Kapitel 1 ~ Rettungsmission

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Caelum

Die unendliche Weite des Himmels ist vor mir und ich genieße es, nicht mehr an Land fest gekettet zu sein, sondern in meiner treuen F22 Raptor zu sitzen. Ja ich bin nostalgisch und ja, es ist keine original Raptor, aber ein verdammt guter Nachbau und damit immer noch der Schnellste Jäger am Horizont. 

Meine Kameraden, die mich eigentlich empfangen sollten, habe ich schon eine Meldung zukommen lassen, dass sie einfach auf der Basis bleiben sollen und ich kein Empfangskomitee hier gebrauchen kann - ich würde sie sowieso schneller als sie gucken können abgehängt haben, wenn sie mich denn überhaupt sehen würden.

Mein Höhenflug neigt sich dem Ende zu und so langsam sollte ich wohl aus der Schallgeschwindigkeit raus kommen, aber dafür macht es einfach viel zu sehr Spaß mit Star durch die Luft zu fliegen. Hier oben habe ich das Gefühl, einfach alles tun zu können; keine Grenzen, kein "Das geht nicht", sondern die Pure Freiheit.

"Hier Tower 583 Marshall. Identifizieren Sie sich!" Mit einem Blick nach Unten sehe ich, dass ich meiner Basis schon verdammt nahe bin und ich nun wirklich einen Gang runter schalten sollte, wenn ich nicht will, dass ich gleich noch eine Sprengung vom Chef bekomme. Also fahre ich die Triebwerke etwas herunter und antworte gleichzeitig dem Tower.

"Hier 77415 Special Core German Airforce. Erbitte Landeerlaubnis." "Landeerlaubnis erteilt. Tower out." Gut, dann wollen wir mal die Männer zum Staunen bringen. Viele von den Landratten kennen nämlich die F22 gar nicht mehr, weil die schon 1997 produziert wurde. 

Genau wie ich es mir dachte, die Männer stehen alle gebannt am Rollfeld und schauen wie kleine Kinder zu mir nach oben wärend ich die Landung einleite und dann auch schon sanft den Boden berühre. Die Blicke sind echt nervig und so öffne ich meine Lucke und steige auf den Flügel um von dort aus auf den Boden zu kommen, da sich nicht einer von ihnen dazu bemüht mir eine Leiter zu besorgen. Gut das ich schon in jeder erdenklichen Situation sowohl ins Flugzeug rein und wieder raus klettern durfte und so kein großes Problem habe, aber es gehört sich einfach und jeder andere hätte Probleme da raus zu kommen. 

Ich baue mich also so gut es mit meinen 1,60 Metern geht vor versammelten Truppe auf, doch bevor ich auch nur ein Wort sagen kann, kommt General Schubert auf mich zu. Ein groß gewachsener, stämmiger Mann, dem man sein Alter ansieht und auch, dass er schon so einiges erlebt hat. "Sie sind also Oberstleutnant Astoria Caelum." "Jawohl, Sir." Seine blauen Augen sehen auf mich herunter, bevor er sich schlagartig zu seinen Männern umdreht. 

Die nehmen sofort Haltung an und der General stellt mich vor. "Männer, dies ist Frau Oberstleutnant Astoria Caelum. Sie wird uns mit ihrer Raptor unterstützen. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sie mit gebührendem Respekt behandeln; Sie hat mehr gesehen als Sie alle zusammen. UND WENN ICH ES NOCH EINMAL ERLEBE, WIE SIE ES VERSÄUMEN EINEN KAMERADEN ZU HELFEN, WIRD DAS KONSEQUENZEN HABEN, DASS SIE SICH ZURÜCK ZU IHRER MAMA WÜNSCHEN! IST DAS ANGEKOMMEN?!" "Sir, jawohl, Sir!" Zufrieden nickt er und wendet sich dann mir zu. "Sie können dann ihr neues Quartier beziehen. Morgen um 0500 erwarte ich Sie hier auf der Bahn, dann sehen wir mal was Sie mit dem alten Ding erreichen können." "Jawohl, Herr General." Ich gehe damit um meine Sachen zu holen, doch soweit soll es gar nicht kommen. 

