Nautilus auf Abwegen. Star Wars FF

Kapitel 27 ~ Die Vergangenheit kann Weh tun

Caelum

Da sind wir also nun. Auf dem Rückweg nach Hause. Aber ist es denn noch mein Zuhause? Es ist so viel Zeit vergangen und nicht einmal habe ich mich nach meinem Zuhause gesehnt. Nicht nach meinen Kameraden, nicht nach meiner Einheit, nicht nach der Akademie. Das einzige was ich wirklich vermisse ist Star. Mein treuer Begleiter, der mich schon durch so vieles sicher gebracht hat, vermisse ich wirklich. Aber sonst habe ich dort nichts. Es wartet niemand auf mich und wer weiß wie viel Zeit vergangen sein mag? Selbst wenn die Uhren gleich laufen sollten, so sind wir 10 Monate hier. Das sind 10 Monate die wir in unserer Dimension fehlen.

Seufzend sehe ich hinaus ins Weltall, wo die Sterne als blaue Striche an uns vorbeiziehen. Sie werden mir auch keine Antworten auf meine Fragen geben können, auch wenn ich es mir als Kind immer vorgestellt habe. Es war damals noch alles so einfach, doch jetzt?

Wir haben der Galaxy einen möglich Frieden gebracht, wir können zurück in unsere Heimat, aber etwas in mir ist sich nicht mehr so sicher, ob sie noch meine Heimat ist. Von Florian werde ich Abschied nehmen müssen, denn er wird wieder in die Bodeneinheit eingegliedert und ich zu den Fliegern. Alles neu, alles anders und doch gleich.

Ich wende mich von den Fenstern ab und gehe weiter durch das Schiff. Clone kommen mir entgegen und grüßen mich freundlich und ich grüße natürlich ebenso zurück, doch meine Gedanken sind ganz wo anders. Der Flur ist weiß, steril und trist und doch fühle ich mich hier wohl. Es wird nicht versucht eine Fassade aufrecht zu erhalten, die sowieso schnell bröckeln würde, sondern konfrontiert einem mit der nackten Wahrheit. Man befindet sich eben doch auf einem Militärschiff und nicht auf einem Händler oder Privatem Schiff, welche wohnlicher und angenehmer fürs Auge gestaltet wurden.

Ich weiß schon lange nicht mehr, wo ich mich befinde, doch das ist mir auch egal. Meine Brille hat den gesamten Plan des Schiffes, also werde ich mein Ziel ohne Hilfe erreichen. Dafür müsste ich nur selbst erst einmal wissen was mein Ziel ist. So streife ich einfach nur durch das große Schiff und hänge weiter meinen Gedanken nach. Ob meine Eltern wohl Stolz auf mich wären, wenn sie mich jetzt so sehen würden? Könnten sie mit Fug und Recht behaupten, eine Tochter zu haben auf die man sich Verlassen und die man achten kann? Oder würden sie sich für mich in Grund und Boden schämen?

Auch auf diese Fragen vermag ich keine Antworten zu finden. Letztendlich ist es wie es ist. Ich habe mein möglichstes getan und wenn mir jemand das vorhalten möchte, kann er dies gerne tun. Im nachhinein mögen viele meiner Entscheidung falsch gewesen sein und auch diese die ich im Begriff bin zu tun, könnte sich als der größte Fehler meines Lebens herausstellen, doch im Nachhinein weiß man es immer besser.

Ich weiß nicht warum aber meine Füße haben mich wieder zurück auf die Brücke gebracht, dorthin, wo Florian sich mit den Jedi und der Padawan unterhält. Lachend stehen sie beisammen, wobei Skywalker natürlich das Fliegen übernimmt. Am Start gab es noch eine kleine Auseinandersetzung, mehr eine Diskussion zwischen uns, denn ich lasse mir nur ungern eine gelegenheit entgehen selbst hinterm Steuer zu sitzen, doch würde ich mehr Schaden anrichten, als nützlich sein. So abgelenkt wie ich momentan bin, würde ich es wohl schaffen mit Autopilot nicht da anzukommen, wo ich hin wollte.

So sehe ich lieber nur dabei zu und wünsche mir mein Einmann Flugzeug wieder. Damit konnte ich immerhin im schlimmsten Fall nur mich aus dem Leben schießen. Die vier scheinen sich über etwas angeregt zu unterhalten, denn sobald ich etwas näher komme kann ich sie hören. "und dann sind wir Manöver geflogen, bei denen ich dachte sie seien nicht möglich!" Ah, da erzählt der Herr Eisenberg wohl wie seine erste Flugstunde mit mir gelaufen ist. Schmunzelnd erinnere ich mich daran zurück. Einfache Manöver sind wir geflogen und er hat ein Drama sondergleichen daraus gemacht.