

„Nein ich... möchte dir etwas erzählen.", begann sie, nestelte an ihrem Rocksaum herum.

„Ach ja? Was denn?", Pansy konnte sich nicht daran erinnern, jemals spannende Neuigkeiten von ihr gehört zu haben, also stellte sie sich darauf ein, ein überraschtes Gesicht zu präsentieren.

„Ich habe eine Beziehung.", sagte sie geradeheraus. Pansy freute sich, musste es nicht einmal vorspielen, weil Daphne so lang allein gewesen war.

„Ist es Theodore?", grinsend sah sie Daphne an, deren Gesicht rot anlief.

„Ich... äh... woher weißt du das?"

„Ich habe gesehen, wie du mit ihm umgehst. Es freut mich, dass es mit euch funktioniert.", fröhlich nahm sie Daphnes feuchte Hand in ihre. „Warum bist du so nervös? Das muss dir wirklich nicht unangenehm sein."

„Na ja... also ich habe eine Beziehung mit Dean und Theodore.", und schon wich sie Pansys Blick aus, blinzelte, presste ihre Lippen unwohl aufeinander. Geschockt klappte Pansys Kiefer nach unten.

„Du gehst mit Theodore und Dean, wie in Dean Thomas? Was?"

„Ja.", sie warf einen verstohlenen Blick auf ihre Freundin, nur um dann zu seufzen. „Sag es schon."

„Was soll ich sagen?", Pansy verlor den Faden. Worum ging es denn eigentlich?

„Dass ich sie nicht mehr alle habe? Was das soll? Warum ich keine Beziehung mit nur einer Person haben kann, wie normale Menschen?"

„Daphne.", sprach sie sie sanft an, worauf sie ihre glänzenden Augen wieder auf Pansy richtete. „Geht es dir gut?"

„Mit Dean und Theo?", fragte sie, schniefte leise, worauf die andere nickte. „Ja."

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