Am nächsten Morgen war etwas anders. Nein, nicht nur etwas, sondern alles.
Hermine war glücklich, die schwarze Leere kleiner, als sie Flourish & Blotts zur geplanten Öffnungszeit betrat. Stille lag zwischen den Regalen, aber sie hörte jemanden im Hinterzimmer, also wollte sie sich bemerkbar machen.
„Guten Morgen! Theodore? Auberlin?", rief sie durch die Verkaufsräume, machte sich daran ihren Umhang zu öffnen. Sie kam an der Tür an und Theodore erschien mit versteinerter Miene. „Oh. Hey, hast du schon die Abrechnung von gestern gesehen? Wir haben mehr Umsatz als sonst zu dieser Zeit gemacht."
„Ja, habe ich gesehen.", antwortete er karg. So kannte sie ihn normalerweise nicht. „Geht es dir gut?"
Was sollte diese Frage? Er hatte sie merkwürdig lauernd gestellt.
„Ja. Wieso?"
„Deshalb.", sagte er, zog Dracos Taschentuch hervor und hielt es ihr entgegen. „Du hast geweint. Was hat er getan?"
„Ich... nichts.", ausweichend drängte sie sich an ihm vorbei, hing ihren Umhang auf und stellte ihre Tasche ab.
„Warum lag es dann hier?"
„Was willst du eigentlich? Du hattest doch eine Affäre mit ihm.", warf sie ihm barsch vor. Er hatte sich zu ihr umgewandt und starrte sie ausdruckslos an.
„Und was macht er dann hier? Ich habe dir gesagt, wie hart es für mich war das zu beenden. Wieso gibst du dich mit ihm ab?"
„Na hör mal. Mit wem ich mich treffe ist immer noch meine Sache.", perplex erwiderte sie seinen Blick, riss ihm schließlich das Taschentuch aus der Hand.
„Was ist aus wir sprechen über alles geworden?", dann ballte er seine Hände zu Fäusten. „Warum tust du mir das an? Ich habe dir gesagt, dass ich es nicht ertragen würde."
„Und ich bin trotzdem ein freier Mensch. Du bist in einer glücklichen Beziehung mit ... irgendwem. Glaube ich. Und ich frage dich doch auch nicht darüber aus.", trotzig verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Sie hatte es in Betracht gezogen, dass er es nicht gut finden würde. Und sie hatte es zu Beginn bedacht, wollte ihn eigentlich nicht derart hintergehen, aber hatte er das nicht auch mit ihr getan?
„Ja, ich habe eine Beziehung. Und wenn du mich danach gefragt hättest, hätte ich dir davon erzählt.", er lehnte sich gegen den Schreibtisch. „Ich will wissen was du mit ihm hast. Wenn du mir nicht die Wahrheit sagen kannst, sollten wir vielleicht auch nicht befreundet sein. Ich meine, was bringt es denn dann noch?"
Unwillkürlich traten Tränen in ihre Augen. Er war ihr wichtig, sehr sogar. Dass sie so nah am Wasser gebaut war kannte sie schon lang nicht mehr von sich. Sie musste diese Freundschaft retten!
„Theo... ich war auch verletzt, als ich von dir und ihm erfahren habe. Ich habe mich hintergangen gefühlt, weil du etwas mit einem Mann hattest, der mich früher beleidigte.", sie schluckte. „Draco hat... keine Ahnung, was er eigentlich vorhatte. Er hat mich oft besucht, mich provoziert und ich habe zurückgeschossen. Wie es schon immer war. Aber es war... irgendwann ist es gekippt. Es war mehr Spaß als Ernst. Und dann... war es aufregend. Ich habe es so sehr vermisst, jemanden zu haben, der mich auf diese Weise berührt und mir das Gefühl gibt... schön zu sein. Und begehrt.", zum ersten Mal gestand sie es sich ein. Zu Beginn war es nicht um seinetwillen, sondern weil sie diese Abenteuer wollte, die er ihr anbot. „Ja, er hat mir vorgeschlagen ihn abends in seinem Laden zu besuchen.", Theodores Kiefer waren fest aufeinandergepresst. „Nachdem du gegangen bist, an diesem Abend... ist noch mehr passiert. Ich habe gelogen."
„Warum?", er sah zutiefst verletzt aus. Noch nie hatte er sie so angesehen und es zerfetzte sie innerlich in Stücke.
„Es war doch gerade erst mit euch vorbei. Ich wollte es dir nicht sagen, weil ich dachte, es würde alles schlimmer machen und ich würde dich komplett verlieren.", erklärte sie kleinlaut. „Außerdem gab es zu diesem Zeitpunkt noch nichts zu sagen, es war nur ein Zwischenfall gewesen. Auf den weitere Zwischenfälle folgten, aber... versteh mich doch! Wir haben uns nur dafür getroffen und kein großes Ding daraus gemacht. Er wollte mich nicht mal küssen!"
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Im Laden nebenan [Dramione]
FanfictionSie stehen trotz einiger Schicksalsschläge mit beiden Beinen im Leben. Das Einzige, das sie sich noch wünschen könnten, wäre eine Beziehung. Aber wer hätte gedacht, dass Liebe schon im Laden nebenan wartet? ~ADVENTSKALENDER~ ~*~ Fandom: Harry Potter...