"Ma'am, hier ist ein gewisser Herr Eisenberg, der Sie dringend sprechen möchte." Tief durchatmen kletter ich also wieder aus Star raus und nehme das Telefon entgegen. "Oberstleutnant Caelum, was gibts?" "Ich brauche deine Hilfe!" Mehr muss er nicht sagen, denn wenn ein Philipp Eisenberg sagt, er braucht bei irgendetwas Hilfe, dann ist was passiert. "Gib mir zwei Stunden." Damit lege ich auf und schmeiße dem Feldwebel das Telefon zu kletter wieder in die Maschine. "Sagen Sie General Schubert, dass ich zu einer neuen Mission angefordert wurde." Seine Erwiderung bekomme ich schon gar nicht mit, denn ich starte die Triebwerke wieder und bin kurz darauf wieder in der Luft.

Gehetzt laufe ich zu dem Gebäude, wo das Labor von Philipp untergebracht ist und werde prompt von dem Sicherheitssystem ausgebremst, das mich anquarkt mich zu Identifizieren, damit ich hier rein komme. "77415 Special Core German  Airforce" ratter ich so schnell runter wie es geht und die Türen öffnen sich. Für die Apparate in der großen Halle habe ich gerade kein Auge, auch wenn ich mich im Normalfall mit ihnen beschäftigen würde, aber es gibt gerade wichtigeres. 

"Frau Oberstleutnant Caelum, Feldwebel Markorow. Ich melde mich in dienstlicher Angelegenheit." Er salutiert und ich erwidere den Gruß, so wie es sich gehört. "Rührt Euch. Was kann ich für Sie tun, ich habs eilig." "Doktor Eisenberg schickt mich, ich soll Sie zu ihm bringen." mit hochgezogener Augenbraue sehe ich ihn an. "Worauf warten Sie dann noch? Auf eine Schriftliche Einladung?" "Nein, Frau Oberstleutnant. Folgen Sie mir." Kopfschüttelnd tue ich genau das und bin kurz darauf in Philipps Labor, der erst gar nicht mitbekommt, dass ich hier stehe. "Sie können gehen, Herr Feldwebel Markorow." "Jawohl, Frau Oberstleutnant." Damit ist der Kerl auch schon wieder weg und ich sehe Phillip weiter dabei zu, wie er gehetzt durch sein Labor rennt.

"Du wolltest mich sehen?" Erschrocken dreht er sich zu mir um guckt auf die Uhr und seufzt nur auf. "Pünktlich wie immer. Nach dir könnte man ein Uhrwerk stellen." Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich ihn an. "Ja um das zu hören bist du nicht hier ich weiß! Ich hab mich verrechnet und Flo sitzt jetzt in einer anderen Dimension fest und du holst ihn wieder her!" 

"Nein, nein, nein, nein. Nein. Du kennst uns, wir würden uns die Köpfe einschlagen! Außerdem, warum ich?" "Weil du die Einzige bist, die ich kenne, die sich mit Technik auskennt und damit im Stande ist euch da wieder raus zu holen, wo auch immer ihr seid, sein würdet - wie auch immer! Außerdem hab ich da diesen, diesen, diesen, Zettel!" Er reicht mir nach einiger Suche einen Zettel, dass er alles und jeden für seine Forschung anheuern darf und ist mir damit automatisch Vorgesetzter.

"Na schön! Dann hole ich ihn eben wieder zurück." "gut, während du das da anziehst," damit nimmt er mir meinen ganzen rechten Arm ab, da dieser nur noch aus einer Prothese besteht und zeigt auf einen Anzug, "gebe ich dir noch ein kleines Extra in den Arm." Toll, Mitspracherecht ist wohl auch aus. naja, was solls, dann halt so.

Sich einarmig einen Anzug anzuziehen, ist gar nicht so leicht und wenn ich es nicht schon oft gemacht hätte, wäre ich wohl komplett überfordert, so aber geht es und Philipp hat sogar mitgedacht, denn der Anzug ist erstens auf meine Größe zugeschnitten und zweitens schließt er an meiner Schulter ab, so dass ich die Prothese gut benutzen kann. 

"So, ich fülle dir nur noch den Behälter mit Nanobots." Gesagt getan. "Hier, nimm. Das ist die Anleitung wie ihr die Kapseln umprogrammiert und hier steht wie ihr die Rechnung anstellen müsst, um wieder hier zu landen und zwar so, dass selbst ihr beiden die Formel versteht." 

Er reicht mir noch meinen Arm und kaum dass er mit meinem Körper verbunden ist, werde ich auch schon in die Kapsel gesteckt und es heißt nur noch Abschied nehmen. Die Scheibe wird vereist und alles um mich herum Schwarz.

Nautilus auf Abwegen. Star Wars FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt